Zwei Tage vor der grossen Generalversammlung kommt die grosse Überraschung: Die Credit Suisse bringt ihr Schweizer Geschäft nicht an die Börse. Die zur Erhöhung des Kapitalpolsters nötigen rund 4 Milliarden Franken will die Grossbank entgegen den bisherigen Plänen mit einer normalen Kapitalerhöhung beschaffen.
Ursprünglich plante die Grossbank das Schweizer Geschäft im zweiten Halbjahr 2017 teilweise an die Börse zu bringen. Der Verwaltungsrat hat jetzt jedoch entschieden, zugunsten einer ordentlichen Kapitalerhöhung auf diesen Börsengang zu verzichten, wie die CS am Mittwoch mitteilte.
Die Grossbank begründet den Entscheid lediglich mit dem Hinweis auf einen zukünftigen Mehrwert für die Aktionäre. «Wir glauben, dass der weiterhin vollständige Besitz der wichtigen Schweizer Bank der richtige Weg ist, der sich für die Aktionäre auszahlen wird», lässt sich CS-Präsident Urs Rohner in der Mitteilung zitieren.
Gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP soll die für die Kapitalerhöhung notwendige ausserordentliche Generalversammlung am 18. Mai 2017 stattfinden.
Geschäftlich lief es der Grossbank zu Jahresbeginn besser als in den Vorquartalen. So schrieb die Bank mit 596 Millionen Franken einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Millionen Franken.
Diese deutliche Steigerung erreichte die Bank jedoch vor allem dank geringeren Verlusten in den Geschäftsfeldern, aus der die Bank aussteigen will. Geschäftlich dagegen konnte sich die CS nur in der Investmentbanking steigern. In der Vermögensverwaltung aber auch in der Schweizer und der Asien-Bank fiel die Vorsteuergewinne tiefer aus. (sda)