«Mach den Führerschein für Schaltgetriebe, da kannst du nachher alles fahren», haben sie gesagt. «Das lohnt sich», haben sie gesagt. War wohl nichts damit, Mami und Papi. Denn ab heute ist egal, ob man schalten kann oder nicht; ab dem 1. Februar dürfen alle, ungeachtet der Art ihrer Fahrausbildung, mit dem Schaltknüppel auf Tuchfühlung gehen.
Da kann man sich natürlich fragen, was das für die Ausweitung anderer Kompetenzen bedeutet. Und zack, der Zyniker in uns hat bereits Überhand gewonnen.
Während bei den Automatik-Automobilisten lediglich das Schalten dazu kommt, kommt bei den «Seepferdli»-Absolventen neu nur das Lebenretten dazu. Das passt so.
Wer ohne Elektronik, Kerosin, Sicherheitsmechanismen oder Autopilot sicher in der Luft gleiten kann, für den ist das Fliegen eines Flugzeugs natürlich ein Leichtes. Zusätzlich anfallende Knüppel zu bedienen, wir kennen es vom Autofahren, macht da keinen Unterschied.
Wie beim Autofahren gilt auch bei Sprachen, dass man an der Grösse seiner Aufgaben wächst. Grundkenntnisse reichen bekanntlich aus, um komplexere Aufgaben zu übernehmen. Das DELF-Zertifikat kann folglich mit einem eidgenössischen Fachausweis für Dolmetschende gleichgesetzt werden.
In der Theorie ist es ja dasselbe. Ob nun etwas passiert, weil man auf einen Knopf drückt oder weil man das manuelle Handwerk beherrscht, ist Hans was Heiri. Es ist die Erfahrung, die Kenntnis der Abläufe in einer Sache, die zählt.
Gefühl und Gespür im linken Fuss für die fachmännische Behandlung delikater Angelegenheiten kommt bewiesenermassen gut und gerne mal über Nacht. Wir dürfen bereits auf das nächste Nati-Aufgebot gespannt sein.
Die Welt wird kontinuierlich komplexer. Deswegen ist es offenbar schwieriger, sich neue, modernere Technologien anzueignen, als von modernen Technologien zu den älteren zurückzukehren. Ob diese nun vergleichbar sind oder nicht, macht keinen Unterschied.