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ZSC Lions: Mathias Seger, eine überzählige Symbolfigur

Der Zuercher Mathias Seger am Training der ZSC Lion's, aufgenommen am Montag, 31. Juli 2017 in Zuerich. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Wird's die berühmte Saison zu viel? Noch lacht Mathias Seger.Bild: KEYSTONE

Mathias Seger, eine überzählige Symbolfigur

Im 22. Jahr in der höchsten Liga bahnt sich für Mathias Seger eine persönliche Belastungsprobe an. Dem bei den ZSC Lions zurückgestuften Ex-Captain droht eine ungewohnte Rolle auf der Bank.
05.09.2017, 07:3905.09.2017, 09:09
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Seit Segers Unterschrift unter den letzten Spieler-Vertrag seiner Karriere im vergangenen Februar ist beim ZSC viel passiert. Im Frühling zog sich der langjährige Sportchef Edgar Salis nach dem erneuten Playoff-Viertelfinal-Out zurück, seit Anfang Mai orchestriert Sven Leuenberger das Tagesgeschäft. Ein umfassendes House-Cleaning fand bei den Lions nicht statt, aber die Leitung der Organisation hat mehr als nur flankierende Massnahmen ergriffen.

Nach einer fundamentalen Selbstanalyse haben die Stadtzürcher ihrer Garderobe Frischluft zugeführt. Eine der Strukturbereinigungen betrifft primär den Hockey-Saurier Seger. Ein paar Wochen vor seiner 19. NLA-Saison in Oerlikon musste er sein Captain-Amt dem zwölf Jahre jüngeren Abwehrchef Patrick Geering überlassen.

Es droht die Tribüne

Das generelle Signal ist klar: Die nächste Lions-Generation soll ab sofort deutlich Farbe bekennen. «Jetzt ist Leadership gefragt – und zwar von allen», fordert Leuenberger, der im Management des SC Bern während fast einer Dekade nach gleichem Grundsatz operiert hat.

ARCHIVBILD ZUM NEUEN SPORTCHEF DER ZSC LIONS --- Sportchef Sven Leuenberger posiert fuer den Fotografen, waehrend der Saison-Medienkonferenz des SC Bern am Montag, 1. September 2014, in Bern. (KEYSTON ...
Sven Leuenberger wechselte von Bern nach Zürich.Bild: KEYSTONE

Der neue starke Mann neben CEO Peter Zahner kennt die Tücken einer überaus breit und hoch dotierten Equipe. Nicht alle aktuellen und ehemaligen Tenöre kommen wie gewünscht auf ihre Kosten. Der 16-malige WM-Teilnehmer Seger beispielsweise ist im internen Ranking erheblich zurückgefallen. In der Defensive ringt der 39-Jährige um einen Platz im Spielkader; als Nummer 9 droht dem fünffachen Champion ein Sitzplatz auf der Tribüne.

«So läuft es im Sport», sagt Seger wenige Tage vor dem Start seiner letzten Kampagne zur Nachrichtenagentur SDA. Er beschönigt seine ungemütliche Ausgangslage nicht: «Zurzeit ist eigentlich klar, wer spielt. Mit der Eiszeit dürfte es für mich knapp werden.» Es sei momentan allerdings schwierig zu beurteilen, «wie es während der Saison dann effektiv aussieht».

Seger bleibt «der Segi»

Sein imposantes Palmares und die NLA-Rekordmarke von 1124 Partien sind für die ZSC-Anhänger ein Wert für die Ewigkeit. Im Umfeld geniesst der charismatische Ostschweizer eine riesige Wertschätzung. Im Rink sind die beeindruckenden Zahlen indes keine Garantie mehr für eine zentrale Aufgabe. «Ich muss das nun so annehmen und den Coaches keine Möglichkeit geben, auf mich zu verzichten.»

Leuenberger sagt zwar, dass der Ex-Patron für ihn «der Segi bleibt – ob mit einem C, A oder gar nichts mehr auf der Brust. Er bleibt nach wie vor im Captain-Team und wird dort eine ziemlich grosse Rolle spielen. Sein Erfahrungsschatz ist enorm, in Sachen Teamführung war er brillant. Das wollen wir ihm nicht wegnehmen», betont der Sportchef. «Es geht darum, wo sich Seger sportlich einbringen kann.»

GCK Lions oder frühzeitiger Rücktritt sind keine Optionen

Von einem drohenden «Fall Seger» will Leuenberger partout nichts wissen: «Mathias kann die Lage einschätzen. Er musste mit einem Kampf um seinen Platz rechnen. Es geht einzig und allein um das Leistungsprinzip.» Die emotionale Komponente sei ihm angesichts der Klub-Verdienste Segers durchaus bewusst: «Er ist in Zürich eine aussergewöhnliche Symbolfigur.» Aber letztlich sei die Vorgabe für alle klar: «Der Bessere spielt.»

Während der Vorbereitung und in der Champions League kam Seger in der mit dem NHL-Schwergewicht Kevin Klein verstärkten Defensive nur noch sporadisch zum Zug. In den beiden Highspeed-Begegnungen mit dem europäischen Titelhalter Frölunda verzichtete Trainer Hans Wallson auf eine Nominierung des Ostschweizers.

ARCHIV --- ZUR VERTRAGSVERLAENGERUNG VON ZSC-SPIELER MATHIAS SEGER STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILD ZUR VERFUEGUNG --- Der Zuercher Mathias Seger bei seiner Ehrung fuer 1079 Spiele in der NLA vor dem  ...
Die 19. Saison in der höchsten Liga steht an. Wie oft wird Seger noch eingesetzt?Bild: KEYSTONE

Eine schmerzhafte Abschiebung zu den GCK Lions droht Seger dennoch nicht. Dieses unfreundliche Szenario ist in der Planung der ZSC-Verantwortlichen nicht vorgesehen. Und einen freiwilligen Rückzug zieht der 305-fache Nationalspieler seinerseits nicht in Betracht: «Jeder kennt meinen Ehrgeiz. Entmutigen lasse ich mich nicht, ich ziehe das durch.»

Daran zweifelt auch sein neuer Vorgesetzter Sven Leuenberger nicht: «Er ist ein Top-Profi!» (ram/sda)

Seger ist zwar schon ewig in Zürich, aber den Ostschweizer Dialekt hat er behalten

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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AllknowingP
05.09.2017 08:54registriert August 2015
Segi kann in der Garderobe noch viel bewirken. Wir alle hätten einen 200k Vertrag auch noch einmal abgeschlossen, egal wie die Rolle aussieht. Ein paar Einsätze wird es noch geben und im Frühling wird Segi mit einer grossen Feier verabschiedet. So wie es ein grosser Spieler verdient hat !
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MARC AUREL
05.09.2017 08:14registriert Dezember 2014
Ein top Spieler vorallem ein ECHTER LEADER mit charakter... solche Spieler fehlen bei der Z ein bisschen wenn es drauf ankommt.
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jMe
05.09.2017 08:16registriert Mai 2016
Seger wird im Dezember 40. Der Zahn der Zeit geht auch an ihm nicht spurlos vorbei. Aus sportlicher Sicht wäre ein bereits erfolgter Rücktritt durchaus sinnvoll gewesen. Aber schlussendlich muss es für ihn stimmen, und ich denke, das kann Segi sehr gut beurteilen. Da zweifle ich wiederum nicht. Drop the puck!
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