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5 Erkenntnisse nach den letzten Nati-Spielen vor der WM 2022 in Katar

Foto Manuel Geisser 27.09. 2022 Kybunpark St.Gallen , SCHWEIZ , Saison 2022/2023 Herren Fussball UEFA Nations League Schweiz - Tschechien Torjubel Xherdan Shaqiri - Remo Freuler Schweiz nach dem Treff ...
Shaqiri flankte, Freuler traf – gemeinsam feiern sie das Schweizer 1:0 gegen Tschechien.Bild: www.imago-images.de

5 Erkenntnisse nach den letzten Nati-Spielen vor der Reise zur WM in Katar

53 Tage vor dem Beginn der Fussball-WM darf die Schweiz zuversichtlich sein. In der Nations League gelang dank zwei Siegen der Klassenerhalt und die Leistungen stimmen optimistisch.
28.09.2022, 11:0729.09.2022, 10:33
Ralf Meile
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Die Formkurve zeigt in die richtige Richtung

Am Samstag ein 2:1-Sieg auswärts in Spanien, am Dienstag ein Heimsieg mit dem gleichen Resultat gegen Tschechien. Die Siege waren wichtig, weil sie bedeuten, dass die Nati auch in der nächsten Austragung der Nations League in der Gruppe A antreten wird.

Sie waren aber auch deshalb wichtig, weil die Schweiz damit den Turnaround schaffte. Denn aus den ersten fünf Spielen im Jahr 2022 resultierten vier Niederlagen und ein enttäuschendes 1:1 gegen den Kosovo. Dieser Phase liess das Team von Murat Yakin nun drei Siege folgen, vor den beiden jüngsten gab es schon einen 1:0-Erfolg über Portugal.

Yakin hat seine Startelf gefunden

Wenn die Schweiz am 24. November, einem Donnerstag, um 11 Uhr im Al-Janoub-Stadion auf Kamerun trifft, sind die meisten Positionen in der Startelf vergeben – sofern es keine gesundheitlichen Probleme gibt.

Bild
grafik: createformation

Am umstrittensten ist wohl die Position von Ruben Vargas. Wenn der momentan angeschlagene Salzburg-Stürmer Noah Okafor wieder fit ist, drängt er in die Startelf. In der Innenverteidigung muss sich Fabian Schär wohl mit der Ersatzrolle hinter Nico Elvedi begnügen.

Im Sturmzentrum hat Breel Embolo den lange Jahre gesetzten Haris Seferovic, dem der Wechsel von Benfica zu Galatasaray noch wenig Glücksgefühle bescherte, verdrängt. «Wegen seiner Kraft und Power sehe ich ihn jetzt fix als Mittelstürmer», sagte Nationaltrainer Yakin über Embolo, der vorher auch auf anderen Positionen im Angriff gespielt hatte.

epa10210549 Switzerland's Breel Embolo (L) celebrates with teammate Xherdan Shaqiri (R) after scoring the 2-0 lead during the UEFA Nations League soccer match between Switzerland and the Czech Re ...
Bilder, die es an der WM hoffentlich wieder gibt: Embolo und Shaqiri feiern ein Schweizer Tor.Bild: keystone

Der Schweiz liegt die Aussenseiter-Rolle besser

Gegen Tschechien siegte die Schweiz auch dank der nötigen Portion Glück. Drei Mal traf der Gegner das Torgehäuse, ein Unentschieden wäre wohl das gerechtere Resultat gewesen. Die Nati hatte lange Mühe mit der Spielgestaltung. Aber auch das ist eine Erkenntnis: Sie kann solche Spiele, in denen nicht alles aufgeht, trotzdem irgendwie gewinnen.

Gegen Spanien lief es bei ihr besser, als sie versuchte, defensiv sicher zu stehen und wenig zuzulassen. «Wenn wir so spielen, habe ich nie Angst, dass irgendetwas Schlechtes passiert», sagte Goalie Yann Sommer nach dem Sieg in Saragossa.

Sommer hält jeden Penalty

Okay, nicht ganz jeden. Von 92 Penaltys, die im Verlauf der Karriere auf sein Tor geschossen wurden, gingen aber nur 68 rein – 24 hielt Sommer oder er verleitete den Schützen dazu, das Gehäuse zu treffen oder gar das Tor zu verfehlen. Penaltyschiessen fliessen nicht in diese Statistik ein.

Sagenhaft: In der Nati kassierte Yann Sommer aus den letzten fünf Penaltys gegen ihn keinen Treffer. Erst scheiterten der Spanier Sergio Ramos und der Italiener Jorginho je zwei Mal, nun sah der Tscheche Tomas Soucek seinen Versuch abgewehrt. «Auch die eigenen Spieler beissen sich an ihm die Zähne aus», verriet Yakin über seinen Elfmetertöter. «Sie spielen im Training um Geld, und er hat seine Kasse wieder gefüllt diese Woche.»

Serbien ist und bleibt das Schlüsselspiel

Der WM-Auftaktgegner Kamerun ist noch nicht in Form. Am Freitag verloren die Afrikaner 0:2 gegen Usbekistan, gestern 0:1 gegen Südkorea. Will die Schweiz in die Achtelfinals kommen, kämen drei Punkte zum Start mehr als gelegen. Doch die Einstellung muss von Anfang an stimmen: Erinnert sei an das 1:1 gegen Wales zum Auftakt der EM im letzten Sommer.

Danach wartet Brasilien. Der fünffache Weltmeister ist ein harter Brocken: Das 5:1 gestern gegen Tunesien, ebenfalls ein WM-Teilnehmer, war der siebte Sieg in Folge für Neymar und Co. Das Torverhältnis aus diesen Partien lautet 26:2. Die Schweiz weiss, was auf sie zukommt – und weiss dank der Erfahrung von der WM 2018 auch, dass sie trotzdem nicht chancenlos ist. Da holte sie gegen Brasilien ein 1:1.

Ob die Nati erneut in die K.o.-Phase einer Endrunde zieht, wird aller Voraussicht nach erst am dritten Spieltag entschieden. Serbien wurde vor vier Jahren in einem emotionalen Spiel 2:1 besiegt, Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri (in der 90. Minute) schossen die Tore und jubelten mit dem Doppeladler. Auch dieses Mal ist die Partie gegen die Serben das Schlüsselspiel. Sie sind eher höher einzuschätzen als in Russland, haben mit Dusan Vlahovic und Aleksandar Mitrovic zwei brandgefährliche Stürmer. Beide schossen auch gestern wieder ein Tor beim 2:0-Sieg in Norwegen, der Serbiens Aufstieg in die A-Gruppe der Nations League bedeutete.

So geht es weiter

Am 13. November muss Yakin das 26 Mann starke WM-Kader bekanntgeben. Tags darauf hebt ein Flugzeug mit der Nati an Bord in Richtung Doha ab. Vor der WM trägt die Schweiz nur noch ein Länderspiel aus: Exakt eine Woche vor dem Auftakt gegen Kamerun testet sie in Abu Dhabi gegen Ghana.

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21 Kommentare
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Balabar
28.09.2022 13:15registriert September 2017
Yakin sollte Behrami aufbieten. Der müsste nur gegen Brasilien spielen. Keiner hat Neymar so im Griff wie Valon (und keiner grinst so schön, wenn Neymar am Boden sich wälzen tut).
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Ratchet
28.09.2022 13:24registriert Mai 2015
Also wenn Okafor weiter so in Form bleibt, gehört er in der Startelf vor Vargas. Sow ist für meinen Geschmack offensiv viel zu harmlos. Alleine gestern gab es mindestens zwei Aktionen, wo alleine vor dem Tor sofort den Abschluss suchen musste, aber stattdessen einen Ballkontakt oder Pass zu viel machte. Da gefällt mir Zakaria schon besser, auch wenn er momentan im Club eine unbedeutendere Rolle spielt als Sow.
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