Xabi Alonsos erste Niederlage als Trainer gegen Bayern München ist Tatsache. In seinem 7. Duell mit dem deutschen Rekordmeister muss sich der Leverkusen-Coach gleich richtig deutlich geschlagen geben. Das Team um Granit Xhaka unterlag 0:3.
Eigentlich war eine enge und umkämpfte Partie erwartet worden, zumal die Leverkusener im letzten Aufeinandertreffen das deutlich bessere Team waren und die Bayern regelrecht dominierten. Lediglich die mangelhafte Chancenverwertung verhinderte beim torlosen Unentschieden in der Bundesliga einen Sieg. In der Champions League präsentierte sich aber ein ganz anderes Bild.
Die Münchner waren von Beginn an das bessere Team und diktierten das Geschehen. Schon nach neun Minuten brachte Harry Kane den Ball nach einer Flanke von Michael Olise per Kopf im Tor unter. Wenig später hatte Jeremie Frimpong nach einem Fehler von Dayot Upamecano zwar Leverkusens Ausgleich auf dem Fuss, scheiterte aber alleine vor Manuel Neuer. Danach blieben die ganz grossen Chancen auf beiden Seiten erstmal aus.
Nach der Pause schaufelte Leverkusen dann sein eigenes Grab. Goalie Matej Kovar liess den Ball nach einer Flanke vor die Füsse von Jamal Musiala fallen, der diesen in der 54. Minute zum 2:0 ins Tor bugsierte. Dafür, dass er Kovar dem eigentlichen Stammgoalie Lukas Hradecky in der Champions League erneut vorzog, muss sich Trainer Alonso ebenfalls Kritik gefallen lassen wie für den Entscheid, sein Team ohne echten Mittelstürmer aufs Feld zu schicken.
JAMAL MUSIALA'S GOAL!!!!!!!!!!
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Acht Minuten nach dem selbst verschuldeten Gegentor sah Nordi Mukiele für ein unnötiges Foulspiel dann Gelb-Rot. Damit war auch der kleine Vorteil weg, dass die Münchner kurz zuvor den Goalie wechseln mussten. Für Manuel Neuer kam der 21-jährige Jonas Urbig, der sein Bayern-Debüt feierte und bisher noch nicht einen Bundesliga-Einsatz absolviert hat. Der unerfahrene Schlussmann hatte aber nicht wirklich etwas zu tun.
Dafür verschuldete Edmond Tapsoba auf der Gegenseite noch einen Penalty, indem er Harry Kane umriss. In den Augen von Granit Xhaka zu wenig für einen Penalty: «Wenn man nach so einem Zweikampf Penalty pfeift, muss man dann plötzlich viele Penaltys geben.» Der gefoulte Engländer trat gleich selbst an und verwandelte mit einem perfekt platzierten Schuss ins obere Eck. Kurz nach dem 0:3 kapitulierte Xabi Alonso und nahm sowohl Xhaka als auch Florian Wirtz vom Platz. Beide bekamen nie wirklich Zugriff auf die Partie und konnten anders als gewöhnlich kaum Einfluss nehmen.
HARRY KANE CONVERTS THE PENALTY!!!!!!!!
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Bayern München - Leverkusen 3:0 (1:0).
SR Oliver (ENG).
Tore: 9. Kane 1:0. 54. Musiala 2:0. 75. Kane (Penalty) 3:0.
Bemerkungen: Leverkusen mit Xhaka (bis 81.). 62. Gelb-Rote Karte gegen Mukiele (Leverkusen).
Dem Spielverlauf entspricht dieses Ergebnis nicht. Überhaupt nicht. So war Paris Saint-Germain über 90 Minuten das deutlich bessere Team. Hatte über 70 Prozent Ballbesitz und verzeichnete 27:2 Schüsse. Zehn davon gingen aufs Tor von Liverpool-Goalie Alisson, doch der Brasilianer liess sich einfach nicht bezwingen. Zeigte eine grandiose Parade nach der anderen – und profitierte auch einmal vom Unvermögen der gegnerischen Angreifer sowie einer ganz knappen Abseitsstellung von Chwitscha Kwarazchelia, der in der Folge per Schlenzer getroffen hatte.
Und so kam es wie so oft im Fussball: Wenn man die Chancen vorne nicht nutzt, kassiert man sie hinten. Mit dem einzigen Torschuss der Gäste erzielte Harvey Elliott bei einem Konter in der 87. Minute das entscheidende Tor zum Sieg. PSG-Goalie Gianluigi Donnarumma sah dabei nicht besonders gut aus. Damit geht Liverpool mit einem kleinen Vorsprung ins Rückspiel von nächster Woche an der Anfield Road.
Paris Saint-Germain - Liverpool 0:1 (0:0).
SR Massa (ITA).
Tor: 87. Elliott 0:1.
Auch Barcelonas 1:0-Erfolg in Lissabon kam nicht ohne Glück zustande. Nach einer Notbremse von Pau Cubarsi in der 22. Minute waren die Katalanen lange Zeit ein Mann weniger. Benfica erspielte sich einige Chancen, konnte diese aber nicht verwerten – auch weil Barça-Goalie Wojciech Szczesny mehrmals stark reagierte.
Auch Barcelona agierte insbesondere nach der Pause vornehmlich aus der Defensive und kam in der 2. Halbzeit nur noch auf zwei Schüsse. Einen davon brachte Raphinha nach einem missratenen Pass von Benfica-Verteidiger Antonio Silva aber aus rund 20 Metern im gegnerischen Tor unter. Dabei blieb es in der Folge, obwohl die Portugiesen das gegnerische Tor regelrecht belagerten. Kurzzeitig kam nochmal Hoffnung auf, weil Stürmer Andrea Belotti in Barcelonas Strafraum gefoult wurde. Den Penalty gab es aber nicht, weil der Italiener minimal im Abseits gestanden hatte.
RAPHINHA RAPHINHA BALÓN DE ORO QUE DEUS NOS ABENÇOE E NOS PROTEJA pic.twitter.com/bpwNdK7E5t
— Manu. (@GxlDePaulinho) March 5, 2025
So geht Benfica, bei dem Zeki Amdouni nicht im Aufgebot stand, trotz langer Überzahl mit einer kleinen Hypothek ins Rückspiel im Camp Nou.
Benfica Lissabon - FC Barcelona 0:1 (0:0).
SR Zwayer (GER).
Tor: 61. Raphinha 0:1.
Bemerkungen: Benfica Lissabon ohne Amdouni (nicht im Aufgebot). 22. Rote Karte gegen Cubarsi (Barcelona).
Inter Mailand ist der Favoritenrolle bei Feyenoord Rotterdam gerecht geworden und setzte sich im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League 2:0 durch. Der eigentliche Stammgoalie Yann Sommer fehlte den Italienern aufgrund seines Daumenbruchs noch, doch der 26-jährige Spanier Josep Martinez vertrat ihn mit fünf Paraden hervorragend. Im Rückspiel vom nächsten Dienstag könnte Sommer dann wieder zwischen den Pfosten stehen. In Rotterdam sass er schon wieder auf der Ersatzbank. Auf der anderen Seite fehlt Jordan Lotomba wegen eines Unterschenkelbruchs noch monatelang.
Neben der gewohnt starken Defensive konnte das Team von Simone Inzaghi einmal mehr auch auf das effiziente Sturmduo aus Marcus Thuram und Lautaro Martinez setzen. Der Franzose und der Argentinier erzielten die beiden Tore, letzterer ist mit nun 18 Champions-League-Toren für Inter Mailand neuer Rekordtorschütze des Klubs.
GOOALLLLLL LAUTARO MARTINEZ FEYNOORD 0-2 INTER MILAN pic.twitter.com/rbWsv5QcP7
— Mason™ (@maze_utd) March 5, 2025
In der 65. Minute hätten die Italiener ihre Ausgangslage fürs Rückspiel im San Siro gar noch verbessern können, doch scheiterte Piotr Zielinski beim Penalty nach einem Foul an Thuram an Feyenoord-Goalie Timon Wellenreuther. Dennoch gehen die Nerazzurri mit einer komfortablen Ausgangslage ins Rückspiel.
Feyenoord Rotterdam - Inter Mailand 0:2 (0:1).
SR Eskas (NOR).
Tore: 38. Thuram 0:1. 50. Lautaro Martinez 0:2.
Bemerkungen: 65. Wellenreuther (Feyenoord) hält Penalty von Zielinski. Feyenoord Rotterdam ohne Lotomba (verletzt). Inter Mailand ohne Sommer (Ersatz). (nih/sda)