Aus Embolo wird Wmbolo – die Schweiz startet mit einem Sieg in die WM
Eine Halbzeit lang tat sich die Schweiz im stark heruntergekühlten Prunkstadion Al-Janoub in Al-Wakrah sehr schwer. Mehrmals drohte sie gegen die clever auf Konter lauernden Kameruner in Rückstand zu geraten, zwischenzeitlich verlor sie auch die Kontrolle über das Mittelfeld.
Mit dem Gefühl, froh über das 0:0 sein zu können, gingen sie in die Pause. Dann kamen sie zurück – und trafen 151 Sekunden nach dem Wiederanpfiff.
Breel Embolo war der Torschütze, der Sohn kamerunischer Eltern und nach eigenen Aussagen der grösste Fan der «Unbezähmbaren Löwen». Granit Xhaka spielte mit einem scharfen Pass Remo Freuler im Zentrum an. Freuler lancierte Xherdan Shaqiri auf dem rechten Flügel. Shaqiri sah, dass Embolo in der Mitte Platz hatte, und passte in den Strafraum. Embolo schoss aus sechs Metern ein – und hielt sich mit den zwei Herzen in seiner Brust beim Jubeln zurück.
Befreiungsschlag nach der Pause
Es war der Befreiungsschlag, den die Mannschaft von Trainer Murat Yakin nötig hatte, schliesslich wollte es in den ersten 45 Minuten nicht richtig klappen. Nach dem 1:0 hatte Ruben Vargas nach guter Vorarbeit von Silvan Widmer das 2:0 auf dem Fuss (66.), dazu verhinderte der starke André-Frank Anguissa einen zweiten Treffer Embolos beim folgenden Corner in extremis (67.) und der eingewechselte Haris Seferovic scheiterte in der Nachspielzeit alleine vor Goalie André Onana.
So gefährlich wie vor der Pause tauchten die Kameruner im Rückstand liegend derweil nicht mehr vor Yann Sommer auf. Sommer seinerseits agierte nach dem zwiespältig verlaufenen Comeback im Test gegen Ghana jederzeit stilsicher. Wobei er vor allem in den ersten 30 Minuten gefordert war. Die Schweizer begannen zwar wie von Yakin gefordert dominant und diktierten das Spiel zunächst, doch Kamerun konterte gefährlich und hatte in der ersten Halbzeit die bedeutend besseren Chancen.
Kamerun phasenweise näher am Führungstor
Nach zehn Minuten hätte der in die Tiefe geschickte Bryan Mbeumo im Strafraum quer zu Eric Maxim Choupo-Moting spielen müssen. Trotzdem ergab sich im Nachsetzen eine gefährliche Chance, indem Karl Toko Ekambi aus guter Position zum Abschluss kam, aber über das Tor schoss. Wenig später zog plötzlich Choupo-Moting alleine auf Sommer los, der Angriff wurde aber nachträglich zurückgepfiffen.
Auch übernahmen die mit einem klaren Plan agierenden Kameruner im Mittelfeld zusehends die Kontrolle. Im Spiel der Schweizer fehlte es dagegen an der letzten Entschlossenheit. Nach den gefährlichen Kontern Kameruns wirkte es, als wollten sie in erster Linie nicht als Verlierer vom Platz gehen.
Yakin setzte im Startspiel, an dessen Rande FIFA-Präsident Gianni Infantino seine Aufwartung gab, auf exakt jenes 4-2-3-1 und jene Elf, die sich mit ihren starken Auftritten im September in der Nations League gegen Spanien und Tschechien aufgedrängt hatte. Für Okafor, der wegen einer Zahnoperation gefehlt hatte, bedeutete dies wie für Haris Seferovic und Fabian Schär einen Platz auf der Ersatzbank.
Shaqiri egalisiert Rekord
Xherdan Shaqiri, der nach 72 Minuten ausgewechselt wurde, bestritt sein zehntes WM-Spiel und zog damit mit den Rekordhaltern Valon Behrami und Stephan Lichtsteiner gleich. Der 20-jährige Fabian Rieder kam zu seinem WM-Debüt, Renato Steffen fehlte wegen Nackenproblemen auf dem Matchblatt.
Der Auftaktsieg hält das Nationalteam in seinen hohen Ambitionen auf Kurs. Es ist der erste Schritt Richtung Achtelfinals, aber eben auch nicht viel mehr als die erfüllte Pflicht. Im zweiten Auftritt gegen WM-Favorit Brasilien wird sie es am nächsten Montag mit bedeutend mehr Qualität zu tun bekommen und das dritte Spiel gegen Serbien am 2. Dezember kündigt sich auch mit dem Auftaktsieg auf der Habenseite als das entscheidende an.
Schweiz - Kamerun 1:0 (0:0)
Al-Janoub Stadium, Al-Wakrah. - 39'089 Zuschauer. - SR Tello (ARG).
Tor: 48. Embolo (Shaqiri) 1:0.
Schweiz: Sommer; Widmer, Akanji, Elvedi, Rodriguez (90. Cömert); Freuler, Xhaka; Shaqiri (72. Okafor), Sow (72. Frei), Vargas (81. Rieder); Embolo (72. Seferovic).
Kamerun: Onana; Fai, Castelletto, N'Koulou, Tolo; Hongla (68. Ondoua), Gouet, Anguissa; Mbeumo (81. Ngamaleu), Choupo-Moting (74. Abubakar), Toko Ekambi (74. Nkoudou).
Bemerkungen: Schweiz ohne Steffen (verletzt). Kamerun komplett. Verwarnungen: 36. Fai. 64. Elvedi. 83. Akanji. (ram/sda)
Das war der Liveticker:



Xherdan Shaqiri
Matchwinner Breel Embolo
«Ein Kompliment an die Mannschaft, wir haben eine sehr reife Leistung gezeigt», sagte er weiter. «Wir kontrollierten das Spiel zunächst, machten dann einige Fehler. Wir konnten nach der Pause sofort umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Wir sind froh, dass uns der Start ins Turnier gelungen ist.»

90+6' - Spielende
💪👏 Die Schweiz gewinnt ihr Auftaktspiel!
— 🇨🇭 Nati (@nati_sfv_asf) November 24, 2022
La Suisse remporte son premier match !
La Svizzera vince la sua prima partita!
🔜 Game 2: 🇧🇷 🆚🇨🇭 (28.11, 17:00)#natimiteuch #lanatiavecvous #lanaticonvoi @FIFAWorldCup pic.twitter.com/ZIN60jvQCx
90+5'
90+4'
90+3'
90'

90' - Auswechslung - Schweiz
90'
89'
89'
87'
86'

83' - Gelbe Karte - Schweiz - Manuel Akanji
83'

81' - Auswechslung - Kamerun

81' - Auswechslung - Schweiz
80'
76'

74' - Auswechslung - Kamerun

74' - Auswechslung - Kamerun
71'

71' - Auswechslung - Schweiz

71' - Auswechslung - Schweiz

71' - Auswechslung - Schweiz
71'

69' - Auswechslung - Kamerun
67'
66'
66'

64' - Gelbe Karte - Schweiz - Nico Elvedi
63'
63'
61'
Reaktion bei unserem fliegenden Reporter Dennis beim Public-Viewing in Winterthur auf das Tor von Embolo
Gute Stimmung in Winti. @watson_news #FIFAWorldCup2022 pic.twitter.com/qsJdC1GgAM
— Dennis Andrew Frasch (@FraschDennis) November 24, 2022
58'
57'
55'
53'

48' - Tor - 1:0 - Schweiz - Breel Embolo

46' - Spielbeginn
Deine Meinung ist gefragt
Update von unserem fliegenden Reporter Dennis vom Public-Viewing

45+3' - Ende erste Halbzeit
Die Schweiz kam besser aus den Startlöchern und riss das Spiel gleich an sich. Doch Torgefahr entstand selten. Im Gegenteil war es Kamerun, das im Verlauf der Halbzeit immer besser in Fahrt geriet und mehrmals gefährlich vor Sommer auftauchte.
Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Akanji mit dem Kopf nach einem Eckball die beste Schweizer Gelegenheit aufs 1:0. Die Nati hat bestimmt noch Steigerungspotenzial. Wirklich auffällig waren in positiver Hinsicht vor allem Vargas und Widmer auf den Aussenpositionen.
45+3'
45+2'
45+1'
45'
45'
43'
42'
41'
40'
40'
37'

36' - Gelbe Karte - Kamerun - Fai Collins Ngoran
35'
33'
31'
30'
29'
26'
25'
24'
20'
19'
14'
13'
12'
10'
9'
7'
5'
4'
2'

1' - Spielbeginn
Noch einmal die beiden Aufstellungen
Unser fliegender Reporter Dennis berichtet vom Public-Viewing
Viele freie Plätze
Die Muschel von oben
Chum bring en hei
Choupo-Moting is on fire
Eric Maxim Choupo-Moting has scored in nine of his last 10 games for club & country:
— Squawka (@Squawka) November 24, 2022
⚽️
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◎
⚽️
⚽️
Coming into the World Cup on fire. 🔥@Midnite | #FIFAWorldCup pic.twitter.com/4F5Rp97WQr
Ein Gaucho pfeift
Seit 1966 keine Niederlage mehr zum WM-Auftakt
A good omen for Switzerland?
— BBC Sport (@BBCSport) November 24, 2022
Who are you backing to win?
Cameroon or the Swiss?
📻📲 Listen on @5liveSport, @BBCSounds and follow updates on the BBC Sport app #BBCFootball #BBCWorldCup pic.twitter.com/OXBi5Z4HCa
Murat Yakin vor dem Spiel
«Die Mannschaft ist eingespielt», betonte Murat Yakin. «Es wird von uns viel erwartet. Aber wir können diesem Druck Stand halten. Wir wollen mit Freude Fussball spielen, dazu sind wir hier. Wir haben ein Jahr darauf hin gearbeitet. Unsere Vorfreude ist riesig. Wir wollen von Anfang an Druck machen, um in Führung zu gehen.»
Trifft Shaqiri auch heute wieder?
Gute Stimmung in beiden Fan-Lagern
Der Spielort
Älteste Schweizer Startelf bei einer WM seit über 70 Jahren
28J 238T – Mit im Schnitt 28 Jahren und 238 Tagen bietet die Schweiz heute die zweitälteste Startelf ihrer WM-Geschichte auf, älter war eine Schweizer WM-Startformation nur im Jahr 1950 beim 2-2 gegen Brasilien (28J 314T). Erfahrung. #SUICMR #FIFAWorldCup pic.twitter.com/nIHMbZBNPU
— OptaFranz (@OptaFranz) November 24, 2022
Es ist kalt im Stadion
Orient statt Olma
HOPP SCHWIIZ!!🇨🇭🇨🇭🇨🇭
— FC St.Gallen 1879 GRÜEWISS IM HERZ (@FCSG_1879) November 24, 2022
Wir drücken unserer Nati die Daumen für die Auftaktpartie gegen 🇨🇲! PS: Macht es wie im kybunpark - da hat die 🇨🇭 nämlich noch nie ein Pflichtspiel verloren...👏 #hoppschwiiz @nati_sfv_asf pic.twitter.com/n33FLEpKhp
So spielt Kamerun
COUPE DU MONDE FIFA QATAR 2022
— Les Lions Indomptables Officiel (@LIndomptables) November 24, 2022
Le XI entrant des #LionsIndomptables pour le match. #SUISSE 🇨🇭 🆚 🇨🇲 #CAMEROUN
📅 24/11/2022
⏰ 11H00
🏟 Al Janoub Stadium#FIFAWC2022 | #QATAR2022 | #ECRIVONSLHISTOIRE | #ALLEZLESLIONS | #LETSROARTOGETHER | #INDOMPTABLES pic.twitter.com/kCYl807Fub
Die ersten Fans sind da
Vargas statt Okafor
Kameruns grosse Sternstunde
Untrennbar mit der WM 90 verknüpft sind die vier Tore und die Tänzchen des 38-jährigen Stürmers Roger Milla.
Legenden an der Linie
Embolos spezielles Spiel
Im Fokus steht er aber noch aus einem anderen Grund: Embolo kam in Kamerun, dem Land des heutigen Gegners, auf die Welt. Bis er sechs war, lebte er in der Hauptstadt Yaoundé, der Vater und viele Verwandte leben nach wie vor in Kamerun.
«Es schwingen besondere Emotionen mit», wollte Embolo die für ihn besondere Affiche nicht leugnen. «Ich bin Kameruns grösster Fan. Aber ich will die drei Punkte trotzdem. Ein guter Start ins Turnier ist sehr wichtig.»
Die mögliche Startelf
Dazu kündigte Yakin an, Xherdan Shaqiri von Beginn an zu bringen. Dem kreativen Offensivspieler fehlt die Spielpraxis, weil er in den USA engagiert ist und seine Saison bereits Anfang Oktober endete.
Das ist die mögliche Startelf:
Offen scheint vor allem die Frage, wer links aussen stürmt: Noah Okafor oder Ruben Vargas.
Kein Protest zu erwarten
Die Schweizer Vorbereitung
In Doha trainierte die Schweiz auf dem Gelände der Universität. Sämtliche Spieler blieben gesund und hatten Zeit, sich an die Hitze zu gewöhnen. Heute Mittag wird es rund 30 Grad warm sein.
Endlich geht es los
«Wir sind hier, um Geschichte zu schreiben!», betonte Trainer Murat Yakin gestern noch einmal. «Wir treffen hier eine der besten Schweizer Nationalmannschaften an, die es je gegeben hat. Wir sind top-vorbereitet.»
- Nati-Kommentator Sascha Ruefer vor dem WM-Auftakt: «Die Mannschaft ist eine Wundertüte»
- Fan will Alk im Feldstecher hinein schmuggeln +++ Otte sah Japan-Sensation kommen
- Hoeness blickt voraus: «Diese WM wird dem Fussball auf jeden Fall schaden»
- Mit diesen Szenen hat die kanadische Fussball-Nati schon jetzt unser Herz erobert ❤️