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NFL-Titelkandidat San Francisco kriselt und Aaron Rodgers erlebt Debakel

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Verloren auch die Super-Bowl-Revanche: Quarterback Brock Purdy und seine San Francisco 49ers.Bild: www.imago-images.de

Super-Bowl-Favorit San Francisco wird zum Krisenteam – und Aaron Rodgers erlebt Debakel

Nur drei Siege in sieben Spielen: Die San Francisco 49ers befinden sich nach dem verlorenen Super Bowl in der Krise. Ähnlich geht es auch Aaron Rodgers mit seinen New York Jets. Das Wichtigste vom NFL-Wochenende.
21.10.2024, 13:4521.10.2024, 17:52
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Super-Bowl-Fluch in San Francisco

Näher kann man dem NFL-Titel fast nicht mehr kommen. Alleine, den Super Bowl zu erreichen, ist vielen American-Football-Stars nicht vergönnt. Dann auch noch bis kurz vor Schluss und zwischenzeitlich mit zweistelligem Abstand zu führen, aber doch zu verlieren, muss eine riesige Enttäuschung sein. Dies ist den San Francisco 49ers im Februar widerfahren – und seither leiden sie an einem Kater, der in der NFL auch als Super-Bowl-Fluch bekannt ist. So gelingt es dem Verlierer des Finalspiels in der Folgesaison meist nicht, an die starke Vorsaison anzuknüpfen.

Am Sonntag trafen die «Niners» wieder auf Super-Bowl-Gegner Kansas City. Eine Revanche gelang den Kaliforniern aber nicht. Angeführt von einer starken Defense und Runningback Kareem Hunt (83 Yards, 2 Touchdowns) bezwangen die Chiefs das Team aus San Francisco zum fünften Mal in Serie. Und für den 28:18-Erfolg brauchte es nicht einmal eine besonders gute Leistung von Superstar-Quarterback Patrick Mahomes, der ohne Touchdown-Pass blieb, aber immerhin selbst einmal in die Endzone lief.

Während die Chiefs auch ihr sechstes Spiel der Saison gewannen, stehen die 49ers, die vor der Saison in ihrer Conference eigentlich als Favorit auf den Einzug in den Super Bowl galten, nun bei drei Siegen und vier Niederlagen. Das Team von Trainer Kyle Shanahan befindet sich in einer regelrechten Krise. Von der eigentlich so hervorragenden Offensive war am Sonntag zu wenig zu sehen, auch sonst ist sie nicht ganz auf dem Niveau der Vorsaison.

Ein Grund dafür sind Verletzungen wie jene von Runningback Christian McCaffrey oder Receiver Deebo Samuel, der gegen Kansas City aufgrund einer Krankheit nur kurz spielte. Mit Brandon Aiyuk trug ein weiterer wichtiger Passempfänger eine Verletzung davon, es wird ein Kreuzbandriss befürchtet.

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Allzweckwaffe Christian McCaffrey wird von den 49ers schmerzlich vermisst.Bild: www.imago-images.de

Es ist jedoch auch nicht zu übersehen, dass Quarterback Brock Purdy immer wieder seine lieben Probleme hat. Dem 24-Jährigen fehlt nach der auch von ihm überragenden Vorsaison die Konstanz. Im letzten Spiel gegen Seattle zeigte er eine starke Reaktion auf zwei zuvor eher schwache Auftritte, gegen die Chiefs war Purdy, der zwar zweimal selbst in die Endzone gelangte, als Passgeber dann wieder ein Totalausfall. Gleich drei Interceptions warf der letzte Pick im Draft im Jahr 2022. Besonders bitter war jene im Schlussviertel beim Stand von 12:21, als er sein Team nahe der Endzone dadurch um bis zu acht Punkte beraubte.

Nach solchen Leistungen wird immer Kritik an Purdy, der in den Augen einiger schlicht von seinen Mitspielern und dem System von Offensivgenie Shanahan profitiert, laut. Um die Saison noch zu retten und möglicherweise doch noch um den Titel – das klare Ziel von San Francisco – zu kämpfen, bräuchte es aber einen makellosen Purdy. Denn das Programm wird mit Spielen gegen Dallas, Tampa Bay, Seattle, Green Bay und Buffalo in den nächsten Wochen nicht wirklich leichter.

Nächste Niederlage für die New York Jets

Einen Abend zum Vergessen erlebten auch die New York Jets. Zwar gingen sie bei den Pittsburgh Steelers im zweiten Viertel noch 15:6 in Führung, doch gelang den Gästen in der Folge kein einziger Punkt mehr und sie unterlagen 15:37. Zum vierten Mal in Serie verliessen die Jets das Feld damit als Verlierer.

Ein Effekt der Trainerentlassung von Robert Saleh vor zwei Wochen ist nach wie vor nicht zu erkennen. Ausserdem war im ersten gemeinsamen Spiel im Trikot der Jets noch nicht zu erkennen, dass Aaron Rodgers und Davante Adams in Green Bay eines der besten Quarterback-Receiver-Duos dieses Jahrtausends waren. Der per Trade aus Las Vegas geholte Adams kam nur auf drei Catches und 30 Yards Raumgewinn, obwohl er neunmal das Ziel eines Passes von Rodgers war.

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Aaron Rodgers kommt in New York nicht wirklich in die Gänge.Bild: www.imago-images.de

Auf der Gegenseite zeigte Russell Wilson in seinem ersten Spiel für die Pittsburgh Steelers eine ansprechende Leistung. Der 35-Jährige konnte sich aber einerseits auf Receiver George Pickens (111 Yards, 1 Touchdown) und andererseits auch Runningback Najee Harris (102 Yards, 1 Touchdown) verlassen. Die Steelers feierten bereits ihren fünften Sieg im siebten Spiel, während die Jets mit der genau umgekehrten Bilanz dastehen und das Experiment mit ihrem 40-jährigen Quarterback immer stärker zum Scheitern verurteilt scheint.

Die überragenden Catches von George Pickens.Video: YouTube/NFL

Vikings verlieren erstmals

Die Minnesota Vikings sind nicht mehr länger ungeschlagen. In einer spektakulären Partie mussten sie sich dem NFC-North-Rivalen Detroit 29:31 geschlagen geben. Trotz eines soliden Quarterbacks in Sam Darnold und starker Leistungen von Runningback Aaron Jones (116 Yards, 1 Touchdown) und Receiver Justin Jefferson (84 Yards, 1 Touchdown) waren die Lions am Ende zu stark.

Die Vikings-Defensive fand schlicht kein Mittel, um gegen Jared Goff und Co. anzukommen. Auch weil Runningback Jahmyr Gibbs mit 160 Yards Raumgewinn sowie zwei Touchdowns einen Fabeltag erwischte. Dazu kam der einmal mehr verlässliche Deutsch-Amerikaner Amon-Ra St. Brown, der acht Pässe für 112 Yards fing sowie einen Touchdown erzielte. Am Ende brauchte es trotzdem ein Field Goal von Jake Bates, damit sich die Lions durchsetzten.

Dank des Erfolgs übernimmt Detroit, das nun wie die Vikings bei fünf Siegen und einer Niederlage stehen, die Spitze in der Division. Mit den Green Bay Packers (5 Siege, 2 Niederlagen), die sich 24:22 gegen Houston um einen schwächelnden Quarterback C. J. Stroud durchsetzten, und den Chicago Bears (4:2) stehen auch die weiteren Teams der NFC North sehr stark da.

Die Rache des Saquon Barkley

Bei seiner Rückkehr nach New York liess Saquon Barkley keine Zweifel daran, dass er dem Spiel der Giants ziemlich guttun würde. Der 27-jährige Runningback, der im Frühling gemäss eigener Aussage nach sechs Jahren bei den Giants kein neues Vertragsangebot mehr erhalten hatte, erzielte an alter Wirkungsstätte 187 Yards Raumgewinn sowie einen Touchdown. So führte er die Philadelphia Eagles unter Buhrufen der gegnerischen Fans fast im Alleingang zum 28:3-Sieg in New York.

Die besten Momente von Saquon Barkley.Video: YouTube/NFL

Besonders schmerzhaft dürfte dies für Giants-Besitzer John Mara gewesen sein. Dieser sagte vor Barkleys Weggang: «Ich hätte grosse Probleme zu schlafen, wenn er nach Philadelphia geht.» Der Blick auf die Bilanz seines Teams (2 Siege, 5 Niederlagen) dürfte da auch nicht gerade helfen.

Jaguars-Aufholjagd in London

Nach dem Horror-Auftritt beim 16:35 gegen Chicago vor einer Woche traten die Jacksonville Jaguars erneut in London an. Und zu Beginn sah es erneut schlecht aus, die New England Patriots führten nach gut 16 Minuten bereits 10:0. Doch dann drehten die Jaguars auf. Erst fand Quarterback Trevor Lawrence seinen Rookie-Receiver Brian Thomas Jr. in der Endzone, dann erzielte Runningback Tank Bigsby ebenfalls einen Touchdown, bevor Parker Washington einen Punt über 96 Yards in die gegnerische Endzone trug.

So war das Spiel gewendet und kamen die Patriots, für die Rookie-Quarterback Drake Maye eine gute Leistung zeigte, nicht mehr heran. Am Ende siegte Jacksonville 32:16 und dürfte das Amt von Trainer Doug Pederson zumindest vorübergehend gerettet sein. Mit erst zwei Erfolgen aus sieben Spielen hinken die Jaguars den Erwartungen aber weiterhin deutlich hinterher.

Watson schwer verletzt – und Daniels?

Dass einige Fans die Horrorverletzung bejubelten, sagt vieles aus über die Leistungen von Deshaun Watson nicht nur in dieser Saison. Seit er im Jahr 2022 zu den Cleveland Browns wechselte und erst einmal eine elf Spiele lange Sperre absitzen musste, konnte er nie so recht überzeugen. Auch in dieser Saison führte er die Browns erst zu einem Sieg. Als dem 29-jährigen Watson gegen Cincinnati dann kurz vor der Halbzeit die Achillessehne riss, waren einige Fans des Teams glücklich darüber – sehr zum Ärger einiger Spieler.

So sagte Ersatz-Quarterback Jameis Winston nach dem Spiel: «Ich bin entsetzt über die Reaktionen.» Cornerback Greg Newsome erklärte gar: «Das war Bullshit. Das macht man nicht.» Die Browns verloren die Partie gegen die Bengals am Ende 14:21, was nicht gerade zur Verbesserung der Stimmung in Cleveland beitragen dürfte. Zumal gleich der erste Spielzug der Partie zu einem spektakulären Touchdown der Gäste geführt hatte.

Mit Jayden Daniels von den Washington Commanders erlitt am Sonntag ein weiterer Quarterback eine Verletzung. Der 23-jährige Rookie, der bisher eine hervorragende Saison spielt, verletzte sich am Ende eines langen Laufs im ersten Viertel an den Rippen. Wie schwer die Verletzung ist, ist noch unklar. Dass er zu Beginn der zweiten Halbzeit aber lächelnd zurück an die Seitenlinie kam, dürfte ein gutes Zeichen sein.

Auch ohne Daniels siegte Washington gegen die Carolina Panthers deutlich 40:7 und feierte im siebten Spiel bereits den fünften Sieg. In der nächsten Woche würde Daniels auf die Chicago Bears um Quarterback Caleb Williams treffen. Falls Daniels rechtzeitig fit wird, wäre es das Duell des zweiten und des ersten Picks im NFL-Draft vom April.

Weitere Highlights

Beim 24:22-Sieg der Green Bay Packers über die Houston Texans erzielte Tucker Kraft nach einem Pass von Jordan Love diesen Hecht-Touchdown:

Ein ebenso spektakulärer Catch gelang D. K. Metcalf nach dem Pass von Receiver Jaxon Smith-Njigba beim 34:14-Erfolg seiner Seattle Seahawks in Atlanta:

Seine Athletik und Kraft zeigte Muskelprotz Metcalf dann auch beim Touchdown von Mitspieler Kenneth Walker, als er Falcons-Verteidiger A. J. Terrell mit einer Hand in Zaum hielt:

Trotz Niederlage gegen Detroit zeigten auch die Minnesota Vikings spektakuläre Spielzüge. Wie hier beim 51-Yard-Pass von Sam Darnold auf Jordan Addison:

Mit 125 Yards war Rookie-Receiver Keon Coleman beim 34:10-Sieg über Tennessee einer der Besten bei den Buffalo Bills. Dabei bewies er auch seine Durchsetzungsstärke und Wendigkeit:

Er ist der beste Quarterback der NFL, kann seinem Team aber auch mit seinen Füssen helfen, wie Patrick Mahomes hier zeigt:

Hier gibt's noch mehr sehenswerte Highlights.Video: YouTube/NFL

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