Erstmals im Final eines WTA-Turniers: Viktorija Golubic.Bild: KEYSTONE
Golubic stürmt in Gstaad in den Final – Bacsinszky kann daraus kein Schweizer Duell machen
Gstaad erlebte einen fürs Schweizer Frauentennis historischen Tag. Viktorija Golubic zog erstmals in den Final eines WTA-Turniers ein. In einem Schweizer Halbfinal schlug sie die 16-jährige Rebeka Masarova, die so gut war wie seit vier Jahren kein Talent der Welt mehr.
Zwei Spiele an einem Tag: Schon das gibt es nicht oft auf höchstem Niveau. Wegen des schlechten Wetters in den letzten Tagen mussten Viertel- und Halbfinals des WTA-Turniers in Gstaad alle heute angesetzt werden. Viktorija Golubic (WTA 105) durfte deshalb zwei Mal innert weniger Stunden jubeln. Die 23-jährige Zürcherin schlug erst die Deutsche Carina Witthöft 7:6, 7:6 und anschliessend ihre Landsfrau Rebeka Masarova 6:3, 6:2.
«Was soll ich sagen? Heute Morgen war ich noch im Viertelfinal und dann ging alles sehr schnell.»
Viktorija Golubic
Masarova wird ihre Premiere auf der WTA-Turnier trotz der Niederlage am Nachmittag in bester Erinnerung behalten. Dank ihrem Sieg über Annika Beck zog sie als erste Debütantin seit 2012 gleich in die Runde der letzten Vier ein. Letztmals gelang dies Stan Wawrinkas Freundin Donna Vekic. Auf ihrem Weg in den Gstaad-Halbfinal eliminierte die 16-jährige Baslerin, die Nummer 797 im Ranking, gleich drei Gegnerinnen aus den Top 100 der Weltrangliste.
«Was hier passiert ist, ist einfach unglaublich. Ich habe hier sehr viel gelernt.»
Rebeka Masarova
Das nächste Schweizer Supertalent: Rebeka Masarova.Bild: KEYSTONE
Kein rein schweizerischer Final
Morgen im Endspiel (11 Uhr) könnten die Schweizer Festspiele im Berner Oberland mit einem einheimischen Turniersieg gekrönt werden. Dieser hätte schon heute feststehen können, wäre auch Timea Bacsinszky in den Final eingezogen.
Die topgesetzte Waadtländerin setzte sich am Mittag im Viertelfinal gegen die Weltnummer 55 Johanna Larsson aus Schweden sehr überzeugend 6:0, 6:1 durch. Im Halbfinal gegen Kiki Bertens (WTA 26) zog Bacsinszky jedoch in zwei Sätzen beide Male im Tiebreak den Kürzeren. In beiden Sätzen hatte Bacsinszky zunächst geführt, im ersten nach einem Doppel-Break 5:2, im zweiten 3:1. Gegen die Holländerin hatte sie vor sechs Wochen schon im Viertelfinal des French Open verloren. (ram/sda)
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