Dass Kleider vieler Moderiesen oft mit schlechten Arbeitsbedingungen in den Fabriken zusammenhängen, ist längst kein Geheimnis mehr. Nun sorgt ein Vorfall bei der spanischen Kette Zara für Aufregung. Wie The Associated Press berichtet, haben Kunden in einem Laden in Istanbul handgeschriebene Nachrichten in den Kleidungsstücken gefunden. Auf einem Etikett war beispielsweise zu lesen:
Laut der AP waren die seit drei Monaten nicht mehr bezahlten Fabrikarbeiter aus der Türkei in die Zara-Shops spaziert und hinterliessen dort ihre Botschaften. Mit der Aktion wollten sie die Kunden auf die Missstände der Kleiderproduktion aufmerksam machen und die Modekette dazu bringen, sie zu bezahlen.
Die türkische Produktionsstätte Bravo, die für die Produktion der Zara-Kleider zuständig war, wurde praktisch über Nacht geschlossen und ihre Mitarbeiter von einem Tag auf den anderen arbeitslos. Ihre Chefs sollen mit den Einnahmen abgehauen sein. Die ehemaligen Mitarbeiter warten nun seit drei Monaten auf ihre Löhne und Abfindungen. Laut der AP hat sich weder die Muttergesellschaft Inditex noch Zara selbst zu diesen Anschuldigungen geäussert.
In einer Online-Petition beschreiben 140 ehemalige Fabrik-Mitarbeiter ihre Situation und rufen zur Unterstützung auf.
Bei Zara und ihrer Muttergesellschaft Inditex sollte eigentlich genügend Geld vorhanden sein, um ihre Angestellten zu bezahlen. Amancio Ortega, Inhaber von Inditex, wurde im August zum reichsten Mann der Welt ernannt.
(nfr)