Was haben Post-It’s, Herzschrittmacher, Mikrowelle, Dynamit und Kartoffelchips gemeinsam? Es sind alles Erfindungen, die aus kleinen Fehlern oder Zufällen entstanden sind. Kartoffelchips z.B. kamen zustande, weil sich ein Kunde im Restaurant lauthals über zu dicke Pommes beschwerte. 😁
Das ist nicht nur bei bekannten «Erfindungen» so. Je nach dem, was man macht, passiert es oft, dass man einfach mal irgendwo anfangen muss, schaut was passiert und dann darauf aufbaut. Machen, ausprobieren, schnell aus Fehlern lernen, weiterentwickeln. Wenn das bei Geld auch nur so einfach wäre!
Bei Geld sind es bei vielen Leuten die Angst davor, Fehler zu machen und Geld zu verlieren (geht mir selbst auch so), oder vergangene negative Erfahrungen (wie Valentina), welche die grösste Hürde darstellen. In meiner Arbeit stelle ich immer wieder fest, dass es vor allem die einfachen Sachen sind, die langfristig wirklich viel Geld kosten. Die «Verluste» sind klein, schleichend, im Moment kaum spürbar. Aber aufsummiert ist es dann wirklich erschreckend.
Hier ist eine Sammlung der häufigsten Fehler und Ideen wie man sie vermeiden kann, die ich zusammen mit anderen Frauen in Workshops und Gesprächen gesammelt habe.
Man kommt nicht drum herum. Jeden Monat ein bisschen Zeit einplanen und die Basics wie Budget, Kontoauszüge und jährliche Steuererklärung verstehen.
Sehr viele Frauen in der Schweiz überlassen die Finanzplanung ihrem Partner. Basiswissen aneignen, egal ob Buch, Block oder Kurs, die Kommunikation mit z.B. der Bank nicht nur einer Person überlassen, grössere Entscheide wie Hypotheken etc. gemeinsam fällen.
Finanzielle Überraschungen sind in solchen Lebensmomenten keine Seltenheit – Frauen erzählen regelmässig von versteckten Konten bis hin zu Pensionkasse-Geldern, die plötzlich nicht mehr vorhanden sind, Steuernachzahlungen usw. Transparenz hilft, das zu vermeiden: Welche Absicherung habt ihr, zahlt dir die PK eine Rente, welche Rechte hast du, gibt es Lebensversicherungen etc. und vor allem Übersicht über die wichtigsten Positionen und Konti erstellen und sicherstellen, dass du dazu auch die notwendigen Zugänge/Vollmachten und Einsicht in alle Dokumente hast.
Studien zeigen, dass Frauen bereits von Anfang an mit einer tieferen Lohnbasis starten und die Schere dann immer breiter wird je älter wir werden. Wissen, was die eigene Arbeit Wert ist, sich gezielt vorbereiten und vor allem nicht zögern zu fragen. Weitere Tipps in diesem Artikel.
Das trifft nicht nur Frauen, viele junge Leute in der Schweiz sagen, dass ihr Geld auf das Sparkonto legen, weil sie die Alternativen nicht oder zu wenig gut kennen. Damit du in 10-15 Jahren nicht zurückschaust und denkst: «hätte ich das gewusst, hätte ich es anders gemacht» ist es wichtig, dass du die Grundzüge der Möglichkeiten, die dir offen stehen kennst. Egal ob du am Schluss investierst, dich nur fürs Sparen entscheidest oder beides machst, wichtig ist, dass es ein bewusster Entscheid ist.
Mit einfacher Planung holt man mehr raus, spart Zeit und verschafft sich vor allem Unabhängigkeit und Sicherheit. Dazu reicht es, wenn du die kurzfristigen Ziele kennst, weisst was du ungefähr in 3-5 Jahren willst und eine Ahnung davon hast, wieviel du langfristig für’s Alter brauchst. Die Beträge dann am besten automatisch abzweigen. Mit der Zeit entsteht eine relativ solide Basis, die dich sowohl in Krisen schützt als auch schnell neue Handlungsmöglichkeiten wie z.B. Selbstständigkeit oder Jobwechsel ermöglicht.
Leider passiert es immer wieder, dass man z.B. im Notfall ausgenutzt wird. Wissen wohin man sich wenden kann, wenn man Hilfe braucht ist in guten, aber vor allem in schlechten Zeiten sehr nützlich. Das kann ein Anwalt, ein Treuhänder, ein Finanzexperte oder Bankberater, oder auch jemand aus dem Freundeskreis oder der Familie sein, oder eine unabhängige Beratungsstelle.
Kommt euch irgendetwas davon bekannt vor? Man muss nicht alles auf einmal anpacken, aber zu wissen wo die grösseren Unsicherheiten sein können, kann helfen, langfristig euch selber und euer Geld zu schützen.