«Hischier first» – New Jersey ist verrückt nach dem Schweizer mit der Nummer 13
Wenn er spielt, ist alles anders. Spürbar anders. Nervös rücken die Fans auf ihren Sitzen nach vorne. Das Gewicht verlagern sie auf die Beine. Sie sind bereit, jederzeit aufzuspringen, die Arme in die Luft zu reissen – und dem Hoffnungsträger zuzujubeln.
Sie, das sind die Fans der New Jersey Devils. Er ist Nico Hischier, der Walliser Wunderknabe mit der magischen Stockführung.
Seit knapp einem Monat verzückt der 18-Jährige die Fans im Prudential Center, der Heimspielstätte der New Jersey Devils in Newark. Wie sehr sie ihn lieben, wie sehr sie auf ihn zählen, zeigt sich schon beim Erhalt der Tickets. «Verpasse das Spektakel nicht! Komm und schaue Nico, Hall, Johansson und anderen zu!», steht geschrieben. Hischier first – Hischier an erster Stelle.
Der Schweizer ist der grosse Hoffnungsträger der Franchise, die seit 2003 auf den vierten Gewinn des Stanley Cups wartet. Diese Saison soll es endlich wieder einmal klappen: Zusammen mit Hischier hat die Hoffnung in New Jersey Einzug gehalten.
Eine Stunde vor Spielbeginn bilden sich in den beiden stadioneigenen Devils-Fanshops um die Regale und Ständer mit Hischier-Fan-Utensilien riesige Menschentrauben. Die T-Shirts mit der Rückennummer 13 sind in der gängigsten Grösse schnell vergriffen. An den Kassen werden fast ausschliesslich Artikel mit HischierAufdruck gescannt und in Plastiktüten verpackt – oder gleich vom neuen Besitzer übergestreift. Der unbestrittene Hoffnungsträger lässt die Kassen der MerchandiseAbteilung klingeln.
Nico, Nico!
Vor einer Woche hat Hischier seine zehnte NHL-Partie bestritten. Damit hat er sich in der besten Eishockey-Liga der Welt endgültig etabliert. Mit dem Erreichen dieser Marke, ist das erste seiner drei Vertragsjahre bei den Devils unwiderruflich angelaufen. Daran gezweifelt, dass es Hischier definitiv in das NHL-Team schafft, hatte eigentlich sowieso niemand. Schliesslich erwarten sie in New Jersey Wunderdinge vom Schweizer.
Jedes Mal, wenn er nur schon in die Nähe des Pucks kommt, geht ein Raunen durch die knapp 19000 Zuschauerinnen und Zuschauer fassenden Ränge. «Nico, Nico!» Die Rufe sind überall zu hören. Die Geräuschkulisse ist elektrisierend. Niemand will das Spektakel verpassen. Alle wollen den ersten Nummer-1-Draftpick der Klubgeschichte spielen sehen. Die Euphorie kennt kaum Grenzen. Hischier ist bereits Kult.
Crosby, McDavid und ... Hischier
Doch nicht nur in Newark ist er bereits ein Star. Auch ein paar Kilometer weiter, in der Millionenmetropole New York City, hat Hischier einen glamourösen Auftritt: Im weltweit einzigen NHL-Fanshop gibt es von jedem Team zwei vorgedruckte TrikotModelle mit Name und Nummer.
Nico Hischiers Nummer 13 hängt dort in der illustren Gesellschaft von Superstars wie Sidney Crosby, Alex Owetschkin, Connor McDavid und Jaromir Jagr. Was für eine Ehre für Hischier – und eben auch Ausdruck dafür, welche Wertschätzung das Prädikat «Nummer-1-Draftpick» in der NHL auslöst.
So stehen Hischier und die anderen NHL-Schweizer statistisch da
Da macht es auch keinen Unterschied, dass bei den New Jersey Devils mit Jesper Bratt bisher ein anderer Rookie den einen oder anderen Punkt mehr geskort hat. In Newark gibt es nur einen Hoffnungsträger: Nico Hischier.
Corsi (CF%) – Hier werden die Schussversuche (Schüsse aufs Tor, Schüsse neben das Tor, geblockte Schüsse) des eigenen Teams ins Verhältnis gesetzt mit den Schussversuchen des gegnerischen Teams, wenn der betreffende Spieler auf dem Eis steht. Die entstehende Prozentzahl gibt eine Einschätzung über den Spielanteil eines Teams. Ein Corsi-Wert von über 50 gilt als gut.
PDO – PDO ist die Addition von Schusseffizienz eines Spielers oder einer Mannschaft und der Fangquote des jeweiligen Torhüters. Da diese zwei Faktoren stark vom Glück beeinflusst werden, kann mit dem PDO beurteilt werden, ob ein Team/Spieler gerade eher glücklich oder eher mit Pech agiert. Ein PDO-Wert unter 100 gilt als Pech.
ixGF – Individual Expected Goals For. Diese Statistik bewertet das Schussvolumen und die Qualität der Schüsse (anhand der Abschlussposition) eines Spielers. So wird die Anzahl der zu erwartenden Tore berechnet.
iSF/60 – Diese Statistik zeigt, wie oft ein Spieler aufs Tor schiesst pro 60 Minuten Einsatzzeit.
Anmerkung: Diese Statistiken werden nur bei Spielsituationen von fünf gegen fünf Spielern erhoben, da Powerplay und Boxplay die Werte verfälschen würden.
