Allein von 1994 bis 2010 kamen sechs Schweizer Goldmedaillen aus neuen Sportarten oder neuen Disziplinen in die verschiedenen Medaillenspiegel. Den Anfang machte 1994 in Lillehammer der Skiakrobat Andreas «Sonny» Schönbächler im Springen. Der technische Ausdruck für seinen Siegessprung, der Full-Doublefull-Full, ist in die Schweizer Sportgeschichte eingegangen.
Der Snowboarder Gian Simmen wurde 1998 in Nagano erster Olympionike in der Halfpipe. Gold hatte man damals auch Ueli Kestenholz zugetraut. Der Thuner Alpin-Snowboarder gewann im Riesenslalom Bronze. Diese Disziplin wurde auf Salt Lake City 2002 hin durch das Parallel-Rennen ersetzt. Seither und für immer ist Philipp Schoch der erste Olympiasieger in den Snowboard-Duellen Mann gegen Mann.
Nachdem die Schweizer Curler bei den Männern zuvor an 34 WM-Turnieren nur dreimal den Weltmeister gestellt hatten, schlug Skip Patrick Hürlimann mit seinem Lausanner Team bei der olympischen Premiere des Indoor-Curlings 1998 zu: Gold nach dem Finalsieg gegen das favorisierte Kanada.
Boardercross wurde 2006 in Turin olympisch. Tanja Frieden fuhr an der am Boden liegenden Amerikanerin Lindsey Jacobellis vorbei als Erste ins Ziel.
Mit seiner wuchtigen Gestalt und seinem fahrerischen Können war der Frutiger Mike Schmid im ersten Olympia-Skicross 2010 in Vancouver klar der Beste.
Mit dem neusten Triumph der Alpinen in Pyeongchang schliesst sich ein Kreis. Erst 1948 kamen die heutigen Klassiker Abfahrt und Slalom ins Programm. Auch in den weit früheren Generationen zeigten sich die Schweizer offensichtlich am Neuen interessiert. So stehen heute in den Siegerlisten: Hedy Schlunegger (Abfahrt), Edy Reinhalter (Slalom).
Der älteste «neue» Schweizer Olympiasieger war Eduard Scherrer. Er war mit seiner Crew 1924 der Schnellste im Viererbob. (ram/sda)