Smartphone-Hersteller OnePlus hat seine beiden neuen Topgeräte präsentiert: das OnePlus 9 und das OnePlus 9Pro. Dazu gab es eine Überraschung: Die erste Smartwatch aus dem Hause OnePlus. Das Motto «Your Best Shot» – auf Deutsch: «dein bester Schnappschuss» – zeigt, dass besonders die Kamera im Fokus steht.
Besonders stolz ist OnePlus auf seine Zusammenarbeit mit dem schwedischen Unternehmen Hasselblad, das seit 1841 Kameras herstellt. Nutzer sollen durch die Kooperation «atemberaubende» Fotos mit den «natürlichsten Farben eines jeden mobilen Geräts» erhalten. Auch den Auslöseton der Hasselblad-Kameras hat OnePlus für seine Smartphones aufgenommen.
Wie heute üblich sind gleich drei Kamerasensoren verbaut: Der Hauptsensor löst mit 48 Megapixeln auf und der Ultraweitwinkelsensor mit 50 Megapixeln. Dazu gibt es eine Monochromkamera, die mit 2 Megapixeln auflöst. Letzteres soll vor allem hübschere Schwarz-Weiss-Aufnahmen ermöglichen. Der Sensor für Selfies hat eine Auflösung von 16 MP.
Die Fotos des OnePlus 9 sollten den Standardnutzer überzeugen und können auch mit der Kameraqualität der Konkurrenz mithalten. Im Test waren die Fotos von der Farbgebung der Realität nahe. Im Ultraweitwinkelmodus gab es zudem keine sichtbaren Verzerrungen wie bei manchen Konkurrenzprodukten. Bei Nahaufnahmen hatte das OnePlus 9 aber Probleme, das Bild scharf zu stellen – hier leistete das teurere 9Pro eine bessere Arbeit. Bei Nachtaufnahmen schaffte es das Gerät, das Bild deutlich zu erhellen, wenn in der Umgebung noch etwas Licht übrig war. Dazu kommt die OnePlus-Kamera-Software mit vielen Funktionen wie Zeitraffer oder einem Tilt-Shift-Modus. Videos lassen sich bis zu 8K-Auflösung aufnehmen.
Leistungstechnisch ist das OnePlus9 top: Das Gerät ist 5G-fähig und hat dazu als Chip einen aktuellen Snapdragon 888 mit wahlweise 8 oder 12 Gigabyte Arbeitsspeicher und wahlweise 128 oder 256 Gigabyte internen UFS3.1-Speicher an Bord. Mehr Leistung geht kaum.
Als Bildschirm ist ein AMOLED-Display mit einer Diagonale von 6,55 Zoll verbaut. Die Bildwiederholrate beträgt 120 Hertz, was besonders beim Spielen flüssige Bilder garantiert. Nutzer können manuell die Bildwiederholrate auf 60 Hertz runtertakten. Zudem soll sich die Bildwiederholrate allgemein an das Nutzungsverhalten des Anwenders anpassen und automatisch runtertakten, wenn Nutzer beispielsweise Bilder anschauen. Dies hilft, Energie zu sparen.
Der Akku ist mit 4'500 Milliamperestunden gross genug, um bei Standardnutzung mehr als einen Tag durchzuhalten. Per Warp Charge ist das Gerät in knapp einer halben Stunde auf 100 Prozent geladen. Das ist rekordverdächtig schnell. Kabellos dauert es etwas länger. Dafür können Nutzer per Umkehrladen auch andere Geräte mit dem OnePlus9 laden.
Ein Manko, das manche Nutzer stören könnte: der fehlende microSD-Karten-Steckplatz. Auch eine IP-Zertifizierung fehlt. Laut OnePlus sei das – wie bei Vorgängergeräten – aus Kostengründen geschehen. Allgemein soll das Gerät aber gegen Schmutz und Wasser geschützt sein.
Das OnePlus 9 gibt es für 739 Franken (8GB/128GB) oder 849 Franken (12GB/256GB). Das Gerät kommt in den Farben Winter Mist (eine Art Lila), Arctic Sky (ein helles Blau) und Astral Black (Schwarz). Es kann ab sofort vorbestellt werden.
Für rund 200 Franken mehr gibt es das OnePlus 9Pro. Leistungstechnisch gleicht es dem OnePlus 9:
Auch hier bekommen Käufer einen Snapdragon 888 mit wahlweise 8 oder 12 Gigabyte Arbeitsspeicher und wahlweise 128 oder 256 Gigabyte internen UFS3.1-Speicher. Im Alltag oder beim Spielen liefern das 9 und das 9Pro also die gleiche Leistung.
Auch der Akku ist gleich gross – das 9Pro lädt kabellos aber deutlich schneller als das günstigere OnePlus 9. Mit einer Bildschirmdiagonale von 6,7 Zoll ist das 9Pro zudem leicht grösser und hat eine höhere Pixeldichte.
Der Hauptunterschied liegt in der Kamera: Die Kamera des 9Pro ist ebenfalls in Zusammenarbeit mit Hasselblad entstanden. Hier bekommen Nutzer vier statt drei Linsen. Die lösen mit jeweils 48 Megapixel, 50 MP (Ultraweitwinkel), 8 MP (Telefoto) und 2 MP (Monochrome-Kamera) auf. Der Sensor vorne hat eine Auflösung von 16 MP.
Im Test lieferte die Kamera des OnePlus 9Pro im Grunde qualitativ ähnliche Bilder wie das günstigere OnePlus 9. Beim genaueren Hinsehen zeigte sich aber, dass die Fotos etwas detailreicher wirkten. Auch im Nachtmodus schien das Bild des OnePlus 9Pro etwas heller zu sein. Zudem ermöglicht die Kamera des OnePlus9 Pro bis zu 30-fachen digitalen Zoom und besonders nahe Makroaufnahmen. Das OnePlus 9 schafft es bei zu nahen Objekten dagegen nicht, das Bild scharf zu stellen.
Das OnePlus 9Pro gibt es für 979 Franken (8GB/128GB) oder 1079 Franken (12GB/256GB). Das Gerät kommt in den Farben Morning Mist, Stellar Black und Pine Green.
Eine Neuheit ist die OnePlus Watch: die erste Smartwatch von OnePlus. Wie auch bei anderen Smartwatches können sich Nutzer auf dem OnePlus-Gerät Nachrichten anzeigen lassen, damit telefonieren, Musik abspielen oder die Uhr als Fitnesstracker nutzen. Als Funktions-Highlights nennt OnePlus unter anderem eine Blutsauerstoffsättigungsüberwachung, Stresserkennung, Atemtraining und Warnungen bei zu schneller Herzfrequenz.
Das Gerät hat eine Gehäusegrösse von 46 Millimetern, der Akku hat eine Leistung von 402 Milliamperestunden und soll bis zu zwei Wochen bei nachhaltiger und eine Woche bei aktiver Nutzung halten. Das Gerät hat vier Gigabyte Speicher, von denen zwei tatsächlich genutzt werden können. Die Uhr soll wasser- und staubgeschützt sein.
Wann die OnePlus Watch in Europa verfügbar sein wird, ist noch unbekannt. Preislich soll sie ab 159 Euro (umgerechnet 176 Franken) starten.
(avr/t-online)