Hier kommt das coolste Smartphone, das du (noch) nicht kaufen kannst
Flexible und faltbare Smartphones sind der letzte Schrei der Handy-Hersteller. Die Ehre, das erste marktreife Falt-Smartphone präsentiert zu haben, gebührt dem bei uns unbekannten chinesischen Hersteller Royole.
Das weit über 1000 Franken teure FlexPai von Royole lässt sich zwar tatsächlich falten und wieder aufklappen, alltagstauglich ist es aufgrund des klobigen Designs dennoch nur beschränkt. Der Haken des biegbaren Displays wird auf diesem Bild offensichtlich:
Zusammengefaltet ist das Smartphone von Royole viel zu dick, da die beiden Hälften nicht flach aufeinander liegen.
Besser machen will es nun Smartphone-Riese Xiaomi – weltweit hinter Samsung, Huawei und Apple der viertgrösste Handy-Hersteller.
Xiaomi geht einen anderen Weg und zeigt ein innovatives, noch namenloses Falt-Smartphone:

Das von Bin Lin gezeigte Gerät sieht zunächst wie ein kleines Tablet aus. Nach einigen Sekunden dreht er es ins Querformat und setzt zum Party-Trick an: Das Tablet lässt sich an zwei Stellen umbiegen, so dass daraus im Handumdrehen ein kleines Smartphone wird. Das folgende Video vermittelt einen guten Eindruck davon.
Das Tablet lässt sich an zwei Stellen knicken. Man erhält ein handliches, an den Seiten rahmenloses, aber auch eher klobiges Smartphone.
Xiaomis Prototyp ist bislang der interessanteste Ansatz eines flexiblen Smartphones, da es weit weniger klobig als Royoles Falt-Handy daherkommt. Den Vergleich mit einem Ziegelstein muss sich aber auch dieses Falt-Handy gefallen lassen, da es umgeklappt zwangsweise dicker als ein herkömmliches Smartphone ist.
Xiaomi gibt keine Details, wie nah (oder wie weit entfernt) eine Markteinführung ist. Unbeantwortet bleibt auch die Frage, ob Smartphone- oder Tablet-Nutzer überhaupt ein Interesse an flexiblen Geräten haben. Das von Xiaomi auf sozialen Netzwerken veröffentlichte Video ist darum auch ein Versuchsballon, um die Reaktionen der potenziellen User auszuloten.
Die Chinesen schreiben zu ihrem Prototyp:
Das Statement und Video des Firmenpräsidenten lässt erahnen, dass die Entwicklung faltbarer Handys bei Xiaomi weit fortgeschritten ist.
Wer aber soll sich sowas überhaupt kaufen? Faltbare 2-in-1-Geräte sollen vermutlich Menschen ansprechen, die bislang Tablets und Smartphones genutzt haben, aber eigentlich lieber nur ein Gerät kaufen bzw. mit sich führen möchten. Bei diesem Kundensegment könnten Smartphone-Tablet-Hybridgeräte Erfolg haben – sofern ihre potenziellen Nachteile (teuer, klobig, unausgereift etc.) nicht zu schwer wiegen.
Die Reaktionen im Netz sind mehrheitlich positiv ...
OH MY GOD! It's beautiful 😍. It should come with a pen, the bigger screen would be perfect 😍✏️
— Dwayne Peterson (@DwaynePeterson0) 23. Januar 2019
... aber es schwingt bei vielen auch eine Prise Skepsis mit
Schaut gut aus, weckt aber nicht das muss ich haben will Gefühl in mir.
— #Rainerwirdfit - Dauerwerbesendung (@Fuerschtei) January 23, 2019
Erste kreative Ideen für den Produkte-Namen gibt's ebenfalls
Name it « Xiamoi Origami » 👌
— Whyskit (@Badjodo) 23. Januar 2019
Und natürlich rufen die faltbaren Handys auch die Witzbolde auf den Plan
Xiaomis Falt-Handy ist übrigens bereits Anfang Jahr in diesem kurzen Video im Netz aufgetaucht
Can't speak to the authenticity of this video or device, but it's allegedly made by Xiaomi, I'm told. Hot new phone, or gadget porn deepfake? pic.twitter.com/qwFogWiE2F
— Evan Blass (@evleaks) 3. Januar 2019
Vermutlich werden die Chinesen Ende Februar am Mobile World Congress in Barcelona weitere Infos zu ihrem ersten Falt-Handy verkünden.
Und was ist mit Samsung? Der Marktführer aus Südkorea lanciert sein erstes Falt-Smartphone, das ebenfalls als Tablet und Handy dienen soll, mit grösster Wahrscheinlichkeit in der ersten Jahreshälfte 2019. Wir erwarten die Präsentation des mutmasslichen Galaxy F (Flex) am 20. Februar, kurz darauf dürfte es in den Handel kommen – und vermutlich weit über 1000 Franken kosten.
Das Risiko ist gross, dass uns die erste Generation faltbarer Handys (leise) enttäuschen wird. Die Chancen bleiben aber intakt, dass faltbare Smartphones in einigen Jahren nicht mehr wegzudenken sind.
(oli)
