Die News: Post und Postfinance waren am Mittwoch von einer massiven Computer-Panne betroffen. Online-Dienste und Zahlungsverkehr funktionierten während mehrerer Stunden nicht. Die Ursache ist noch nicht bekannt.
Tausende Postfinance-Kunden konnten vorübergehend weder Geld abheben noch mit der Karte bezahlen. Auch die weiteren Online-Dienste der Post – etwa die Sendungsverfolgung oder die -Steuerung der Post – waren nicht mehr verfügbar. Und die Post war intern selber betroffen: E-Mails und Telefonie funktionierten im Unternehmen vorübergehend nicht mehr.
Pleiten, Pech und Postfinance – für die Post-Tochter war es nur einer von mehreren gravierenden Ausfällen innert Monaten.
Hier sind vier Lehren, die es zu ziehen gilt ...
BREAKING: Der IT-Verantwortliche von #PostFinance ist aus der Mittagspause zurück und versucht, das System neu zu starten. Update folgt... pic.twitter.com/naeRMT6u5D
— Marcel Scherer (@Marcel_Scherer) 3. Mai 2017
Schlechtes oder perfektes Timing? Werbung von @PostFinance am Tag des grossen Blackouts. pic.twitter.com/yF88wB7aKB
— Basil Weingartner (@bwg_bern) 3. Mai 2017
Ach du Sch...Totalausfall erfasst weitere Post-Dienstleistung @PostFinance @PostSchweiz pic.twitter.com/Wa6x3dBvWo
— Nebelspalter (@Nebelspalter) 3. Mai 2017
#postfinance pic.twitter.com/DYp67GAkrq
— Yannik Leibacher (@DerLeibi) 3. Mai 2017
Wo gearbeitet wird, passieren Fehler. Entscheidend ist, wie ein Unternehmen im Krisenfall reagiert und die Öffentlichkeit informiert. Krisenkommunikation nennt sich das. Und wenn nicht die nötigen Vorbereitungen getroffen wurden, dann erwächst aus einer «grossen Netzwerkstörung» ein mittlerer Shitstorm.
Ein aktuelles Negativ-Beispiel: Auf der Facebook-Seite der Post wird am Mittwochnachmittag Entwarnung gegeben, doch auf der Postfinance-Website prangt noch stundenlang die Meldung, dass die Post von einer grösseren Störung betroffen sei.
Drei Lehren, oder Neudeutsch «Learnings», die die Post- und Postfinance-Verantwortlichen unbedingt ziehen müssen:
«In der Digitalisierung stecken Chancen», sagte Postfinance-CEO Hansruedi König kürzlich in einem Interview mit dem Branchenmagazin Schweizer Bank.
In der Digitalisierung stecken aber auch gewaltige Risiken, wie die Kunden erneut auf die harte Tour herausfinden mussten. Innert acht Monaten hat es nun mehrere zum Teil massive und flächendeckende Ausfälle gegeben. Der Vertrauensverlust ist gross, der finanzielle Schaden nicht zu beziffern.
Ob es eine böse Vorahnung war, die den IT-Chef von Postfinance im Februar in einem Zeitungsinterview sagen liess:
PS: Angesichts der technischen Pannen sind solche Schlagzeilen, respektive Medienmitteilungen, ziemlich beunruhigend:
Während heute in diversen Abteilungen von Post und Postfinance geflucht und geschwitzt wurde, nutzten andere die Gunst der Stunde, um Werbung in eigener Sache zu machen. So verteilten diese jungen Frauen durstigen Postfinance-Kunden, die vorübergehend nichts tun konnten, kostenlose Getränke.
Dank der #Digitalisierung zahle ich neuerdings Bar. #postfinance pic.twitter.com/PPXiaUbqrO
— Petar Marjanović (@petarmarj) 3. Mai 2017
Mit Material der Nachrichtenagentur SDA