Tom Steyer ist reich. Und er hat eine Mission: Er will Donald Trump loswerden. Der 60-jährige Hedgefond-Manager, Aktivist und Umweltschützer aus Kalifornien lässt sich dieses Ziel einiges kosten. Er will demokratische Kandidaten bei den Wahlen im November mit 30 Millionen Dollar unterstützen, damit sie die Mehrheit im Kongress erobern und Trump des Amtes entheben können.
«Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um bei der Rettung unseres Landes mitzuhelfen», sagte Steyer am Montag an einer Medienkonferenz in Washington nicht ohne Pathos. Vor einem Jahr habe man noch nicht gewusst, wie sich Donald Trumps Präsidentschaft entwickeln und wie er sich benehmen würde. «Jetzt wissen wir, dass das Amt einen Mann nicht verändern kann, der nicht an die verfassungsmässige Demokratie glaubt.»
Im letzten Herbst startete Tom Steyer mit der von ihm gegründeten Vereinigung NextGen America eine Kampagne, mit der er Trumps Amtsenthebung forderte. Nun will er bei den Kongresswahlen nachlegen und sich dabei auf die Millennials fokussieren: «Sie bilden den grössten Block der Wahlberechtigten, und sie sind entsetzt über das Treiben in Washington», sagte Steyer.
Der Milliardär hatte bereits bei den Wahlen 2014 und 2016 die Demokraten mit Spenden in zweistelliger Millionenhöhe unterstützt. Seine Strategie, junge Wählerinnen und Wähler mit dem Kampf gegen den Klimawandel zu ködern, war jedoch ein Fehlschlag. Weshalb sich Steyer nun auf das Impeachment von Präsident Trump konzentrieren will.
Mit seinem progressiven Aktivismus bildet Tom Steyer eine Antithese zu Robert Mercer, der es ebenfalls als Hedgefonds-Manager zu einem Milliardenvermögen gebracht hat. Mit seiner Tochter Rebekah war er der wichtigste Geldgeber von Steve Bannon. Er unterstützte dessen Kreuzzug gegen das republikanische Establishment, bis sich Bannon mit seinen Aussagen im Enthüllungsbuch «Fire and Fury» um Kopf und Kragen geredet hat.
Tom Steyer will seinerseits allen Kongressabgeordneten und Senatoren ein Exemplar dieses Buchs zustellen lassen, um seine Argumente für eine Amtsenthebung von Donald Trump zu unterstreichen, wie er am letzten Freitag einem Fernsehsender in San Francisco erklärte. Spekulationen über eigene politische Ambitionen wies er zurück. Er wolle weder für den Senat noch als Gouverneur von Kalifornien kandidieren, sagte er am Montag. (pbl)