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«IS»-Kommandanten fliehen aus Millionenstadt Mossul – die Terrormiliz soll Geldprobleme haben

Iraqi security forces wait for vehicles travelling to Mosul to fight against militants of Islamic State at an Iraqi army base in Camp Taji in Baghdad, February 21, 2016. REUTERS/Ahmed Saad/File Photo
Auf dem Weg nach Mossul: Soldaten der irakischen Armee.Bild: AHMED SAAD/REUTERS

«IS»-Kommandanten fliehen aus Millionenstadt Mossul – die Terrormiliz soll Geldprobleme haben

31.07.2016, 02:5831.07.2016, 08:30
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Vor der geplanten Rückeroberung der Stadt Mossul sind nach Erkenntnissen der irakischen Regierung viele Anführer der Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») aus der Metropole geflohen. Zahlreiche «IS»-Familien und Kommandanten hätten sich auf den Weg nach Syrien gemacht.

Manche versuchten sogar, heimlich in die autonome irakische Kurdenregion zu gelangen, sagte Verteidigungsminister Chaled al-Obeidi am Samstag in einem Interview des staatlichen Fernsehens. Dem Minister zufolge gibt es unter den Extremisten zunehmend Streitigkeiten, vor allem um Geld.

Der «IS» hatte den Norden und Westen des Iraks im Jahr 2014 überrannt und dabei auch die Millionenstadt Mossul eingenommen. Seitdem haben die Islamisten in dem Land die Hälfte ihrer Gebiete abgeben müssen. In Mossul sollen Tausende «IS»-Kämpfer leben. Ihre Zahl dürfte aber unter 10'000 liegen.

Die Regierung in Bagdad könnte bis zu 30'000 Soldaten und Kämpfer mobilisieren, um die Stadt zurückzuerobern. Sie sollen aus der Luft von einer US-geführten Allianz unterstützt werden.

Was passiert nach dem «IS»?

Al-Obeidi sagte, das grösste Problem werde der Schutz der etwa zwei Millionen Zivilisten sein. Die Regierung richte sich auf eine grosse Zahl von Flüchtlingen ein. «Die kleinste Zahl, die wir erwarten, liegt bei etwa einer halben Million.»

In this Friday, July 15, 2016 picture, two girls and other displaced civilians, who fled their Islamic State-held towns and villages south of Mosul during fight between Iraqi security forces and Islam ...
Von den Gefechten zwischen Regierungstruppen und «IS» geflohen: Kinder in einem Flüchtlingscamp nahe der Stadt Erbil.
Bild: /AP/KEYSTONE

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz geht davon aus, dass bis zu einer Million Menschen aus ihren Häusern vertrieben werden könnten. Die Vereinten Nationen rechnen mit einer noch höheren Zahl.

Die Regierungstruppen konnten im Kampf gegen den «IS» zuletzt Boden gutmachen. So wurde die Stadt Falludscha im Westen des Landes und ein Fliegerhorst südlich von Mossul zurückerobert. Unklar ist, was in der Grossstadt nach dem Abzug der «IS»-Kämpfer passieren soll. (sda/reu)

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