Laut aktuellen Schätzungen ist die Zahl der kleinsten Schweinswale der Welt, der Vaquitas, innerhalb von nur einem Jahr um 50 Prozent auf nun mehr dreissig erwachsene Tiere eingebrochen. Der WWF warnt daher, dass eine weitere, charismatische Tierart kurz vor der Ausrottung steht.
Vaquitas leben ausschliesslich im Golf von Kalifornien in Mexiko. Ihre einzige Bedrohung sind Fischernetze, in denen sie unabsichtlich gefangen werden und ertrinken. «Für den Vaquita ist es wenige Sekunden vor Zwölf. Um ein Aussterben zu verhindern, brauchen wir ein sofortiges, komplettes und zeitlich unbefristetes Fischereiverbot in seinem Lebensraum», fordert Alice Eymard-Duvernay, Meeresexpertin beim WWF Schweiz.
Die grösste Gefährdung stellt der illegale Fang des Totoaba-Fischs dar. Wenn Totoabas gefangen werden verenden viele Vaquitas in den Netzen als Beifang. Mit Schwimmblasen von Totoabas lässt sich verbotenerweise viel Geld verdienen, weshalb sie über die USA nach China geschmuggelt werden. Sie gelten dort als Delikatesse, für die Liebhaber bis zu 1000 Dollar pro Stück bezahlen.
Vaquitas Marinas, zu Deutsch «Kälbchen der Meere», verdanken ihren Namen ihrer schwarz-weissen Färbung. Der Rücken der Kalifornischen Golftümmler ist dunkelgrau, während die Seiten heller und die Bauchseite weiss ist. Rund um die Augen haben sie einen schwarzen Ring. Das Maul ist ebenfalls dunkel gefärbt. Sie werden maximal 150 cm gross und 55 Kilo schwer und sind damit noch etwas kleiner als der in Nord- und Ostsee heimische Schweinswal. (whr)