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Anleitung zur Zivilcourage: 7 Beispiele gegen Rassismus

Interview

Diese 7 Beispiele zeigen, wie du gegen Rassismus vorgehen kannst

07.09.2018, 19:4927.09.2018, 14:44
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Jüngste Ereignisse wie die Neonazi-Demonstrationen in Chemnitz geben den Anschein, dass explizit rassistische Gewalt zunehmend salonfähiger wird. Wir haben in der watson-Redaktion 7 Szenarien zusammengetragen, bei denen wir selbst Zeuge von rassistischen Übergriffen wurden, jedoch nicht so richtig wussten, wie wir handeln sollen.  

Wir haben deshalb bei einem Profi Ratschläge eingeholt: Philippe Häni ist Experte für Zivilcourage. Mit der Gruppe «GGGFON», die mittels Beratungen und Kursangeboten ein Zeichen gegen Gewalt und Rassismus setzen will, organisiert er Workshops. Dabei lernt man, wie man sich solidarisch verhalten kann, wenn man Zeuge eines rassistischen Übergriffs wird.

Wenn dir die Sprache fehlt

Beispielszenario:
Ich sitze im Zug. Die Schaffnerin grüsst alle weissen Personen freundlich und fragt höflich nach den Fahrkarten. Im Abteil neben mir sitzt eine Person, die wegen ihrer Hautfarbe (wahrscheinlich) nicht ins stereotype Bild eines Schweizers passt. Die Schaffnerin fragt in einem sehr langsamen und deutlichen Hochdeutsch: «Haben sie eine Fahrkarte?» Sie zeichnet in der Luft ein Viereck. Der Fahrgast zückt sein GA. Und sie sagt: «Ah lueg au. Tatsächlich.»

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bild: watson/ shutterstock

Philippe Häni: Wird man Zeuge rassistischen Verhaltens, dann ist Schweigen mit Tolerieren gleichzusetzen. Nichts sagen heisst, wir dulden das Verhalten jener Schaffnerin. Das klingt hart, aber es zeigt auch sehr deutlich auf, was Zivilcourage eigentlich bedeutet: Mut. Mut dazu, im Dienste der Gerechtigkeit zu handeln und dabei die Gefahr einer unangenehmen Situationen in Kauf zu nehmen.

In diesem Fall wartet man am besten ab, bis man mit der Schaffnerin in Kontakt treten kann. Vielleicht wenn sie bei mir die Fahrkarte kontrollieren möchte. Daraufhin gilt die Devise: ganz normal bleiben! Grüssen Sie die Schaffnerin freundlich und machen Sie dann Ihre Position klar. Um zu starten, bieten sich sogenannte «Ich-Botschaften» an. Zum Beispiel so:

«Ich finde, dass Sie sich gerade ungerecht verhalten haben. Sie haben aufgrund der Hautfarbe dieser Person angenommen, er habe keinen Fahrschein und dazu noch so getan, als beherrsche er die Sprache nicht gut. Ich finde, das ist rassistisch und nicht richtig.»

Eine solche Aussage kann das zukünftige Verhalten der Schaffnerin prägen. Es ist keine Anklage, aber eine klare Haltung und Erwartung. Auch für andere Situationen, in denen es Ihnen die Sprache verschlägt, lohnt es sich, den «Ich finde, dass …»-Satz ruhig und bestimmt im Kopf vorzubereiten und dann im richtigen Moment an die übergriffige Person zu tragen.

Zur Person
Philippe Häni ist Sozialdiakon der Reformierten Kirchgemeinde Köniz mit dem Schwerpunkt Buben- und Männerarbeit. Als ausgebildeter Sekundarlehrer mit theaterpädagogischen Kompetenzen arbeitet er intensiv im Bereich der praktisch angewandten Zivilcourage.   
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bild: zvg

Wenn du direkt einschreiten willst

Beispielszenario:
Ich beobachte, wie sich ein paar Typen über eine schwarze Frau lustig machen. Ärgerlich und laut lachend rufen sie ihr zu: «Lieber Mohrenköpfe essen und ein Rassist sein, statt ein Scheissopfer wie du.» Ich weiss nicht, was der Situation voranging. Die Frau steht alleine und rauchend vor einem Restaurant.

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Philippe Häni: Da der betroffenen Frau mehrere Männer gegenüber stehen, stellt sich zuerst die Frage, ob Sie es überhaupt wagen, allein zu intervenieren. Falls dies nicht der Fall ist, können Sie sich Verbündete suchen. Sprich: Andere Anwesende darauf ansprechen, ob sie Ihre Beobachtungen teilen und das Verhalten der Männer ebenfalls nicht tolerierbar finden.

Sie können auf die Beteiligten zugehen und als Gruppe beide Parteien ansprechen. Falls Sie allein sind, können Sie die Frau ansprechen. Mit dem Ziel, sie aus der Isolation zu befreien. Zum Beispiel so:

«Das wäre für mich extrem unangenehm, so angegriffen zu werden. Ist das für Sie auch so?»


Wer direkt und explizit eingreifen will, muss sich auch immer dem Risiko bewusst sein, dem man sich damit aussetzt. Und dieses Risiko variiert natürlich auch durch Ihr Auftreten.

Sind Sie eine Frau, werden Sie vermutlich verbale Gewalt erleben. Die Hemmschwelle für physische Gewalt an Frauen liegt in der Regel höher. Obwohl jüngste Ereignisse zeigen, dass es auch anders sein kann. Auf jeden Fall läuft ein Mann, der diesen Typen Rassismus vorwirft, viel schneller Gefahr, tätlich angegriffen zu werden.

Aber dieser Gefahr kann man vorbeugen. Denn auch hier gilt: «Ich-Botschaften» wirken einer Eskalation entgegen. Während ein Eingreifen mit den Worten «Was ist das denn für ein rassistischer Scheiss!» die Aggression der Peiniger fördern könnte, so hat ein Satz wie «Ich finde euer Verhalten respektlos!» mehr Potential zur Schlichtung.

Wir müssen bei einer Intervention im Sinne der Zivilcourage in Kauf nehmen, dass wir nicht unbedingt als SiegerInnen vom Platz laufen. Es kann in dieser Situation also gelingen, die betroffene Frau aus einer sehr unangenehmen Situation zu befreien und ihr zu zeigen, dass sie nicht allein ist. Eine Horde rassistischer Jungs wird sich aufgrund einer einzigen Intervention jedoch nicht unbedingt eingestehen, dass ihr Verhalten rassistisch und damit daneben ist. Trotzdem kann die Tat eine längerfristige Wirkung haben. 

«Wir können hauptsächlich markieren, dass es in dieser Gesellschaft Menschen gibt, die Rassismus nicht okay finden. Das ist wichtig.» 

Im besten Fall können wir den Schaden des Opfers eindämmen, indem wir Vorschläge zur Auflösung der Situation einbringen. Nachdem Sie Ihre Position gegenüber den Peinigern klargemacht haben, können Sie die betroffene Person etwa fragen, ob sie mit Ihnen ins Restaurant oder Café kommen will. Was sich als Schutzraum halt gerade anbietet.

Wenn die Situation für dich gefährlich ist

Beispielszenario:
Im Bus wurde eine Person aus dem asiatischen Raum von drei Typen belästigt und beschimpft. So lange, bis sie von selbst einfach bei der nächsten Haltestelle ausstieg und wegrannte. Obwohl der Chauffeur informiert wurde, fuhr er einfach weiter und hat nicht weiter reagiert. Ich als Frau habe mich nicht wirklich getraut, dazwischen zu gehen. Menschen, die sich einmischten, wurden auch beleidigt und bedroht.

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bild: watson/ shutterstock

Philippe Häni: Es ist wichtig, dass wir in solchen Situationen auf unser Bauchgefühl hören. Wenn wir selber Angst haben, dann lassen wir das direkte Einschreiten besser sein. Trotzdem können wir uns in solchen Situationen solidarisch zeigen.

Wenn ohnehin schon Personen in das Geschehen eingegriffen haben, so wie es im obigen Szenario ja tatsächlich der Fall ist, können wir relativ unproblematisch auch unsere eigene Stimme anbieten. Mit einem Satz aus sicherer Distanz. Zum Beispiel: 

«Ich finde dieses Verhalten auch untragbar.»

Das kann im besten Fall noch weitere Personen – die auch Angst haben – dazu animieren, ebenfalls ihre Stimme gegen die Gewalt zu erheben. So entsteht eine Solidargemeinschaft, die dazu führen kann, dass die Peiniger den Ort verlassen und dass sich das Opfer nicht alleine fühlt.

Zudem ist wichtig, solche Geschehnisse den ÖV-Betrieben zu melden. Schreib eine Mail mit Uhrzeit und Busnummer an das Unternehmen. Das kann zu internen Rassismusschulungen des Personals führen. Vielleicht werden die Chauffeure dann in Zukunft kompetenter handeln.

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Wenn du dem Rassisten die Show stehlen musst

Beispielszenario:
Zwei Jugendliche sitzen auf einer Parkbank. Ein aus sich geratener Mann brüllt ihnen rassistische Beleidigungen ins Gesicht. Viele Menschen spazieren vorbei. Andere wechseln ihre Route, um sich dem Geschehen zu entziehen. Einige bleiben sogar stehen und gucken dem Spektakel unterhaltsam zu. Ich nähere mich der Situation langsam, weil ich nicht weiss, wie ich mich verhalten soll. 

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Philippe Häni: Auch in dieser Situation gibt es potentielle Verbündete, die Sie aktivieren könnten. Eine Person könnte den Mann ansprechen, eine zweite sich an die Jugendlichen wenden. Falls Sie allein intervenieren, könnten Sie den Mann ansprechen und ihn fragen, was ihn so wütend mache.

Oder aber Sie geben den Jugendlichen einen Grund, den Ort zu verlassen. Wahrscheinlich sind sie selber mit der Situation überfordert. Fragen Sie zum Beispiel, ob sie Ihnen den Weg zum Bahnhof zeigen können oder schlagen Sie ihnen vor, die Parkbank zu wechseln.

Natürlich führt ein solches Ablenkungsmanöver nicht dazu, dass direkt auf den Rassismus eingegangen wird. Schliesslich räumt man so ja das Feld und lässt sich quasi vertreiben. Manchmal ist das für Betroffene aber in der akuten Situation die gescheiteste Lösung.

Wenn die Situation klare Kommunikation erfordert

Beispielszenario:
In einem Club wird ein mir unbekannter Mann angebrüllt. Er wird verdächtigt, er würde das Depot von Gläsern und Flaschen einsacken, die er gar nicht selbst konsumiert hat. Der brüllende Mann bringt seinen Vorwurf mit der Hautfarbe des mutmasslichen Depot-Einsackers in Verbindung.

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Philippe Häni: Clubs und Bar-Räume sind sehr heikle Terrains. Es ist laut und chaotisch, weswegen es oft zu Missverständnissen kommen kann. Deshalb ist es wichtig, dass man klar, kurz und deutlich kommuniziert. 

Ich weiss, es ist sehr schwierig, höflich zu bleiben, wenn einen die Ungerechtigkeit, die man gerade beobachten muss, emotional zum Dampfen bringt. Trotzdem habe ich gelernt, dass Höflichkeit der beste Schlüssel zur nachhaltigen Verbesserung einer Situation ist. Gerade Personen, die nicht (ständig) von Rassismus betroffen sind, können sich darauf fokussieren, ruhig zu bleiben und eine Art Vermittlungsrolle einzunehmen. Dies, weil es für Personen, die immer wieder Rassismus am eigenen Körper erleben müssen, viel schwieriger sein kann, den Ärger über die Ungerechtigkeit zurückzuhalten.

In einer Situation, wie sie oben beschrieben ist, kann man beispielsweise Folgendes tun:

Gehen Sie zum brüllenden Typen hin und grüssen Sie ihn. So hört er im besten Fall auf zu brüllen, was die angebrüllte Person entlasten kann. Fragen Sie ihn, was ihn so ärgere und geben Sie auch ihm die Möglichkeit, sich zu äussern. Das Gespräch kann sich darauf richten, ob es in Ordnung ist, das Depot anderer Personen für sich zu sammeln. Wenn es gelingt, eine Gesprächsbasis zu legen, können Sie ihm erklären, dass er das Einsacken des Depots nicht mit der Hautfarbe jener Person in Verbindung bringen kann. Das sei rassistisch. Und Rassismus sei für Sie nicht tolerierbar. 

Wenn es dich danach noch brauchen könnte

Beispielsszenario:
Ich sehe, wie eine Person körperlich angegangen wird. Es ist Nacht. Es fallen rassistische Bemerkungen. Die Stimmung ist sehr angespannt und ich bin mir sicher, dass ich keine deeskalierenden Massnahmen treffen kann. 

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Philippe Häni: In offene, physische Gewaltakte einzugreifen, ist gefährlich. Etwa wenn Messer im Spiel sind, ist eine Intervention keinesfalls sinnvoll. Doch wenn sich beispielsweise zwei Männer im Bahnhof prügeln, können sich mehrere Personen zusammentun und miteinander laut schreien: «Stopp! Keine Gewalt!» Dies kann die Gewaltspirale unter Umständen unterbrechen. Oder Sie aktivieren Security Personal oder die Polizei. Doch man kann seine Hilfe auch nach dem tatsächlichen Übergriff anbieten. Gehen Sie auf eine Person zu, die gerade bedroht wurde. Fragen Sie, wie Sie ihr helfen können und ob Sie jemanden für sie anrufen sollen. Falls Sie vorhaben, die Polizei zu rufen, dann sprechen Sie dies mit der betroffenen Person ab.

«Gewalt sucht die Anonymität. Das Einstehen dagegen bringt die Gewalt ans Licht der Öffentlichkeit.»

Wenn du glaubst, dass es ein Fall von polizeilichem Rassismus ist

Beispielszenario:
Ich fahre mit dem Fahrrad durchs Ausgehviertel meiner Stadt. Ich sehe die Polizei und kriege ein bisschen Panik, weil ich in die falsche Richtung einer Einbahnstrasse fahre. Viele FahrradfahrerInnen tun es mir gleich. Die Polizei interessiert unser Verkehrsdelikt keineswegs. Stattdessen kontrollieren sie vier junge Männer mit dunkler Haut, die lediglich am Strassenrad gestanden sind.

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bild: watson

Für dieses Szenario leitet uns Philipp Häni an Giorgio Andreoli weiter, einen Kollegen von «GGGFON», der Fachperson auf diesem Gebiet ist. 

Giorgio Andreoli: In solchen Situationen direkt zu handeln, ist ein schwieriges Unterfangen. Denn die PolizistInnen befinden sich in einer Amtshandlung. Mischen wir uns dazwischen, können sie uns relativ einfach abwimmeln. Zudem wissen wir ja nicht, was vorhin geschehen ist. Viel wichtiger finde ich, dass wir die Situation aus der Distanz beobachten und anschliessend auf die betroffenen Personen zugehen.  

So können wir sachliche Informationen für eine entsprechende Meldung sammeln. Die Durchführungsgewalt der Polizei macht manchmal einen unantastbaren Eindruck. Doch wir als Bürgerinnen und Bürger haben die Pflicht, die Arbeit der Polizei zu kritisieren. Wenn wir das Gefühl haben, dass eine Personenkontrolle ungerecht ist, dann dürfen wir das melden.

Am besten tut man dies bei der kantonalen Beratungsstelle für Rassismusopfer. Wichtig ist dabei, möglichst viele Details und Angaben (Ort, Zeit, Datum, Personenbeschreibung) abzuliefern und genau zu schildern, was in Ihrem Empfinden ungerecht an der Situation war. So müssen Polizistinnen und Polizisten im Falle einer Abklärung genau erklären, unter welchem Motiv sie die Personenkontrollen durchgeführt haben. Fragen Sie für diese Informationen unbedingt bei der betroffenen Person nach. Haben ihr die Beamten einen Grund für die Kontrollen angegeben? Haben sie sich zuvor auffällig verhalten?

Vielleicht ist die betroffene Person auch daran interessiert, selbst eine Meldung aufzugeben. Tauschen Sie in diesem Fall die Kontakte aus. Dann können Sie als Zeuge Ihre Hilfe anbieten.

Anmerkungen zum Schluss

Diese Liste und die dazugehörigen Ratschläge sind nicht komplett. Sie sind als skizzenhafte Vorschläge zu verstehen, an denen man sich im Ernstfall orientieren kann. Expliziter Rassismus kann in den verschiedensten Formen daherkommen und es gibt nicht einfach sieben Musterlösungen, wie man gegen ihn vorgeht.

Zudem findet Rassismus nicht immer in expliziter Form statt, so wie es diese Auflistung suggeriert. Rassismus hängt stark in unseren Köpfen fest. Und es passiert neben expliziten verbalen und physischen Übergriffen noch viel mehr rassistisches Verhalten, das wir gar nicht erst sehen. «Um gegen Rassismus einzustehen, braucht es mehr als Zivilcourage. Wir müssen grundlegend an unserem Denken arbeiten», sagt Philippe Häni zum Schluss.

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50 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Verbascum
08.09.2018 02:07registriert September 2018
Vielen Dank für die hilfreichen Tipps.

Könnte "Mensch" bei Bedarf noch bitte folgende Situationen abklären?

- Ein jüdischer Mitbürger wird von mehreren offensichtlich ausländisch scheinenden Mitmenschen mit "Sch***Jude/Sch***Israeli" beschimpft.
Eingreifen, oder wird "Mensch" dadurch selber zum Rassisten?

- Ein "einheimisch" scheinender Mensch (Mann/Frau/egal) wird von einer Personengruppe als "Sch***schweizer/Chässchweizer" betitelt.
Eingreifen, oder ist das ok - weil es ja gegen weisse prinzipiell kein Rassismus gibt.

Würde mich einfach so interessieren.

PS: Bin Secondo, by the way.
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no-Name
08.09.2018 10:26registriert Juli 2018
Spitalalltag: Ich komme zum Patienten. Ich frage meist wegen des Namens freundlich auf Schriftdeutsch ob ich auch Schweizerdeutsch mit ihm sprechen kann oder allenfalls in einer anderen Sprache (deren ich fünf beherrsche). Die reaktionen fallen sehr Unterschiedlich aus: Vom Türken der optisch kaum auffällt aber erst drei Wochen in der Schweiz ist und kein Wort versteht und dankbar ist, dass ich allerlei Sprachen ausprobiere, bis hin zum Tamilen der in traditioneller Kleidung daherkommt und trotzdem beleidigt ist und nur “was woschmer säge?!” antwortet.

Falsch machen kann man es immer.
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Pümpernüssler
08.09.2018 07:07registriert Juli 2018
Was hat Chemnitz(offensichtlich wurde dort ja viel von den medien erfunden) mit der Schweiz zu tun?
Ich weiss ja nicht wo ihr euch so aufhält, aber ich begegne Rassismus, so wie ihr ihn beschreibt, nicht. Wohne in Zürich und arbeite in Zug. Ich denke das Problem heutzutage ist, dass man alles kategorisieren will. Alles muss mit Rassismus oder Frauenfeindlichkeit zu tun haben. Ich behandle die Menschen so wie sie mich behandeln. Das hat mit Rassismus oder Frauenfeindlichkeit überhaupt nichts zu tun. Und so geht es doch sehr vielen auch.

Die Medien brauchen halt ihre Schlagzeilen...
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