Hier findest du die Ergebnisse der Volksabstimmung vom 27. September 2020. Zu weiteren Resultaten geht es hier entlang:
Am 27. September 2020 finden in der Schweiz die erste eidgenössische Volksabstimmung seit der Coronavirus-Pandemie statt. Hier findest du alle Resultate zum Abtimmungssonntag. Die Stimmbürger befinden gleich über fünf nationale Vorlagen und Initiativen: Die Begrenzungsinitiative, die Änderung des Jagdgesetzes, die Einführung eines zweiwöchigen Vaterschaftsurlaubes, die Kinderabzüge sowie über den Kauf von neuen Kampfflugzeugen.
Hochrechnung & Abstimmungsresultate: Abgelehnt. Die Begrenzungsinitiative ist offiziell am Ständemehr gescheitert und damit abgelehnt. Die Stimmbevölkerung sagte mit 60,6 Prozent Nein.
Die Schlussresultate:
Darum geht's: Die Volksinitiative «Für eine massvolle Zuwanderung (Begrenzungsinitiative)» will, dass die Schweiz das Freizügigkeitsabkommen (FZA) mit der EU kündigt. Wird die Initiative der SVP angenommen, hat der Bundesrat ein Jahr Zeit, um die Beendigung der Personenfreizügigkeit mit der EU zu verhandeln.
Das sagten die Umfragen: Hier lagen die Umfragen richtig. In der gfs-Umfrage der SRG vom August gaben 63 Prozent der Befragten an, die BGI abzulehnen. In der Tamedia-Umfrage vom September waren es sogar 65 Prozent.
Hochrechnung & Abstimmungsresultate: Das Jagdgesetz wurde abgelehnt. 51,9 Prozent der Stimmbevölkerung sagten Nein dazu.
Die Schlussresultate:
Darum geht's: Das Schweizer Jagdgesetz soll revidiert werden. Hauptpunkt ist dabei, dass Tiere wie der Wolf oder der Steinbock von den betroffenen Kantonen vorsorglich zum Abschuss freigegeben werden können. Ein Komitee aus Naturschutzverbänden hat gegen die Gesetzesänderung das Referendum ergriffen.
Das sagten die Umfragen: Die Umfragen sagten ein knappes Rennen voraus. Laut dem gfs lag die Zustimmung bei 46 Prozent. In der Tamedia-Umfrage vom September lieferten sich Befürworter (49 Prozent) und Gegner (48 Prozent) bereits ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Hochrechnung & Abstimmungsresultate: Der Vaterschaftsurlaub wurde mit 60,3 Prozent angenommen.
Die Schlussresultate:
Darum geht's: Die Volksinitiative «Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub – zum Nutzen der ganzen Familie» sieht einen zweiwöchigen Urlaub für frisch gebackene Väter vor. Bisher ist in der Schweiz nur ein Urlaubstag für Väter gesetzlich vorgeschrieben.
Das sagten die Umfragen: Der Vaterschaftsurlaub von zwei Wochen wurde auch laut Umfragen deutlich angenommen. In der gfs-Umfrage sagten 61 Prozent Ja, in der Tamedia-Umfrage sogar 70 Prozent.
Hochrechnung & Abstimmungsresultate: Die Kinderabzüge wurden mit 63,2 Prozent abgelehnt. Nur der Kanton Tessin stimmte Ja.
Die Schlussresultate:
Darum geht's: Das Parlament hat eine Gesetzesvorlage verabschiedet, die es Familien erlaubt, für die Kinderbetreuung durch Dritte (zum Beispiel Kitas) mehr von den Steuern abzuziehen. Dagegen hat die SP das Referendum ergriffen.
Das sagten die Umfragen: Laut der letzten Umfrage der Tamedia sagten hier 51 Prozent Ja und 46 Prozent Nein. Die gfs-Umfrage lag bei 43 Prozent Ja.
Hochrechnung & Abstimmungsresultate: Die Kampfjets wurden hauchdünn angenommen. Ausschlaggebend waren 8670 Stimmen. Damit haben die Befürworter mit 50,1 Prozent der Stimmen gewonnen.
Die Schlussresultate:
Darum geht's: Die Schweizer Armee will die aktuellen Kampfflugzeuge 2030 in Rente schicken. Für die Zeit danach will sie sich neue beschaffen. Dafür soll ein Budget von 6 Milliarden Franken zur Verfügung gestellt werden. Dagegen haben Anti-Armee- und Friedensorganisationen das Referendum ergriffen.
Das sagten die Umfragen: Die Umfragen sagten keinen solchen Showdown voraus. Im Voraus sagten 65 Prozent der Befragten (Tamedia) Ja und nur 34 Prozent lehnten die Budgetfreigabe von 6 Milliarden ab. Die gfs-Umfrage wies 56% Ja aus.
Abstimmungsresultate: Angenommen. Der Kanton Genf führt den Mindestlohn ein. 58 Prozent der Stimmenden waren für die Volksinitiative.
Darum geht's: In Genf fordern Gewerkschaften und linke Parteien eine gesetzliche Verankerung des Mindestlohns von 23 Franken pro Stunde. Das entsprächen in einer 41-Stunden-Woche einem Monatslohn von etwas über 4'000 Franken.
Abstimmungsresultate: Angenommen. Auch im Kanton Luzern sollen Mieter die Mietkosten des Vorgängers künftig erfahren. Die kantonale Volksinitiative «Fair von Anfang an, dank transparenter Vormiete!» wurde am Sonntag hauchdünn mit 50,1 Prozent angenommen. Der Unterschied belief sich auf nur knapp 300 Stimmen.
Darum geht's: In Luzern hat der Mieterverband eine Initiative zur Transparenz von Mietkosten lanciert. Sie fordert, dass Neubezüger die Miete des Vorgängers erfahren sollen. Dies gilt in anderen Kantonen bereits, nun soll auch Luzern folgen.
Abstimmungsresultate: Angenommen. Die Stadt Zürich hat das Projekt Ensemble auf der Hardturmbrache zum zweiten Mal mit 59,1 Prozent angenommen. Sogar der Stadtkreis Höngg hat das Stadiumprojekt angenommen. Hier stimmte eine Mehrheit beim letzten Mal 2018 noch Nein.
Darum geht's: Die Stadtzürcher stimmen erneut darüber ab, ob das Bauprojekt Hardturmstadion fortgeführt wird. Hier sagte die Zürcher Stimmbevölkerung bereits im November 2018 Ja zum Projekt, nun wurde aber das Referendum gegen den Gestaltungsplan ergriffen.
Abstimmungsresultate: Angenommen. Die Stadt Zürich stimmt für sichere Velorouten. Die Initiative wurde mit 70,5 Prozent und in allen Stadtkreisen angenommen.
Darum geht's: Weiter müssen die Zürcherinnen und Zürcher über die Initiative «Sichere Velorouten» von Pro Velo befinden. Sie fordert, dass die Stadt ein durchgehendes Netz von 50 Kilometern Velorouten auf Stadtgebiet einrichtet. Diese sollen weitgehend vom Autoverkehr befreit sein.
Abstimmungsresultate: Angenommen. Die Stadt Bern hat die Offenlegung der Parteifinanzierung mit überwältigenden 88,4 Prozent angenommen.
Darum geht's: Die Stadt Bern will, dass die Parteien ihre Finanzen einmal jährlich offen legen. Spenden von über 5000 Franken müssen einen Absender beifügen, anonyme Spenden von dieser Höhe werden verboten.
Transparenz in der Parteifinanzierung macht hoffentlich Schule!!!