Ja, die Schweizer Natur im Winter geniessen, ist etwas Spezielles. Da spielt es auch keine grosse Rolle, wenn nicht überall meterweise Schnee liegt. So wie jetzt. Wer Ruhe und Aussicht sucht, muss aber nicht auf eine (anstrengende) Schneeschuhtour oder stundenlang unterwegs sein. Nein, es gibt auch sehr viele gemütliche Alternativen. Die meisten dieser Ausflüge erreichst du mit einer Bergbahn und dann tauchst du in eine andere Welt.
Auch weil das bei den Rückmeldungen immer wieder gewünscht wird, habe ich hier sieben Winterwanderungen (oder aktuell «Winterwanderungen») zusammengestellt, welche wenige Höhenmeter beinhalten, nicht länger als fünf Kilometer lang und so für praktisch alle machbar sind. Und trotzdem kommst du aussichtsmässig total auf deine Kosten. Egal, ob jetzt viel Schnee liegt oder nicht. Viel Spass!
Distanz: 3 Kilometer
Dauer: ca. 50 Minuten
Kondition: Leicht
Wir sind auf dem Winterwanderweg 453 von Schweizmobil unterwegs. Hier geht es zum Routenvorschlag.
Wir beginnen im Tessin, wo wir auf rund 1800 Metern über Meer am Nordhang über Airolo eine normalerweise ziemlich schneesichere Winterwanderung starten. Grandios ist von hier der Blick hinüber zum imposanten Gotthardmassiv.
Eindrücklich ist auch jedes Mal, wie man unten praktisch neben der Autobahnausfahrt zur Seilbahn kommt und dann innert Minuten in einer anderen (Winter-)Welt in Pesciüm ankommt.
Der Rundwanderweg weist kaum grosse Höhenunterschiede auf, man kann hier also in aller Ruhe und Abgeschiedenheit durch die wunderbare Natur spazieren.
Distanz: 2 Kilometer
Dauer: ca. 40 Minuten
Kondition: Leicht
Wir sind auf dem Winterwanderweg 518 von Schweizmobil unterwegs. Hier geht es zum Routenvorschlag.
Ein Klassiker in der Innerschweiz: der Arnisee. Auch hier überwindest du mit der Seilbahn viele Höhenmeter und kommst dann im Winterparadies an. Während im Sommer grossartige Wanderungen von hier aus starten (Sunnig Grat, Leutschachhütte, Übergang zur Kröntenhütte und Co.), nehmen wir es im Winter gemütlich und bleiben im flachen Teil.
Der Arnisee liegt idyllisch da, ein kleines Stück gehen wir auch Richtung Leitschachtal. Insgesamt geniessen wir auf der Sonnenterrasse die wunderbare Bergwelt und den gestauten Arnisee, der trotzdem so natürlich wirkt.
Im Restaurant Alpenblick kannst du dann noch auf den schönen Tag anstossen. Und wenn du nicht gleich wieder in die Hektik des Alltags tauchen musst, kannst du hier auch übernachten. Besonders heimelig sind die Schlaffässer.
Distanz: 3 Kilometer
Dauer: ca. 50 Minuten
Kondition: Leicht
Wir sind auf dem Winterwanderweg 860 von Schweizmobil unterwegs. Hier geht es zum Routenvorschlag.
Der Bärgji-Weg bietet eine wunderbare Rundwanderung in und um Grächen. Wir starten im Dorf und spazieren auf der Teerstrasse am Weiler Egga (schöne Kappelle hat's da) vorbei bis zum Bärgji, wo wir uns verpflegen können. Hier lohnt sich unbedingt der kleine Abstecher bis zum Aussichtspunkt Hohtschuggen, wo du bis hinunter nach Visp siehst.
Ganz Gemütliche können von hier mit der Sesselbahn zur Hannigalp, wo man mitten im Skigebiet landet. Ich empfehle für den Rückweg zu Fuss. Umrahmt von 14 Viertausendern siehst du auch immer wieder das Matterhorn oder andere bekannte Gipfel wie Weisshorn und Bietschhorn.
Kurz vor Egga, wenn du aus dem Wald kommst, führt der Weg links noch ein bisschen in die Höhe und du machst eine kleine, aber lohnende Schlaufe oberhalb von Grächen, bevor du zurück zum Ausgangspunkt kommst.
Distanz: 5 Kilometer
Dauer: ca. 1:40 Stunden
Kondition: Leicht
Wir sind auf dem Winterwanderweg 501 von Schweizmobil unterwegs. Hier geht es zum Routenvorschlag.
Vom Vierwaldstättersee erreichen wir mit der Gondel schnell die Klewenalp. Auch hier gilt wieder: Einfach eindrücklich, wie schnell man in eine andere Welt eintaucht. Die Wanderung über dem Nebelmeer wird schnell einsam, auch wenn du dich in der Nähe des Skigebiets befindest.
Wir wandern um den Klewenstock und dann geht es mehrheitlich runter bis zur Bergstation Stockhütte oberhalb von Emmetten. Hier bringt dich die nächste Seilbahn zurück ins Dorf auf der Sonnenterrasse.
Wer lieber eine Rundwanderung macht: Der Winterwanderweg 502 bringt dich von Emmeten Ängi zurück zur Klewenalp. Du umwanderst dann eigentlich den Klewenstock und hast immer wieder wunderbare Sicht auf den Vierwaldstättersee.
Distanz: 5 Kilometer
Dauer: ca. 2 Stunden
Kondition: Mittel
Wir sind auf dem Winterwanderweg 101 von Schweizmobil unterwegs. Hier geht es zum Routenvorschlag.
Wir statten Liechtenstein einen kurzen Besuch ab. Der Sassweg oberhalb von Malbun gehört hier zu den beliebtesten Winterwanderwegen.
Ein gemütlicher Weg führt dich knapp 300 Höhenmeter hinauf zur Sassförkle. Damit ist dieser Vorschlag derjenige mit den meisten positiven Höhenmetern. Im lichten Wald öffnet sich auch immer wieder der Blick ins Tal oder auf den Schneesportort Malbun.
Eine Einkehrmöglichkeit bei der Sassförkle gibt es leider nicht. Aber das kannst du nachher zurück in Malbun grad beim Parkplatz nachholen. Und vergiss den Abstecher in die Friedenskapelle nicht. Ein nettes kleines Bauwerk und das höchstgelegene Gotteshaus im Ländle.
Distanz: 2 Kilometer
Dauer: ca. 1 Stunde
Kondition: Leicht
Wir sind auf dem Winterwanderweg 374 von Schweizmobil unterwegs. Hier geht es zum Routenvorschlag.
Obermutten ist grundsätzlich ja einfach ein herrliches Walsernest auf fast 1900 Metern über Meer. Die einzige Schweizer Kirche, die vollständig aus Holz gebaut ist, gilt hier natürlich als Sehenswürdigkeit, aber wir sind ja wegen der Berge hier.
Ein kurzer Weg führt auf die Muttner Höhi, welche die 2000-Meter-Grenze grad überragt und traumhafte Ausblicke auf den Piz Beverin, weitere Gipfel in der Gegend und bis hinunter ins Domleschg oder Albulatal bietet.
Und ja: Hier findest du auch Ruhe. Der deutsche Sprach- und Walserforscher Rudolf Hotzenköcherle bezeichnete Obermutten 1946 als «einsamsten Flecken Deutschbündens». Bis 1966 gab es hier weder Strom noch fliessend Wasser.
Distanz: 5 Kilometer
Dauer: ca. 1:30 Stunden
Kondition: Leicht
Wir sind auf dem Winterwanderweg 376 von Schweizmobil unterwegs. Hier geht es zum Routenvorschlag.
Zum Abschluss begeben wir uns auf den Römerweg Rheinwald und wandern von Splügen nach Sufers. Obwohl wir hier im Tal unten bleiben, können wir uns von den Berggipfeln kaum satt sehen.
Neben den beiden hübschen Dörfern mit italienischen Palazzi und sonnengebräunten Walserhäusern bilden zu Beginn und zum Abschluss zwei Höhepunkte. Dazwischen begeistert auf der Sonnenseite des Tales der verschneite Märchenwald.
Den Namen hat der Weg erhalten, weil hier schon zu Zeiten der Römer eine wichtige Verbindung über die Alpen bestand. Auf dem letzten Abschnitt rückt der Stausee Sufers, der im Winter fast ganz zugefrorenen wird, in den Mittelpunkt. Wer noch nicht genug hat, der kann den Sufnersee auch umrunden und dann die Wanderung in einem der Dörfer ausklingen lassen.