Schweiz
International

Trotz Trump: Für die Armee wird das WEF kein Sonderfall

President Donald Trump boards Air Force One, Friday, Dec. 22, 2017, in Andrews Air Force Base, Md., en route to Palm Beach International Airport, in West Palm Beach, Fla. (AP Photo/Carolyn Kaster)
Trump steigt in die Air Force One.Bild: AP/AP

Trotz Trump: Für die Armee wird das WEF kein Sonderfall

12.01.2018, 17:1612.01.2018, 21:30

Die Armee hat mit den Vorbereitungen für ihren Einsatz am Word Economic Forum (WEF) 2018 begonnen, das vom 23. bis zum 26. Januar in Davos stattfindet. Die Aufregung rund um den Besuch des US-Präsidenten Donald Trump hat sich aber nicht in Aufträgen an die Armee niedergeschlagen.

Zuständig für die Sicherheit am WEF sei der Kanton Graubünden, die Armee erhalte Aufträge von der Kantonspolizei, sagte Armeesprecher Stefan Hofer der Nachrichtenagentur sda auf Anfrage. «Seit dem Bekanntwerden von Donald Trumps Teilnahme hat die Armee keine neuen Aufträge erhalten», erklärte er.

Die Arbeiten der Armee zugunsten des Kantons Graubünden für die Sicherheit des WEF-Jahrestreffens wurden diese Woche aufgenommen, wie die Bündner Kantonspolizei am Freitag mitteilte. Etwa 340 Armeeangehörige sind mit der Vorbereitung und dem Aufbau der Sicherheitsmassnahmen, der Logistik und der Führungsunterstützung beschäftigt.

Bis zu 5000 Milizsoldaten im Eisatz

Während des eigentlichen Assistenzdienstes der Armee vom 19. bis zum 29. Januar kann die Anzahl der eingesetzten Kräfte auf maximal 5000 anwachsen, die vom Bundesparlament festgelegte Obergrenze. Letztes Jahr standen jeden Tag durchschnittlich 4300 Milizsoldaten im Assistenzdienst.

In Davos selbst erfüllen Milizangehörige der Armee während des Jahrestreffens etwa logistische Aufgaben, sie dienen im Sanitätsdienst und bei der Verkehrsregelung. Berufssoldaten sorgen für Personenschutz und Zutrittskontrollen.

Ausserhalb von Davos schützt die Armee Infrastruktureinrichtungen und erbringt Leistungen in der Logistik und in der Führungsunterstützung. Die Truppe verfügt zur Erfüllung ihrer Aufgaben über Polizeibefugnisse.

Die Einsatzverantwortung für das gesamte WEF liege allerdings bei den zivilen Behörden, betonte Hofer. Bei der Armee verbleibe die Führungsverantwortung für die militärischen Kräfte.

Gesamteinsatzleiter ist der Bündner Polizeikommandant Walter Schlegel. Korpskommandant Aldo Schellenberg führt den Einsatz der Armee.

Luftwaffe für Sicherheit und Transport

Bundesaufgabe ist die Gewährleistung der Sicherheit im Luftraum, wie es in der Mitteilung der Kantonspolizei heisst. Die Luftwaffe verstärkt im Auftrag des Bundesrats während der Dauer des WEF ihren Luftpolizeidienst und sichert den Luftraum über Davos rund um die Uhr.

Trump-Besuch in Davos sorgt für Aufregung

Video: srf/SDA SRF

Zudem führt die Luftwaffe Lufttaufklärung durch sowie Transporte. Völkerrechtlich geschützte Personen können vom Flughafen Kloten mit Helikoptern nach Davos geflogen werden.

Zum Einsatz kommt zudem der Militärflugplatz Dübendorf im Zürcher Oberland. Wie schon in den vergangenen Jahren können WEF-Besucher dort landen. Der Flugplatz wird vorübergehend zur Schengen Aussengrenze und zum Zollflugplatz umgestuft.

Bund entscheidet

Der Einsatz der Armee erfolgt nach dem Subsidiaritätsprinzip. «Die Armee kommt dort zum Einsatz, wo die zivilen Mittel für bestimmte Aufgaben ausgeschöpft sind oder wo die zivilen Fähigkeiten nicht ausreichen», erklärte Armeesprecher Hofer das Prinzip.

Ausgeschöpft sein müssten allerdings nicht nur die zivilen Mittel Graubündens, sondern auch die anderer Kantone. Und der Armeeeinsatz müsse von den Bündner Behörden beim Bund beantragt werden, erfolge also keinesfalls automatisch. (dwi/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
ABB und Stadler schüren Zweifel an Siemens-Zügen für die Schweiz – die Sonntagsnews
Die Schweiz will 20 rechtskräftig verurteilte Afghanen ausschaffen und die Flugsicherung Skyguide will im nächsten Jahr 24 Millionen Franken sparen: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
Die Schweiz will laut «SonntagsBlick» rund 20 rechtskräftig verurteilte Afghanen ausschaffen. Ein krimineller Afghane wurde laut dem Staatssekretariat für Migration (SEM) bereits Mitte Dezember nach Kabul rückgeführt, es auf Anfrage der Zeitung schrieb. Diskutiert wird demnach auch die Rückführung von Syrern, dazu stehe das SEM in Kontakt mit den syrischen Behörden. Bisher hat die Schweiz noch keine zwangsweisen Rückführungen nach Syrien durchführen können – im Gegensatz zu Österreich und neuerdings auch Deutschland. Einzelne Bundesparlamentarier drücken nun aber aufs Tempo. «Wenn Deutschland nach Syrien rückführen kann, kann die Schweiz das auch. Ich erwarte, dass die Behörden endlich vom Reden ins Handeln kommen», wird der Luzerner FDP-Ständerat Damian Müller vom «SonntagsBlick» zitiert.
Zur Story