Es ist Herbst â es ist Pilzsaison. LĂ€uft dir beim Gedanken an ein frisches Steinpilz-Risotto auch das Wasser im Mund zusammen?
Falls ja, und du auf dem Sprung bist, um frische Steinpilze im Supermarkt zu kaufen, dann HALT. Denn es gibt ein Problem. Steinpilze sind in den Schweizer SupermÀrkten momentan Mangelware. Grund ist die Trockenheit in vielen Teilen Europas. So auch in jenen LÀndern, aus denen Schweizer Detaillisten ihre Steinpilze importieren. Diese bezieht die Migros derzeit aus der Ukraine, die Coop aus Schweden.
«Da derzeit nur sehr wenige frische Steinpilze erhÀltlich sind, haben wir aktuell nur punktuell frische Steinpilze im Sortiment», schreibt Coop-Sprecherin Alena Kress auf Anfrage.
Ăhnlich sieht es bei der Migros aus. Auch fĂŒhren viele Filialen derzeit keine Steinpilze. Champignons, KrĂ€uterseitlinge, Shiitake seien hingegen bestens verfĂŒgbar, schreibt Migros-Sprecherin Anne-Catherine Berrut. Ab wann dies auch wieder bei den Steinpilzen der Fall ist, kann sie nicht sagen. «FĂŒr die VerfĂŒgbarkeit in den nĂ€chsten Wochen wird das Wetter in den Herkunftsgebieten entscheidend sein.»
Falls du GlĂŒck hast und eine Filiale in deiner NĂ€he doch Steinpilze im Angebot hat, gibt es einen weiteren Haken. Du musst tiefer als gewöhnlich ins Portemonnaie greifen. Aufgrund der geringen VerfĂŒgbarkeit von frischen Steinpilzen seien auch die Einkaufspreise gestiegen, schreibt die Coop-Sprecherin. «Dies wirkt sich auf den Verkaufspreis aus.»
Dies fĂŒhrt dazu, dass du im Wald vermutlich mehr Chancen hast Steinpilze zu finden als im Supermarkt. Das hĂ€ngt davon ab, wo du auf die Pilzsuche gehst.
Derzeit gibt es in der Schweiz extreme regionale Unterschiede, wie Marionna Schlatter-Schmid von der Schweizerischen Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane erzÀhlt. «WÀhrend es in einer Gemeinde sehr viel Pilze haben kann, kann der Wald in der Nachbargemeinde wie leergefegt sein.» AbhÀngig ist dies von der jeweiligen Niederschlagsmenge in den letzten Wochen.
In den sozialen Medien findet man Bilder von jenen Pilzsammlern, die an der richtigen Stelle nach Pilzen suchten. Zu ihnen gehört auch ein Meteorologe von MeteoSchweiz, der seinen Steinpilz-Fund stolz auf Twitter prÀsentiert.
In den WÀldern oberhalb von 1000 Metern gibt's weiterhin sehr viele Pilze. Vor allem wunderschöne #Steinpilze, herrlich. pic.twitter.com/hF0HM8aA2y
— Daniel Gerstgrasser (@danivumalvier) 13. September 2018
Wer bisher trotz intensiver Suche noch keine Pilze fand, dem macht Schlatter-Schmid Hoffnung. «Zwei, drei Tage Regen und die Pilze spriessen auch in dieser Region aus dem Boden.»