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Jetzt ist fertig mit der Photoshop-Trickserei

Das umstrittene Plakat eines Unterwaesche Herstellers, das zusammen mit Plakaten von Mode- und Bademode Herstellern zur Zeit in der Schweiz Werbung und Furore macht, wie hier in der Stadt Zuerich, auf ...
Zeigt ein Ideal, das nicht erreichbar ist: Unterwäschewerbung von Sloggi. Bild: KEYSTONE

Jetzt ist fertig mit der Photoshop-Trickserei bei Werbeanzeigen

Werbebilder mit Gesichtern und Körpern, die mit Photoshop zu stark bearbeitet wurden, können neu gemeldet werden. Die Lauterkeitskommission will damit vor allem Jugendliche schützen. 
12.02.2019, 09:4812.02.2019, 09:49
Helene Obrist
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Perfekt geformte Hintern, engelsgleiche Haut, glänzendes Haar: Viele Werbeanzeigen gaukeln eine Perfektion vor, die es im echten Leben nicht gibt. Das will die Schweizerische Lauterkeitskommission (SLK) ändern. 

«Es geht allen voran um den Schlankheitswahn. Viele Teenager werden durch die stark bearbeiteten Bilder in die Irre geleitet.»
Thomas Meier

Seit dem 1. Januar 2019 enthalten die Bestimmungen für faire und lautere Werbung den Grundsatz mit dem Titel «Täuschende Abbildungen von Körpern und Körperformen». Werbeanzeigen mit stark bearbeiteten Bildern, die ein Körperbild propagieren, das nicht erreichbar ist, sind demnach unlauter. 

Lauterkeitskommission
Die Schweizerische Lauterkeitskommission (SLK) ist die neutrale und unabhängige Institution der Kommunikationsbranche zum Zweck der werblichen Selbstkontrolle. 

Der Body-Shaming-Artikel sei notwendig gewesen, so Thomas Meier, Kommunikationsbeauftragter der SLK. Denn: Viele Werbeanzeigen gaukeln den Jugendlichen ein Körperbild vor, das es gar nicht gibt. «Es geht allen voran um den Schlankheitswahn. Viele Teenager werden durch die stark bearbeiteten Bilder in die Irre geleitet», so Meier. Die Ergänzung der Richtlinien sei deshalb vor allem zum Schutz der Jugendlichen entstanden. 

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Künftig schaut die SLK den Werbern genauer auf die Finger. Dass kaum mehr ein Werbeplakat auf den Markt kommt, bei dem digital nicht nachgeholfen wurde, ist sich Meier bewusst. «Es geht jedoch darum, in welchem Kontext die digitale Bearbeitung steht.»

Ein Büroangestellter, dessen Haut etwas geglättet und aufgehellt wurde, sei kaum problematisch. «Wenn aber eine 50-jährige Schauspielerin digital stark verjüngt worden ist und sie Werbung für eine Faltencrème macht, wäre das unlauter. Sie verkauft ein Bild, das nicht erreichbar ist», erklärt Meier. 

Die Lauterkeitskommission folgt mit der Ergänzung der eigenen Richtlinien einem internationalen Trend. In Frankreich müssen Werbefotos, die mit Photoshop bearbeitet wurden, seit Oktober 2017 gekennzeichnet sein. 

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69 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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bcZcity
12.02.2019 10:02registriert November 2016
Kann ich dann die ganzen Instagram "Models" und "Lifestyle" Blogger auch melden? Dort wird auch oft eine ideale Welt vorgegaukelt die man (unter normalen Umständen) nicht erreichen kann, aber dank Social Media kommt das Ganze mit einem authentischen Anstrich.
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Sauäschnörrli
12.02.2019 10:10registriert November 2015
Unbedingt ausdehnen. Dann lacht uns bald ein labberiger Big Mac entgegen, wir sehen Autos nur noch in Buchhalterausstattung und das wichtigste, auf meinem Essen hat es endlich nicht mehr diese unsäglichen Serviervorschläge, die ich so eh nie erreichen werde.
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Raphael Stein
12.02.2019 10:09registriert Dezember 2015
Komisch, meine Frau hat glänzende Haare, ein Engelsgesicht, wunderbare Haut und und und...
Zumindest aus meiner Optik gesehen.
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