Tương Ớt Sriracha (Vietnamesisch für «Sriracha scharfe Sauce») ist mehr als nur ein weiteres Beispiel der vielen, vielen Chilisaucen dieser Welt. Nein, Sriracha ist Kult. Mit gutem Grund, denn es gibt wahrlich vieles, das daran einzigartig ist.
Zum einen der Geschmack: Die perfekte Balance zwischen Schärfe, Würze und ein klein wenig Süsse. Delicious.
Zudem ist die Geschichte dieses Familienbetriebs sehr, sehr cool. Die inzwischen weltweit bekannte Marke mit dem Güggel geht nämlich auf einen Mann zurück: David Tran.
Dieser verkaufte bereits 1975 selbstgemachte Chilisauce in seinem heimatlichen Saigon. Als nach dem Vietnamkrieg das kommunistische Regime die chinesischstämmige Bevölkerung zu unterdrücken begann, flüchteten etliche – von den internationalen Medien Boat People genannt – über den Seeweg in diverse südostasiatische Länder und hofften dort auf die Aufnahme in Drittstaaten. So auch David Tran: 1978 wartete er in einem überfüllten taiwanesischen Frachter namens Huey Fong in der Bucht Hongkongs auf die Aufnahme, die sich mehr als einen Monat hinzog. Schliesslich wurde ihm in den USA Asyl gewährt und alsbald belieferte der umtriebige David die Restaurants von Los Angeles' Chinatown mit seiner Chilisauce.
Bald einmal wurde seine «Sriracha» genannte Sauce so populär, dass Tran eine eigene Firma gründete: Huy Fong Foods – nach dem Schiff benannt, auf dem er den Weg in die Freiheit gefunden hatte. 40 Jahre später macht Huy Fong Foods einen Millionenumsatz, ist aber weiterhin in Irwindale in Los Angeles County beheimatet. Tran hat sämtliche Übernahmeangebote von zahlungskräftigen Multis stets abgelehnt und bleibt bei seinem nachhaltigen Familienbetrieb. Die Jalapeños, welche die Hauptzutat bilden, sind von lokalen Bauern. Und der Preis für eine Flasche Rooster Sauce (wie man sie familiär wegen dem Güggel-Logo nennt) ist seit Mitte der Achtziger gleich geblieben: 3 Dollar.
Auch hat Tran sein Rezept nie patentieren lassen, denn seiner Meinung nach ist die Sauce mitnichten seine Erfindung. Benannt hat er sie nach dem thailändischen Küstenort Si Racha. Und dort gibt es selbstredend eine Version der Chilisauce – die ebenfalls auf vietnamesische Einwanderer zurückgeht. Sriraja Panich, wie die Thai-Version heisst, ist etwas weniger scharf, aber hat etwas stärkeren Knoblauch-Geschmack.
Es ist aber die Huy-Fong-Version, die etliche Nachahmer gefunden hat – unter anderem den Hongkonger Multi Lee Kum Kee. Doch der Fan-Kult gilt ausschliesslich David Trans Familienbetrieb. Es gibt Fanclubs, Festivals ... und einen Dok-Film:
Und Songs. Viele davon, sogar!
Kein Wunder, denn das Zeugs ist nun mal hammergut – und so vielseitig einsetzbar! Guckt mal:
Sriracha über Fried Rice, Ramen undsoweiter – klar! Passt!
Aber ebenso passt Sriracha auf Eier zum Zmorge. Mmmh.
Oder Zmorgespeck mit Ahornsirup und Sriracha ... und das gleich auf einem Zuckerguss-Donut drauf:
Was noch?
Sriracha Mayonnaise!
Sowas muss man nicht, wie im Bild gezeigt, fertig kaufen. Etwas Mayo und Sriracha nach Geschmack zusammenmischen kann jeder. Es ist grossartig auf Burgern, Hotdogs, Sandwiches und und und. Ach ja: Sriracha-Ketchup geht auch.
Ebenso Sriracha-Knoblauchbrot (Rezept), Russische Sriracha-Eier (Rezept) ... oder das hier:
Jap – Toast mit Avocado und Sriracha-Pilzen. You know you want it.
Oder probiere einen Sriracha-Lada – ein Michelada mit Sriracha!
(Nimm' einfach einen gehörigen Gutsch Sriracha statt mexikanische Chilisauce.)
Natürlich auch Sriracha-Buttered Shrimp (Rezept):
Oder Honey Sriracha Chicken (Rezept) oder Sriracha-Miso-Lachs (Rezept). Und zum Apéro sind Sriracha-Röstmandeln fein (Rezept). Und NATÜRLICH ...
Sriracha-Popcorn! Yeah!
Übrigens – so spricht man's richtig aus:
Ohne das erste ‹r›. Nicht ganz unwichtig.
Bei uns kostet so eine 481-Gramm-Flasche leider etwas mehr als 3 Dollar ... nämlich 4.95 Franken beim Grossverteiler. Was aber auch kein Vermögen ist. Los! Tut euch den Gefallen! Schenkt eurem Leben mehr Schärfe!