Drei von vier Schweizer Teams sind gut in die Champions Hockey League gestartet. Der SC Bern steht nach je zwei Siegen gegen den schwedischen Meister Växjö und den britischen Meister Cardiff als erste Mannschaft bereits in den Achtelfinals. Auch Zug ist mit Siegen gegen Grodno und die Eisbären Berlin gut gestartet. Gestern gab es zwar eine ärgerliche Overtime-Niederlage gegen Grodno, dennoch sollte das Erreichen der K.O.-Phase nur Formsache sein.
Auch der ZSC ist gut im Rennen, auch wenn man den Zürchern ankreiden muss, dass sie im Heimspiel gegen Alborg unnötig Punkte vergaben. Doch mit vier Punkten aus zwei Spielen gegen die Vienna Capitals, schafft es das Team von Serge Aubin in jedem Fall in den Achtelfinal.
Der HC Lugano hat als einziger National-League-Vertreter einen Fehlstart in die CHL hingelegt. Zuerst verlor man im tschechischen Pilsen und dann ebenfalls auswärts gegen den slowakischen Vertreter Banska Bystrica. Auf die geglückte Revanche gegen Banska Bystrica folgte dann aber eine weitere Niederlage gegen Pilsen. So brauchen die Tessiner nun gegen Titelverteidiger Jyväskylä zwei Siege.
Trotz den Niederlagen Luganos hat die Schweiz diese Saison bisher die beste Bilanz aller vertretener Länder. Bleibt das so, liegt der zweite Platz im Nationenranking drin und damit ein zusätzlicher Startplatz für das nächste Jahr.
Was war das für ein Theater, für ein Hin- und Her als Denis Hollensteins Wechsel von Kloten zu den ZSC Lions bekannt wurde. Es ging sogar soweit, dass im Hallenstadion ZSC-Fans andere ZSC-Fans auspfiffen, weil diese sich abfällig über den Transfer äusserten. Und nun? Alles Schnee von gestern. Als Hollenstein bei seinem zweiten Ernstkampf im Zürcher Dress einen traumhaften Assist erzielte, jubelte selbst der eingefleischteste Lions-Fan.
🚨 @zsclions 🦁 take the lead against @frolunda_hc with this beauty 👏#ChampionsGoBeyond pic.twitter.com/a0h6rwlfFG
— Champions Hockey League (@championshockey) September 1, 2018
Speaker: “...uf Pass vo dr Nummere einenünzg, Denis...”
— Mario de Baseggio (@de_baseggio) September 1, 2018
All (at the top of their lungs): “HOLLÄSCHTÄI!”
That was a great Hallenstadion moment tonight, welcome to Zurich, @DHollenstein91! #mirsindzüri
Auch beim SCB hat ein Neuzugang gleich voll eingeschlagen. Der slowenische Nationalspieler ist mit zwei Toren und zwei Assists bislang der beste und auffälligste Spieler der «Mutzen». Mit seinem Tempo und seiner Kreativität wird er auch so manche National-League-Verteidigung vor grosse Probleme stellen können.
Dass Playoff-Finalist Lugano einen schlechten Start in die CHL-Kampagne hatte, liegt auch daran, dass die Schweizer Spieler noch nicht produzieren. Vor dem vierten Gruppenspiel hatte Raffaele Sannitz als einziger Schweizer mehr als einen Skorerpunkt auf dem Konto. Vorne führen Linus Klasen, Jani Lajunen und Maxim Lapierre die Punktewertung an. Gregory Hofmann hat sich mit zwei Treffern zuhause gegen Pilsen nach vorne gearbeitet. Aber Luca Fazzini, Dario Bürgler, Mauro Jörg oder Alessio Bertaggia haben noch überhaupt keinen Punkt auf dem Konto
Der EVZ ist bereits jetzt von Verletzungspech geplagt. Mit Dominik Schlumpf, Johann Morant und Tobias Fohrler fallen derzeit gleich drei Stammverteidiger aus. Das hatte zur Folge, dass der neue Trainer in den bisherigen CHL-Spielen mit jeweils nur fünf Verteidigern spielen liess. Raphael Diaz war der «Leidtragende». Der Zuger Captain musste bereits wieder 25 Minuten pro Spiel auf dem Eis stehen, noch bevor die Saison in der Schweiz überhaupt begonnen hat.
Auch beim SC Bern erhalten die besten Spieler viel Eiszeit. Allerdings hat es dort nichts mit Verletzungen zu tun. Kari Jalonen ist ein Trainer, der seine Toplinien extrem forciert. Das ist bereits in der Gruppenphase der Champions Hockey League der Fall. Die arrivierten Spieler wie Blum, Ebbett oder Arcobello spielten bislang rund 20 Minuten pro Spiel. Neuzugänge wie Gregory Sciaroni (10 Minuten), Daniele Grassi (8 Minuten) oder Mathias Bieber (7 Minuten) kommen deutlich weniger zum Einsatz.
Zugegeben, dieser Punkt hat keine Auswirkungen auf den Betrieb in der National League. Seit dieser Spielzeit wird in der CHL vor dem Spiel nicht nur die Hymne der Liga, sondern auch noch die Landeshymnen der jeweiligen Kontrahenten gespielt. Die Entscheidung der Liga stiess bereits im Vorfeld auf Unverständnis und es hat sich nun bestätigt. In einem Klub-Wettbewerb wirken Nationalhymnen irgendwie fehl am Platz.