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«Das Tor hat einen Knopf gelöst»: Embolos grosse Befreiung

Torschütze Breel Embolo nimmt Teamkollege Marc Janko Huckepack.
Torschütze Breel Embolo nimmt Teamkollege Marc Janko Huckepack.
Bild: KEYSTONE

«Das Tor hat einen Knopf gelöst»: Embolos grosse Befreiung

Nach dem 2:0 gegen YB steht in Basel der Champagner kalt. Auch weil Breel Embolo endlich wieder einmal trifft und damit seine Unbeschwertheit wieder findet.
04.04.2016, 08:1104.04.2016, 15:59
sebastian wendel / Aargauer Zeitung
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Gab es noch Zweifler? Dann sind diese spätestens gestern verstummt: 2:0 gewinnt der FC Basel gegen die Young Boys, den letzten sogenannten Verfolger auf dem Weg zum siebten Meistertitel in Folge. Somit trennen die Vereine in der Tabelle zehn Spieltage vor Schluss 17 (!) Punkte. Nach Verlustpunkten sind es sogar 20, da Basel nächste Woche noch zum Nachtragsspiel in Lugano reisen muss.

Also sind es andere Themen als das entschiedene Meisterrennen, die nach dem Schlusspfiff dominieren. Allen voran Breel Embolo. Der 19-Jährige erzielt gegen YB sein erstes Tor seit dem 8. November 2015. In der 47. Minute kocht Embolo im Kopfballduell YB-Verteidiger Hadergjonaj ab und trifft herrlich ins linke Lattenkreuz.

Embolo netzt endlich wieder ein.
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«Das Tor hat bei ihm einen Knopf gelöst. Danach war er wieder der Breel von früher.»
FCB-Trainer Urs Fischer

Das Tor befreit Embolo von allen Fesseln, die ihm in den vergangenen Monaten und zuletzt auch im Kreis der Schweizer Nationalmannschaft die Unbekümmertheit nahmen. Jetzt gewinnt er wieder mit Leichtigkeit die Zweikämpfe, bereitet mit Traumpässen Chancen vor und setzt in der Nachspielzeit zum Geniestreich an, indem er mit einem Hackentrick alle YB-Verteidiger narrt und so Renato Steffen freispielt, der mühelos zum 2:0-Endresultat einschiebt.

Embolo legt für Steffen auf.
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Embolos wiederentdeckte Spielfreude verbunden mit dem Ende der Torblockade dürfte auch Vladimir Petkovic freuen: Macht Embolo so weiter, hat der Nationaltrainer für die EM eine mehr als gute Alternative in der Hinterhand für den Fall, dass Embolos Konkurrenten im Sturm weiterhin an Torarmut leiden.

Embolo selber ist nach dem Schlusspfiff bemüht um Understatement. Sagt, seine Torflaute sei nur ein Medienthema gewesen. Ihn selber hätte dies zu keinem Zeitpunkt beschäftigt. Etwas anders tönt es von seinem Trainer. Urs Fischer sagt: «Das Tor hat bei ihm einen Knopf gelöst. Danach war er wieder der Breel von früher.»

YB-Hütter gratuliert zum Titel

Zum Spiel: Es trafen die zwei besten Abwehrreihen der Liga aufeinander, zudem wenden Basel und YB beide das 4-2-3-1-System an. So verwunderte es nicht, dass sich die Mannschaften in der ersten Halbzeit neutralisierten und die besten Chancen ein Weitschuss von Berns Ravet und ein Freistoss von Basels Zuffi waren.

Jetzt auf

YB war im Spielaufbau zwar die optisch bessere Mannschaft. Doch wer wie die Berner vor dem gegnerischen Tor so harmlos agiert wie ein Schmusekätzchen, der braucht sich nicht zu wundern über eine weitere vergebene Chance auf einen Prestigeerfolg. Bestes Beispiel: Sulejmani ballerte den Ball freistehend aus sechs Metern an den Pfosten.

Nicht nur für Adi Hütter ist klar: Basel wird auch in diesem Jahr Meister.
Nicht nur für Adi Hütter ist klar: Basel wird auch in diesem Jahr Meister.
Bild: KEYSTONE

Ebenfalls fragwürdig war die Reaktion von YB auf das 0:1: Es gab nämlich keine. So schaltete der FCB ungehindert drei Gänge nach oben und liess bis zum Schlusspfiff keine Zweifel mehr offen: Sowohl über die Richtigkeit des Sieges als auch über den Ausgang im Meisterrennen.

Sogar Urs Fischer kam nun vorsichtig aus der Reserve: «Das war ein grosser und wichtiger Schritt in Richtung unseres Ziels», so der FCB-Coach, nachdem er zuvor trotz Mega-Vorsprungs stets den Warnfinger hob. Auf der anderen Seite sagte der geknickte YB-Coach Adi Hütter: «Ich denke, jetzt darf man Basel gratulieren zum Meistertitel. Es wäre Unsinn zu denken, dass sie das noch aus der Hand geben.»

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