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Yurary! Die berührende Geschichte hinter Poulsens Trikot

epaselect epa06814015 Yussuf Poulsen of Denmark celebrates scoring the 1-0 during the FIFA World Cup 2018 group C preliminary round soccer match between Peru and Denmark in Saransk, Russia, 16 June 20 ...
Einziger Torschütze: Yussuf Poulsen schoss Dänemark zum 1:0-Auftaktsieg gegen Peru.Bild: EPA/EPA

«Yurary» auf dem Rücken – die berührende Geschichte hinter Poulsens Trikot

17.06.2018, 09:4017.06.2018, 10:20

Für Yussuf Poulsen hätte die WM gar nicht besser beginnen können: Nach rund 60 Minuten schoss der Stürmer mit tansanischen Wurzeln seine Nation mit einem überlegten Abschluss gegen Peru zum 1:0-Sieg.

Paulsens Siegtreffer in die nahe Torecke.Video: streamable

Doch beim Blick auf das Trikot des Stürmers dürfte der eine oder andere Beobachter gestutzt haben: Auf seinem Rücken steht über der Rückennummer 20 nämlich nicht seine Nachname. Nein, statt «Poulsen» ist dort «Yurary». Doch was hat es mit diesem Namen auf sich?

Dafür gibt es eine ebenso einfache wie herzzerreissende Erklärung: Yurary war der Nachname seines vor 19 Jahren an Krebs verstorbenen Vaters. Der Trikot-Aufdruck «Yurary»  ist also eine Art Ehrerweisung an seinen Vater, mit der er diesen Schicksalsschlag auch ein wenig verarbeitet. Erlaubt ist dies allerdings nur, weil der Stürmer von RB Leipzig mit vollem Namen «Yussuf Yurary Poulsen» heisst.

Sein Vater hatte auf einem Containerschiff, das zwischen Afrika und Dänemark pendelte, gearbeitet und blieb schliesslich in Kopenhagen. «Der Tod meines Vaters war schlimm für mich und meine Familie», erinnerte sich Poulsen vor einiger Zeit an den Tod seines Vaters im Jahr 1999. «Wir haben lernen müssen, ohne ihn zu leben. Über meinen Vater bin ich zum Fussball gekommen. Heute verbinde ich jedes Spiel auch mit ihm.» In Leipzig trägt Poulsen übrigens den Nachnamen seiner Mutter auf dem Shirt.

Yussuf Yurary Poulsen ist der Sohn eines tansanischen Vaters und einer dänischen Mutter.
Yussuf Yurary Poulsen ist der Sohn eines tansanischen Vaters und einer dänischen Mutter.bild: twitter

Beim Tod seines Vaters war der 1,93-Meter-Hüne erst sechs Jahre alt, inzwischen ist er 24 und hat sich in der Heimat längst einen Namen gemacht. Für Dänemark war es im 28. Länderspiel der vierte Treffer – und natürlich ein Geschenk an den Papa: «Es war ein emotionales Spiel, vor allem für mich. Zuerst war ich der böse Bube, dann der Held.» Kurz vor der Halbzeit hatte er einen Penalty verschuldet, den Perus Christian Cueva allerdings vergab. Doch dann kam «Yurarys» grosser Moment ja doch noch. (pre)

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