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Die kuriosesten Spielabbrüche aller Zeiten im Fussball

Die Lichter des Stadion Bruegglifeld gingen vor dem Spiel aus, um die Sicherheit zu gewaehren stehen unzaehlige Polizisten und Sicherheistleute auf dem Spielfeld beim Challenge League Meisterschaftssp ...
Licht aus in Aarau – es ist nicht die einzige kuriose Spielabsage.Bild: KEYSTONE

Nach der Blamage von Aarau – das sind die kuriosesten Spielabbrüche im Fussball

Technische Probleme mit der Lichtanlage sorgten in Aarau gestern für Hohn und Spott. Das ist aber längst nicht der kurioseste Grund für die Absage eines Fussballspiels. Egal ob Bienen, betrunkene Zuschauer oder gebrochene Pfosten: Hier sind die kuriosesten Spielabbrüche aller Zeiten.
14.03.2017, 10:3703.08.2020, 13:55
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Spielabbrüche im Fussball kommen immer wieder vor. Meist ist es das Wetter, das den beteiligten einen Strich durch die Rechnung macht – oder aber die Technik, wie beispielsweise gestern in Aarau. Es gibt aber auch immer wieder kuriose Gründe für einen Spielabbruch. Die besten davon findest du hier.

Der Sitzstreik von Lausanne

Im Schweizer Cupfinal von 1967 zwischen Basel und Lausanne kriegt der FCB kurz vor Schluss einen Penalty zugesprochen. Die Basler verwandeln und die Lausanner sind stocksauer. Derart sauer, dass fünf Spieler um Gabet Chappuisat sich weigern, das Spiel fortzusetzen. Der Sitzstreik hat Folgen: Schiedsrichter Göppel bricht die Partie ab. Der FC Basel gewinnt die Partie forfait mit 3:0 und wird so Cupsieger. TV-Bilder der fraglichen Elfmeter-Szene gibt es nicht, weil die Kamera in jenem Moment die Matchuhr zeigte.

Captain Karl Odermatt, links, und ein weiterer Spieler des FC Basel zeigen den Pokal und jubeln nach dem Sieg im Cupfinal gegen Lausanne-Sports am 15. Mai 1967 im Wankdorf-Stadion in Bern. Nach einem  ...
Basels Karl Odermatt feiert den Forfait-Cupsieg gegen Lausanne.Bild: KEYSTONE

Pfostenbruch vom Bökelberg

3. April 1971, Borussia Mönchengladbach empfängt Werder Bremen im Bökelbergstadion. Kurz vor Schluss steht es immer noch unentschieden 1:1. Nach einem Freistoss von Günter Netzer flog der Ball hoch in den Bremer Strafraum. Gladbach-Legende Herbert Laumen kommt mit viel Schwung angebraust, verpasst den Ball und landet im Tornetz.

Laumen hat so viel Schwung, dass der Torpfosten – damals noch aus Holz – brach. Und der Stürmer lag wie ein Fisch im Netz. Der Schiedsrichter bricht die Partie ab und die Liga entscheidet später auf einen 2:0-Forfaitsieg für Bremen. Das Spiel war gleichzeitig der Start in eine neue Ära. Seither bestehen Torpfosten immer aus Aluminium.

Der legendäre Pfostenbruch vom Bökelberg im Video.Video: streamable

Spiel ohne Gegner

Keine einzige Schweissperle tropft an diesem Nachmittag im Oktober 1996 in die Trikots der schottischen Nationalmannschaft. Dabei stehen Andy Goram, Paul Lambert und Co. in einem WM-Qualifikationsspiel im Einsatz. Doch weil der Gegner, Estland, nicht auftaucht, folgt unmittelbar auf den An- der Abpfiff.

Das gesamte Spiel passt locker in die kürzeste Matchzusammenfassung aller Zeiten.Video: YouTube/ScottishFootballTV

Nach einem Protest des schottischen Nationaltrainer Craig Brown stimmt die FIFA aufgrund schlechter Sichtverhältnisse einer Vorverlegung des Spiels auf den Nachmittag zu. Der estnische Verband ist damit nicht glücklich und lässt seine Spieler nicht antreten. Die Schotten glauben an einen 3:0-Forfait-Sieg, doch die FIFA lässt das Spiel wiederholen. Trotz eines 0:0-Unentschiedens qualifizieren sich die Schotten für die WM 1998 in Frankreich, wo sie in der Gruppenphase scheitern.

Betrunkener Zuschauer 1

EM-Qualifikation 2007, skandinavisches Derby zwischen Dänemark und Schweden. Nach einer Tätlichkeit kurz vor Schluss kassiert der Däne Christian Poulsen die Rote Karte. Zudem gibt es Penalty für Schweden. Ein dänischer «Fan» ist mit dieser Entscheidung aber gar nicht einverstanden. Er stürmt aufs Feld, direkt auf den Unparteiischen, Herbert Fandel, zu. Der Querulant packt Fandel am Kragen und holt bereits zum Faustschlag aus, der dänische Verteidiger Michael Gravgaard geht aber gerade noch rechtzeitig dazwischen und verhindert Schlimmeres.

FILE - In this Saturday June 2, 2007 file photo Denmark's Michael Gravgaard, center, tries to intervene as Danish supporter Ronni Noervig attacks referee Herbert Fandel , left, for giving Sweden  ...
Herbert Fandel wird von einem dänischen Zuschauer angegangen. Verteidiger Michael Gravgaard versucht zu retten, was zu retten ist.Bild: AP SCANPIX SWEDEN

Nachdem sich der deutsche Schiedsrichter wieder gesammelt hat, bricht er die Partie ab. Es ist dies der erste Spielabbruch wegen eines gewaltbereiten Zuschauers. Der Zuschauer gibt später an, im Verlauf des Abends «15 bis 20 Bier getrunken» zu haben. Er wird zu 20 Tagen Haft und 37'000 Franken Geldstrafe verurteilt.

Betrunkener Zuschauer 2

Ein Zuschauer, der hoch hinaus will, sorgt im englischen Tranmere für einen Spielabbruch. Die Tranmere Rovers führen im April 2003 gegen Mansfield Town mit 2:0, als ein betrunkener Zuschauer via Flutlichtmasten auf das Dach der Tribüne klettert. Und sich weigert, wieder runter zu steigen.

Tranmere Flutlicht klettern
Der Fan kletterte über die Flutlichtanlage auf das Dach.bild: BBC.co.uk

Der Mann machte aber nicht den Eindruck, seinen Aussichtspunkt bis Spielende halten zu können. Deshalb bricht der Schiedsrichter die Partie in der Pause ab. Das Spiel wird später wiederholt, die Rovers können den Abstieg in die dritte Division aber nicht verhindern.

Bienen in Ecuador

Das Fussballspiel zwischen River Plate und Caucas im ecuadorianischen Quayaquil im vergangenen Sommer ist nur zehn Minuten alt, als ein Bienenschwarm über das Spiel herfällt. Erst greifen die Insekten den Linienrichter an, der wild mit der Fahne um sich schlägt, obwohl kein Spieler im Abseits steht. Danach stechen sie auch Spieler, Schiedsrichter und Zuschauer.

Weil auch ein Imker die Situation nicht entspannen kann, wird das Spiel endgültig abgebrochen. Das Wiederholungsspiel findet zwei Wochen später statt – River Plate gewinnt 3:0.

Frösche in Zürich

Für einmal sind es nicht die besten Fussballer der Welt, sondern Senioren in der Schweiz, die von der Natur gestört werden. Das Spiel zwischen dem FC Embrach und dem FC Räterschen fiel einer amphibischen Plage zum Opfer. Schon in der ersten Halbzeit hat der Linienrichter ein paar Frösche am Spielfeldrand gesehen. Es scheint, als habe es sich dabei um Späher gehandelt.

Einer der besagten Frösche. Er hat noch viele Freunde mitgebracht.
Einer der besagten Frösche. Er hat noch viele Freunde mitgebracht.bild: martin huber

Denn als die beiden Mannschaften das Spiel nach der Pause wieder aufnehmen wollen, haben Frösche den Rasen eingenommen. Dennoch pfeift der Schiedsrichter das Spiel wieder an. Es dauert nur einen Augenblick, da kommt es auch schon zu ersten Kontakten zwischen Stollenschuhen und Amphibien. Nun sieht auch der Unparteiische ein, dass ein Weiterspielen zum Schutz der Tiere zwecklos ist und bricht das Spiel ab.

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