Gleich mehrere Entscheide am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Mollis erhitzten am Wochenende die Gemüter. Alleine am Sonntag waren es deren drei:
Für Schlegel hatte die Niederlage nur bedingt Konsequenzen. Der 22-jährige Ostschweizer erreichte trotzdem den Schlussgang, kam dort gegen Samuel Giger aber nicht über einen Gestellten hinaus, weshalb er das ESAF 2025 auf Platz fünf beendete. Staudenmann und Wicki kosteten die potenziellen Fehlentscheide aber die Chance auf einen Platz im Schlussgang.
Dementsprechend enttäuscht waren die beiden darüber. Staudenmann ging nach seinem Sieg von einer 10 aus, schliesslich hatte er Schneider noch einmal hochgehoben und anschliessend ins Sägemehl gelegt. Die Kampfrichter gaben ihm aber nur eine 9,75.
Roland Gehrig, der technische Leiter des Berner Verbands, tobte gegenüber dem Blick: «Das war ein klarer Fehlentscheid!» Der Favorit auf den Königstitel selbst wollte sich nach dem Fest, das er gegen Sven Schurtenberger im 8. Gang doch noch mit einem «Zähni» beendete, nicht äussern. Seine Tränen sagten aber alles.
Die Berner fühlten sich betrogen und reichten Rekurs ein. Eine Chance, am Endresultat noch etwas zu ändern, dürfte dieser aber nicht haben. Zumal der oberste Kampfrichter Peter Ackermann den Entscheid gegenüber der Tageszeitung verteidigt. Die Kampfrichter hätten keinen Fehler gemacht.
«Sie haben das umgesetzt, was wir ihnen beigebracht haben», so Ackermann. Denn: «Für die Maximalnote muss der Angreifer das Gesäss und die beiden Achseln seines Gegners vom Boden heben. Staudenmann aber hatte das Gesäss von Schneider auf seinem Oberschenkel.» Deshalb sei der Entscheid, nur die Note 9,75 zu geben, richtig gewesen, der Ärger der Berner unberechtigt.
Anders sieht dies aber im Fall von Joel Wicki aus. Der Schwingerkönig von 2022 zeigte sich nach dem Gestellten im 5. Gang gegen Romain Collaud enttäuscht: «Das hat mich genervt. Es war ein Resultat!» Stefan Muff, der technische Leiter der Innerschweizer, stellte gegenüber dem «Blick» klar: «Ich kann mir nicht erklären, weshalb das kein Resultat war. Die TV-Bilder sind eindeutig.»
Kampfrichter-Boss Ackermann erklärte: «Am Freitagmittag an der Sitzung sagte ich zu den Kampfrichtern, dass sie klare, eindeutige Resultate geben sollen. Das haben sie in dieser Situation wohl etwas zu genau genommen.»
Wicki hätte also eigentlich den Sieg bekommen müssen, wodurch der Luzerner in der Folge eine bessere Ausgangslage gehabt hätte. So hätte er im 7. Gang Werner Schlegel bezwingen müssen, um noch in den Schlussgang zu kommen. Dies gelang Wicki gegen den sehr passiv schwingenden Toggenburger aber nicht, wodurch die Titelverteidigung dahin war. (nih)
Tönt nach Ausrede, es war eine 10, das ist doch völlig klar.
Und by the way: Das Resultat Moser-Giger wäre auch eins gewesen🤷♂️