Nach der Achtelfinal-Niederlage am Australian Open lüftet Roger Federer das Geheimnis um seine Saisonplanung. Er kehrt auf die Sandplätze und nach Paris zurück.
Roger Federer verlässt Melbourne enttäuscht, aber keineswegs niedergeschlagen. Und er hat grosse Pläne. Unter anderem wird er erstmals seit drei Jahren auf die Sandplätze zurückkehren. Warum? «Weil ich Lust darauf habe», lautet seine simple Antwort. Es ist auch ein deutliches Zeichen, dass er sich körperlich hervorragend fühlt.
«Ich beende das Turnier mit einem guten Gefühl», bestätigte Federer kurz nach dem Ausscheiden. «Ich habe hart dafür gearbeitet, mich so gut zu fühlen.» Manche, darunter John McEnroe, bezeichneten die Niederlage gegen den 17 Jahre jüngeren Stefanos Tsitsipas als eine Wachablösung.
Federer konnte darüber lachen und meinte, das höre er schon seit zehn Jahren. Er gab sich aber auch überzeugt, dass der Grieche lange und weit vorne platziert sein werde. Die Partie hatte durchaus Ähnlichkeiten mit dem Sieg von Federer 2001 in Wimbledon – ebenfalls im Achtelfinal – gegen den Rasenkönig Pete Sampras. Auch er hatte damals sein Idol vom Sockel gestürzt. Der Amerikaner wurde danach zwar nie mehr die Nummer 1, gewann aber 2002 am US Open seinen 14. und letzten Grand-Slam-Titel.
Federer steht derzeit bei 20. Vor allem aber jagt er den 100. ATP-Titel. Die nächsten Versuche wird er in Dubai, Indian Wells und eventuell Miami unternehmen. Ob er in Miami spielt, weiss er noch nicht, ebenso wenig, wo er die Sandsaison in Angriff nimmt. Sicher aber wird Federer zehn Jahre nach seinem einzigen Triumph am French Open nach Roland Garros zurückkehren. «Mein Team hat mir gesagt, ich solle das machen, was mir Spass macht», erklärte der 37-jährige Basler den Entscheid, auf Sand zurückzukehren.
2016 musste er die Sandsaison nach dem Turnier in Rom wegen der Probleme mit dem Knie, die ihn später zu einer halbjährigen Auszeit zwangen, abbrechen. Die letzten beiden Jahre verzichtete er ganz auf Turniere auf Sand. Die Folge war eine sehr lange Pause zwischen den Turnieren in Miami Anfang April und Stuttgart Mitte Juni. Dass er danach in Wimbledon bereits im Viertelfinal scheiterte, dürfte Federer in der Änderung seines Plans bekräftigt haben.
Erstmals seit seinem Comeback Anfang 2017 nach der Knieoperation steht Federer nun wieder ohne einen Grand-Slam-Titel da. Nach dem Viertelfinal-Aus in Wimbledon verlor er am US Open und in Melbourne bereits im Achtelfinal. Er muss in den nächsten Monaten deshalb beweisen, dass er noch grosse Titel gewinnen kann. Er wird dieses Vorhaben mit viel Elan in Angriff nehmen. (sda)