Es war ein Match auf Messers Schneide – Stan Wawrinka und Milos Raonic dominierten mit ihrem starken Aufschlag erwartungsgemäss ihre eigenen Servicegames und gestanden ihrem Gegenüber während des 4:01 Stunden langen Abnützungskampf auch sonst nur wenige Chancen zu. Kein Wunder, kam es zu vier Tiebreaks, von denen Raonoic drei gewann und Wawrinka nur eines.
MIGHTY MILOS!@milosraonic gets past a resurgent Wawrinka, 6-7(4) 7-6(6) 7-6(11) 7-6(5).#AusOpen #GameSetMatch pic.twitter.com/ybUvMh9GKR
— #AusOpen (@AustralianOpen) 17. Januar 2019
Die Partie war von beginn an hochklassig und hätte auf beide Seiten kippen können. Im zweiten Satz führte zunächst Raonic mit einem Break, im vierten war es Wawrinka, der beim Stand von 5:2 die Möglichkeit hatte, einen fünften Satz zu erzwingen. Ein solcher wäre logisch gewesen, so ebenbürtig waren sich die beiden.
Always a pleasure, @stanwawrinka 👏#AusOpen pic.twitter.com/97Ub8jrklk
— #AusOpen (@AustralianOpen) 17. Januar 2019
So ging es eben viermal in ein Tiebreak. Im dritten Satz konnte Wawrinka drei Satzbälle – alle bei Aufschlag Raonic – nicht nutzen. Im vierten gewann die ersten elf Punkte der Kurzentscheidung jeweils der Aufschläger – bis Wawrinka beim Stand von 5:6 zum Service kam. Nach gut vier Stunden unterlief dem Schweizer beim ersten Matchball Raonics ein Vorhand-Fehler.
🎾 Two points from losing second set
— ATP Tour (@ATP_Tour) 17. Januar 2019
🎾 Saves three set points in third set
🎾 Down 2-5 in fourth set
Comeback after comeback gives @milosraonic a thrilling 6-7, 7-6, 7-6, 7-6 victory over Wawrinka.#AusOpen pic.twitter.com/S492Pzy5nl
Mitte des dritten Satzes war die Partie wegen Regens für rund eine halbe Stunde unterbrochen und mit geschlossenem Dach beendet worden. Am Spiel änderte sich dadurch aber nicht viel.
"It's sort of the heat of the battle, the adrenaline takes over."
— #AusOpen (@AustralianOpen) 17. Januar 2019
And what a battle that was! @milosraonic improves his H2H vs. Wawrinka to 3-4. #AusOpen pic.twitter.com/PmdHonsslF
«Das Niveau war ziemlich gut und ich habe mich gut bewegt», fand Wawrinka auch Positives. «Es ist frustrierend, so zu verlieren, wenn ganz kleine Dinge entscheiden. Aber mit etwas Distanz werde ich zufrieden sein können.» Am Ende machte Wawrinka trotz der beiden komplizierten Knieoperationen, die er hinter sich hat, erstaunlicherweise den frischeren Eindruck als der fünf Jahre jüngere Raonic.
Der in Montenegro geborene Kanadier entwickelt sich ein wenig zu einem Angstgegner Wawrinkas. Nachdem der Lausanner die ersten vier Duelle für sich entschieden hatte, verlor er die letzten drei. Noch dazu kamen diese beim Australian Open 2016 und im letzten September am US Open und nun erneut in Melbourne bei Grand-Slam-Turnieren zustande.
2️⃣4️⃣1️⃣ minutes.
— #AusOpen (@AustralianOpen) 17. Januar 2019
The longest match @milosraonic has ever played and won in his career.#AusOpen #AOFiredUp pic.twitter.com/0Kr67fNoqu
Allzu viel vorwerfen muss sich Wawrinka allerdings nicht. Am Ende konnte er die wenigen Chancen nicht nutzen, hatte aber im Tiebreak-Roulette auch etwas Pech. Wie eng die Partie war zeigt das Punktverhältnis: Raonic gewann deren 163, Wawrinka 161.
Timea Bacsinszky erreichte in Melbourne zum zweiten Mal nach 2015 die 3. Runde. Die 29-jährige Waadtländerin setzte sich gegen die russische Qualifikantin Natalia Wichljanzewa 6:2, 7:5 durch.
Die Partie musste beim Stand von 6:5 im zweiten Satz wegen Regens für 70 Minuten unterbrochen werden. Danach brauchte Bacsinszky noch vier Punkte zum Sieg. Nach 1:35 Stunden reiner Spielzeit verwertete sie gleich ihren ersten Matchball mit einem Rückhand-Winner.
That winning feeling.
— #AusOpen (@AustralianOpen) 17. Januar 2019
Timea Bacsinszky is through to the 3R, def. Vikhlyantseva 6-2 7-5.#AusOpen #GameSetMatch pic.twitter.com/OvEUImUbL8
Bacsinszky hatte im ersten 1:2 im Rückstand gelegen, ehe sie sieben Games in Serie zur 2:0-Führung im zweiten Durchgang gewann. Diesen Vorsprung gab sie zwar gleich wieder aus den Händen, das Break zum 6:5 gleich vor dem Regenunterbruch war aber am Ende entscheidend.
In der 3. Runde trifft die auf Platz 145 des WTA-Rankings zurückgefallene Schweizerin am Samstag wie vor vier Jahren auf die als Nummer 18 gesetzte Spanierin Garbiñe Muguruza oder die Britin Johanna Konta (WTA 38). (pre/sda)