Wer hat hier gewonnen? Martin Fourcade und Simon Schempp wissen es lange selbst nicht.Bild: AP/AP
Ein Schlussspurt für die Ewigkeit – am Ende entscheidet eine Fusslänge für Fourcade
Martin Fourcade gewann den Massenstart, die Königsdisziplin im Biathlon, im Foto-Finish. Der Franzose stieg mit der vierten Goldmedaille zum erfolgreichsten Winter-Olympioniken seines Landes auf.
Simon Schempp ist Opfer des Hundertstel-Krimis gegen Martin Foucade. Der Weltmeister aus Deutschland schert auf der Zielgeraden im Rücken Fourcades aus und scheint tatsächlich vorbeizukommen. Der Franzose jedenfalls schlägt nach dem Ausfallschritt am Boden liegend mit dem Stock enttäuscht in den Schnee, der Deutsche hebt zögerlich die Arme.
Die Zentimeter-Entscheidung zwischen Fourcade und Schempp.
Das Zielfoto bestätigt die Eindrücke der Athleten allerdings nicht. Fourcade hatte mehr als eine halbe Schuhlänge Vorsprung. Den Spurt um Bronze gewann der Norweger Emil Hegle Svendsen, der Olympiasieger von 2014 in dieser Disziplin.
Das Zielfoto beweist: Fourcade hat gewonnen.bild: Screenshot srf
Fourcade war der Auftakt ins Rennen mit einem Fehlschuss und einem Sturz in der Strafrunde nicht wunschgemäss geglückt. Der Sieger von 71 Weltcup-Rennen und Overall-Champion der vergangenen sechs Winter liess sich darob nicht aus der Ruhe bringen. Er schaffte den Anschluss mühelos, da an der Spitze nicht konsequent aufs Tempo gedrückt wurde. Beim letzten Stehend-Anschlag traf er zusammen mit Schempp und dessen Landsmann Eric Lesser zum Showdown ein. Der zweite Fehlschuss des Franzosen blieb ohne Konsequenzen, da auch seine Konkurrenten nicht alle Scheiben abräumten.
Schweizer patzen beim Schiessen
Bei den vier Biathlon-Entscheidungen der Männer in Pyeongchang feierten elf verschiedene Athleten den Gewinn einer Medaille – einzig Fourcade stand zweimal auf dem Podest. Ein Schweizer Name fehlt auch nach dem Massenstart in dieser Liste.
Wiestner und Weger schaffen im Massenstart-Rennen keinen Exploit.Bild: AP/AP
Benjamin Weger und Serafin Wiestner, die sich für den Wettkampf der Top 30 qualifiziert hatten, mussten ihre Hoffnungen bereits nach dem ersten Liegendschiessen begraben. Der Walliser und der Bündner eröffneten ihren Wettkampf mit je zwei Strafrunden und fanden nie mehr den Anschluss. Weger, der in den Wettkämpfen zuvor 46 von 50 Scheiben getroffen hatte, wurde nach 5 Fehlschüssen nur 27. Auch Wiestner hatte sich wesentlich mehr erhofft als einen 24. Rang. (pre/sda)
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