Freitag ist offenbar Weltall-Tag. Mit Japan und Israel vermelden heute gleich zwei Länder den Start von für sie wichtigen Projekten, die beide nicht auf diesem Planeten stattfinden. Was ist da los?
Die japanische Raumsonde «Hayabusa2» ist in rund 300 Millionen Kilometern Entfernung von der Erde auf dem Asteroiden Ryugu gelandet. Das gab die japanische Raumfahrtbehörde Jaxa am Freitag bekannt.
Die unbemannte Sonde soll Material von der Oberfläche einsammeln. Zu diesem Zweck feuerte «Hayabusa2» einen kleinen Sprengsatz ab, um einen künstlichen Krater zu formen. Dabei soll die Sonde Material von dem Asteroiden aufnehmen.
Es werde jedoch noch einige Tage dauern, bis bestätigt werden könne, ob die ersten Proben wie geplant eingesammelt werden konnten, hiess es am Freitag weiter von der Jaxa. Die Forscher wollen mit der Mission den Ursprüngen des Sonnensystems auf die Spur kommen.
Ihr Vorgänger-Modell hatte bereits 2010 weltweit erstmals Bodenproben eines Asteroiden zur Erde gebracht. «Hayabusa2» startete im Dezember 2014 in Japan und erreichte nach fast vier Jahren im All Ende Juni vergangenen Jahres ihr Ziel.
Übrigens:
Israel hat erstmals eine Raumsonde zum Mond geschickt. Die kleine Sonde «Beresheet» begann ihre sieben Wochen lange Reise zu dem Erdtrabanten in der Nacht zum Freitag vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida. Dort startete pünktlich um 02.45 Uhr MEZ eine Falcon-9-Rakete von SpaceX. Das Raumfahrtunternehmen gehört bekanntlich Tesla-Chef Elon Musk.
Gut eine Minute nach dem Start hatte die Rakete bereits Überschallgeschwindigkeit erreicht und schoss als leuchtender Streifen durch den Nachthimmel. Bei dieser Beschleunigung kann nicht mal ein Tesla mithalten …
Befördert wurde die Rakete mit mehr als 450 Tonnen Treibstoff, einer Mischung aus Kerosin und flüssigem Sauerstoff.
Congratulations to our @45thSpaceWing and @SpaceX teams for a successful #launch of the Falcon 9. https://t.co/rCjzt39HDp
— AF Space Command (@AFSpace) 22. Februar 2019
Die erste Raketenstufe landete anschliessend wie geplant auf einer schwimmenden Landeplattform. Gut 30 Minuten nach dem Start dockte die Raumsonde von der Rakete ab.
«Beresheet» ist der hebräische Name des 1. Buch Mose in der Bibel. An Bord der unbemannten Sonde, die etwa die Grösse einer Waschmaschine hat, soll eine Zeitkapsel mit hunderten digitalen Dateien sein. Darunter ist auch eine hebräische Bibel, die auf einem Träger in Münzgrösse gespeichert ist.
Das kleine Israel will nach den Grossmächten USA, Russland und China das vierte Land werden, das mit einem Raumschiff auf dem Mond landet. Bei einer erfolgreichen Landung wäre «Beresheet» zudem das erste privat finanzierte Raumschiff, das die Oberfläche eines anderen Himmelskörpers erreicht. Die Sonde hat zwar ein wissenschaftliches Gerät zur Messung des Magnetfeldes des Mondes. Hauptziel der Mission ist aber die Mondlandung als solche.
(hau/sda/dpa/afp)