Marssonde erfolgreich gelandet: Das erste Bild von InSight ist da
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Der coolste Handschlag ;-)
Ich hab mir grad #marslanding angeguckt und diese beiden NASA-Crew-Members haben eindeutig den coolsten Handschlag. pic.twitter.com/XgFensMB0d
— V+¹¹ (@Vinellope) 26. November 2018
Hier ist InSight gelandet
(bild: nasa/jpl caltech)
Hier noch eine Karte, die InSight im Vergleich zu anderen Mars-Missionen zeigt:
(bild: nasa/jpl caltech)
Der US-Vizepräsident gratuliert
Thank you, sir — happy to be here! https://t.co/4XMS4ohZd6
— NASAInSight (@NASAInSight) 26. November 2018
Freude herrscht in Pasadena
(bild: nasa)
Und schon ist das erste Bild da!
My first picture on #Mars! My lens cover isn’t off yet, but I just had to show you a first look at my new home. More status updates:https://t.co/tYcLE3tkkS #MarsLanding pic.twitter.com/G15bJjMYxa
— NASAInSight (@NASAInSight) 26. November 2018
Safe Landing
I feel you, #Mars – and soon I’ll know your heart. With this safe landing, I’m here. I’m home.
— NASAInSight (@NASAInSight) 26. November 2018
#MarsLanding https://t.co/auhFdfiUMg
InSight erfolgreich gelandet
InSight ist auf dem Weg zur Oberfläche
Spannung im Kontrollzentrum
(bild: nasa)
Zulieferer fiebert mit
Ebenfalls an Bord: Ein Maulwurf aus Obwalden
Der Antrieb befindet sich einem Bolzen, der von den Entwicklern «Maulwurf» genannt wird. Dieser Bolzen dringt eigenständig fünf Meter tief in den Boden vor, indem der Motor mit jeder Umdrehung eine Feder spannt, die sich dann mit grosser Wucht entlädt und einen Schlag nach unten auslöst. Auf diese Weise arbeitet sich der «Maulwurf» nach und nach in die Tiefe vor – während mehreren Wochen.
Der Antrieb der Obwaldner Firma maxon motor. (bild: maxonmotor.ch)
Um den Bolzen effektiv in den Boden zu treiben, muss der DC-Motor Kräfte von über 400 g aushalten – und dies mehr als 100'000 Mal. Er wurde deshalb stark modifiziert durch zusätzliche Schweissringe, Verschweissungen bei den Lagern und speziell gekürzte Bürsten.
Die ETH Zürich ist mit an Bord
Die von SEIS gesammelten Daten werden von Seismologen des Schweizerischen Erdbebendienstes (SED) und der Gruppe für Seismologie und Geodynamik (SEG) ausgewertet.
Die geophysikalische Interpretation der Daten von SEIS und HP3 obliegt der SEG und der Gruppe für Explorations- und Umweltgeophysik (EEG).
Heikles Unterfangen
Erst vor zwei Jahren zerschellte beispielsweise die Mars-Sonde Schiaparelli auf der Oberfläche des Roten Planeten. Insgesamt beläuft sich die Erfolgsquote aller bisherigen Mars-Missionen nur auf rund 40%.
Die Reste der Sonde Schiaparelli. (bild: keystone)
Medienaufmarsch in Pasadena
(bild: keystone)
Animation: So soll die Landung ablaufen
So, how about a #MarsLanding today? You guys in? Tune in starting at 11 a.m. PT/2 p.m. ET: https://t.co/oig27aMjZd pic.twitter.com/iYXV8slrVX
— NASAInSight (@NASAInSight) 26. November 2018
Die Landesonde
Die Breite beträgt 1,56 m.
Die Sonde ist 108 cm hoch und wiegt rund 360 kg.
Ihre Energie bezieht sie von 2 Sonnensegeln, die je 2,2 m Durchmesser aufweisen.
(bild: keystone)
Die Instrumente der Landesonde
Das SEIS («Seismic Experiment for Interior Structure») misst seismische Wellen von Marsbeben, Meteoriteneinschlägen, Magmaflüssen im Untergrund oder auch von Erschütterungen des HP3-Experiments, um Rückschlüsse auf die Struktur und Zusammensetzung des Planeteninneren zu ziehen.
SEIS ist links vorn zu sehen, HP3 rechts vorn. (bild: nasa/jpl-caltech)
Die Wärmeflusssonde HP3 («Heat Flow and Physical Properties Package») hämmert sich 5 m tief in den Marsboden, um zu messen, wie viel Wärme vom Inneren an die Oberfläche des Planeten fliesst.
Daneben verfügt InSight noch über einen Rotationsmesser (RISE), der die Eigenrotation des Planeten berechnet.
Was ist die InSight-Mission?
Die Dauer der Mission beläuft sich auf etwas mehr als ein Marsjahr (708 Marstage, das sind 728 Erdentage oder ca. zwei Erdenjahre). Ihr Ziel ist die Absetzung eines stationären Landers auf der Mars-Oberfläche, der die innere Struktur unseres Nachbarplaneten erforschen soll.
Es handelt sich um die erste Forschungssonde der NASA, die ausschliesslich mit europäischen Instrumenten bestückt wurde. Es ist auch die erste Mission von der Westküste der USA aus zu einem anderen Planeten.
Ein Techniker arbeitet 2015 an der InSight-Raumsonde. (bild: keystone)
Eine lange Reise nähert sich ihrem Ende
Start der Atlas-Trägerrakete am 5. Mai 2018. (bild: keystone)
Es war ein Höllenritt: In nur gerade knapp sieben Minuten hat die Marssonde InSight gut 120 Kilometer durch die Atmosphäre des Roten Planeten zurückgelegt und ist sanft auf dessen Oberfläche gelandet. Der Lander ist dabei von knapp 20'000 km/h auf nahezu Schrittgeschwindigkeit abgebremst worden. Dies erfolgte mithilfe von Bremsraketen und einem Fallschirm in einem äusserst komplizierten Manöver.
Dieses Landemanöver war die heikelste Phase der rund 735 Millionen Franken teuren Mission. Gesteuert wurde der Lander von einem Kontrollzentrum im kalifornischen Pasadena aus. Allerdings konnten die Techniker die eigentliche Landung nicht mit dem Joystick steuern – sie mussten sich auf die zuvor programmierten Befehle verlassen.
Kompliziertes Zusammenspiel
Der Grund: Das komplexe Zusammenspiel der beteiligten Sonden. InSight schickte während der Landung und danach Daten nach oben, wo sie von den Orbitern Odyssey und Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) aufgefangen und an die Erde weitergeleitet wurden. Verschwanden diese während ihres Orbits aus Sicht des Landers hinter dem Mars-Horizont , konnten sie keine Daten mehr von ihm empfangen. Auch die Kommunikation mit dem Kontrollzentrum auf der Erde war nur möglich, wenn sich die Orbiter nicht gerade hinter dem Mars befanden.
Die Erleichterung im Kontrollzentrum in Pasadena war gross, als der Lander nach seiner 485 Millionen Kilometer langen Reise in der Ebene Elysium Planitia nördlich des Mars-Äquators auf dem roten Planeten aufsetzte. Der 360 Kilogramm schwere InSight-Roboter kann nicht rollen, sondern bleibt an einem Ort. Mit zahlreichen wissenschaftlichen Instrumenten soll der Roboter den Mars untersuchen und vor allem mehr über den Aufbau des Planeten und die Dynamik unter seiner Oberfläche in Erfahrung bringen.
Die Animation zeigt, wie die Landung verlief:
Anxiously awaiting today’s #MarsLanding? We suggest putting on your headphones and listening to the latest “On a Mission” podcast 🎧, as the @NASAJPL team goes in-depth on the entry, descent and landing of our @NASAInSight spacecraft: https://t.co/9CqUQFI9L6 pic.twitter.com/vm3LIl5cVM
— NASA (@NASA) 26. November 2018
Mit an Bord der Landesonde ist ein Seismometer, an dem ETH-Forscher massgeblich beteiligt sind. Ob der Lander voll funktionsfähig ist, ist noch nicht klar. Ein in Deutschland entwickeltes Gerät, eine Art Marsmaulwurf, soll sich in den Boden bohren. Die insgesamt rund 650 Millionen Euro teure Mission ist auf zwei Jahre angelegt.
Zuletzt hatte die NASA 2012 den Rover Curiosity erfolgreich auf den Mars gebracht. Landungen auf dem roten Planeten gelten als extrem schwierig – nur rund 40 Prozent aller bisher weltweit gestarteten Mars-Missionen waren der NASA zufolge erfolgreich.
using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport». InSight ist
zu grossen Teilen baugleich mit der Phoenix-Landesonde der NASA, die
2008 auf dem Mars landete. Der Lander hob am 5. Mai 2018 an Bord einer
Atlas-5-Rakete von der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien ab; die Landung auf dem Roten Planeten ist für den 26. November geplant.
Die
rund 735 Millionen Franken teure Mission ist auf zwei Jahre
angelegt. InSight soll die innere Struktur des Mars erforschen,
insbesondere dessen frühe geologische Entwicklung vor 4,5 Milliarden
Jahren. Es handelt sich um die erste Forschungssonde der NASA, die
ausschliesslich mit europäischen Instrumenten bestückt wurde. Es ist
auch die erste Mission von der Westküste der USA aus zu einem anderen
Planeten.
Radiosignale
Nach der Landung sende der Lander nun Radiosignale, welche verraten, ob das System das Manöver unbeschadet überstanden habe, erklärte Domenico Giardini von der ETH Zürich im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Giardini hatte die Landung in Pasadena mitverfolgt.
«Auf der Unterseite befindet sich eine Kamera, mit der wir sehen können, ob InSight tatsächlich richtig steht», sagte er. Dann würden sich die Solarpanele öffnen und weitere Tests beginnen, zum Beispiel ob die Elektronik funktioniert.
Eine Kamera soll die Umgebung ablichten und dem Kontrollteam auf der Erde die Möglichkeit geben, den besten Standort für die Experimente an Bord auszuwählen. Ein Roboterarm soll die Instrumente dann auf dem Marsboden absetzen.
Forscher der ETH beteiligt
Darunter ist auch ein Seismometer, an dem Forschende der ETH massgeblich beteiligt sind. Damit wollen die Wissenschaftler Marsbeben und Meteoriteneinschläge messen und darüber einige ungeklärte Fragen zum Inneren des roten Planeten klären, wie John Clinton, Leiter des Schweizerischen Erdbebendienstes an der ETH, gegenüber der Keystone-SDA sagte.
«Wir haben noch nie solche Messungen auf dem Mars gemacht», betonte Giardini. Erste Resultate könne es im Januar geben. Mit den Daten wollen die Wissenschaftler zum Beispiel mehr über die Grösse des Planetenkerns erfahren und klären, ob dieser flüssig oder fest ist.
Je mehr Marsbeben oder Meteoriteneinschläge sie aufzeichnen, desto klarer wird das Bild, das sie vom Inneren des Planeten erhalten. «Wenn wir andere Planeten wie den Mars besser verstehen, verstehen wir auch die Erde besser», fasst Giardini das Ziel der Mission zusammen.
Wie die «7 Minuten des Terrors» im Einzelnen abgelaufen sind, ist hier nachzulesen:
(dhr/(sda/dpa))