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Apple Pay: So kannst du es schon heute nutzen

Huch, was hat der Typ da vor? Witziger Werbespot zu Apples Bezahldienst.YouTube/ANZ Australia

So kannst du Apple Pay schon heute nutzen und mit dem iPhone bequem und sicher bezahlen

Noch hat Apple seinen kontaktlosen Bezahldienst hierzulande nicht offiziell lanciert. Wer nicht mehr warten will, greift zu diesem einfachen Trick.
20.05.2016, 06:2420.05.2016, 08:58
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2016 wird das Jahr, in dem Apple Pay durchstartet.

Du bist skeptisch? Dann probier es aus!

Um Apple Pay einzurichten sind ein paar einfache Schritte erforderlich. In unserem Test dauerte es rund 15 Minuten.

Der Aufwand lohnt sich. Neugierige erhalten ein Gratis-Guthaben von fünf englischen Pfund. Man muss also nicht mal eigenes Geld ausgeben, um Apples kontaktlosen Bezahldienst für das iPhone, iPad und die Apple Watch zu testen.

Fazit des watson-Redaktors: Wer sich erst einmal daran gewöhnt hat, will das mobile Bezahlen im Alltag nicht mehr missen.

Wie funktioniert's?

Offiziell steht Apple Pay hierzulande noch nicht zur Verfügung (siehe Punkt 7). Doch es gibt Abhilfe.

Das Unternehmen Wirecard hat Anfang Mai in Grossbritannien den mobilen Bezahldienst Boon lanciert. Die Boon-App ermöglicht, mit wenig Aufwand eine Prepaid-Mastercard einzurichten, um sie für Apple Pay zu verwenden.

Die virtuelle digitale Kreditkarte ist eigentlich für britische Smartphone-Besitzer gedacht, die per Handy bezahlen möchten, ohne Kunde einer bestimmten Bank sein zu müssen.

Schlaue Köpfe haben nun einen «Workaround» gefunden, so dass die Boon-App auch in der Schweiz und weltweit für das Bezahlen mit Apple Pay genutzt werden kann.

Was ist erforderlich?

  • Ein iPhone oder iPad, das über einen Fingerabdruck-Scanner (TouchID) verfügt und mit einem PIN-Code vor unerwünschtem Zugriff gesichert ist. Alle für Apple Pay geeigneten Geräte findest du unter Punkt 6.
  • Eine Apple-ID für Grossbritannien (in diesem Beitrag wird geschildert, wie man das am besten macht).
  • Die Boon-App aus dem britischen App Store. Es handelt sich um eine Gratis-App für das mobile Bezahlen.
  • Eine (Schweizer) Kreditkarte oder ein Bankkonto, um das Boon-Guthaben bei Bedarf aufzustocken.
Um die Boon-App in Betrieb zu nehmen, benötigt man eine britische Apple-ID.
Um die Boon-App in Betrieb zu nehmen, benötigt man eine britische Apple-ID.
bild: technikblog.ch

Wie wird Apple Pay eingerichtet?

Das Vorgehen wird in diesem Schweizer Blog-Beitrag detailliert und auf verständliche Weise geschildert.

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Kurz zusammengefasst:

  • Man lädt die Boon-App herunter, richtet kostenlos ein Mitgliedskonto ein und fügt Guthaben hinzu.
  • Man verbindet das Boon-Konto mit dem sogenannten Apple Wallet, das ist die auf jedem iOS-Gerät vorinstallierte App, die unter anderen Kreditkarten-Informationen speichert.
  • Nun kann man mit Apple Pay bzw. iPhone und Co. kontaktlos bezahlen. Vorausgesetzt, das Bezahl-Terminal ist technisch dafür ausgerüstet («MasterCard Contactless»).

Bei Problemen/Fehlermeldungen kann es helfen, die Leser-Kommentare zum Technikblog.ch-Beitrag zu lesen.

Das Einrichten der Boon-App auf dem iPhone funktionierte bei mir problemlos und war in einer knappen Viertelstunde erledigt. Beim Aktivieren von Apple Pay fürs iPhone resultierte zunächst eine Fehlermeldung, beim zweiten Versuch klappte es.

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screenshot: watson

Wer eine Apple Watch trägt, sollte Apple Pay unbedingt auch dafür einrichten. Denn so richtig praktisch ist der Bezahldienst, wenn man das iPhone nicht mehr zücken muss. Zum Bezahlen drückt man zweimal den Knopf an der rechten Gehäuseseite und hält die Smartwatch in die Nähe des Kassen-Terminals.

Zu beachten gilt, dass vor dem Hinzufügen von Apple Pay auf die eigene Apple Watch die Sprach-Einstellung in der zugehörigen Apple-Watch-App (auf dem iPhone) vorübergehend auf «Vereinigtes Königreich» umgestellt werden muss.

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screenshot: watson

Nach dem Einrichten kann man dies wieder ändern.

Hingegen muss man auf dem iPhone oder iPad die Region «Vereinigtes Königreich» eingestellt lassen.

Was kostet es?

Das Einrichten kostet nichts. Im Gegenteil: Bei der Neuregistrierung als Boon-Nutzer schreibt einem das Unternehmen Wirecard fünf britische Pfund gut.

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screenshot: watson

Beim Hinzufügen von Guthaben in der Boon-App, das heisst durch das Überweisen von britischen Pfund via Kreditkarte, wie auch beim Bezahlen mit Apple Pay in der Schweiz werden Fremdwährungs-Gebühren fällig.

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screenshot: boonpayment.com

Wo funktioniert es?

Apple Pay funktioniert hierzulande bereits mit allen sehr vielen Bezahl-Terminals. Ich konnte damit am Kiosk, in Coop-Filialen (Kasse und Self-Checkout) sowie in einer ZFV-Kantine problemlos in wenigen Sekunden bezahlen.

An Kassen, die Kredit- oder Bankkarten akzeptieren, sollte das folgende Logo für das kontaktlose Bezahlen prangen: 

Apple Pay läuft mit den populärsten Smartphones des Landes

Die Schweiz ist ein Apple-Land. Oder genauer: ein iPhone-Land.

Genaue Zahlen gibt Apple zwar nicht bekannt, doch trägt laut Branchenbeobachtern mindestens jedes zweite Smartphone hierzulande das Logo mit dem angebissenen Apfel.

Angesichts der hohen Kaufkraft und der technikaffinen Nutzerinnen und Nutzer dürfte der Anteil der neueren iPhones mit Fingerabdruck-Scanner sehr hoch sein. Sprich: Die meisten Geräte sind bereit für das kontaktlose Bezahlen.

  • iPhone 6S und 6S Plus
  • iPhone 6 und 6 Plus
  • iPhone SE
  • iPad Pro
  • iPad Air 2
  • iPad Mini 4
  • iPad Mini 3
  • Apple Watch (nur gekoppelt mit einem iPhone 5 oder neuer)

Was die System-Software betrifft, setzt Apple Pay auf dem iPhone oder iPad mindestens iOS 8.1 voraus.

Bei gesperrtem Display zweimal den Homebutton drücken und los geht's.
Bei gesperrtem Display zweimal den Homebutton drücken und los geht's.
bild: watson

In welchen Ländern ist Apple Pay offiziell verfügbar?

  • USA (2014, November)
  • Kanada (2014, November)
  • Australien (2014, November)
  • Grossbritannien (2015, Juli)
  • China (2016, Februar)
  • Singapur (2016, April)

Die watson-Redaktion hat Hinweise erhalten, dass Apple Pay vielleicht schon bald in der Schweiz lanciert wird. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Apple im Stillen mit Banken und anderen Finanzinstituten verhandelt.

Schon an der Apple-Entwicklerkonferenz WWDC Mitte Juni könnte die Lancierung von Apple Pay in mehreren europäischen Ländern, darunter die Schweiz, angekündigt werden.

Laut Gerüchteküche laufen auch in Frankreich und Deutschland Verhandlungen und es soll Testläufe gegeben haben. Bis Ende Jahr soll Apple Pay auch in Russland verfügbar sein.

Welche Vorteile bietet Apple Pay?

Mobiles Bezahlen boomt. Apples kontaktloser Bezahldienst bietet mehrere Vorteile im Vergleich mit der Konkurrenz:

  • Benutzerfreundlich und schnell: Zweimal den Homebutton drücken und das iPhone (oder iPad) in die Nähe des Bezahl-Terminals halten (maximal 20 Zentimeter Distanz), daraufhin wird die Transaktion in ein bis zwei Sekunden automatisch durchgeführt. Mit der Apple Watch geht es noch bequemer, weil man kein Gerät hervorkramen muss. Einfach den länglichen Button zweimal drücken und das Handgelenk zum Kassen-Terminal strecken, fertig.
  • Hohe Sicherheit: Beim Bezahlen mit Apple Pay werden keine sensiblen Kundendaten (Kreditkarten-Nummer etc.) übertragen. Eine Ausnahme bildet die Adresse, falls bei einem Einkauf der Postversand gewünscht wird.
    Dank Fingerabdruck-Scanner (TouchID) und Passcode kann nur der rechtmässige Eigentümer mit Apple Pay bezahlen. Falls ein Gerät gestohlen wird, sind die Daten verschlüsselt und vor fremdem Zugriff geschützt. Ausserdem kann man die Daten per Fernsteuerung vom Gerät löschen.
  • Datenschutz: Apple erfährt nicht, was man kauft. Apple erfährt nicht, wo man es kauft. Und Apple erfährt nicht, wie viel man dafür bezahlt hat. Und auch der Verkäufer erhält im Gegensatz zum herkömmlichen Einkauf mit der Kreditkarte keine Daten, die missbraucht werden könnten.
  • Nicht auf Kreditkarten beschränkt: In Zukunft kann Apple Pay auch mit Debitkarten (Maestro) funktionieren. Eine Kreditkarte ist nicht erforderlich. Denkbar sind auch Zutrittskontrollen oder Ticket-Verkaufssysteme.
Wenn man mit Apple Pay eine Kredit- oder Bankkarte hinzufügt, werden die aktuellen Kartennummern weder auf dem Gerät noch auf Apple-Servern gespeichert. Stattdessen wird eine einzigartige Geräte-Kontonummer zugewiesen, verschlüsselt und sicher in Secure Element auf dem iPhone oder der Apple Watch gespeichert. Jeder Zahlungsvorgang wird mit einer einmaligen einzigartigen Nummer autorisiert, welche die Geräte-Kontonummer nutzt und anstatt den Sicherheitscode auf der Rückseite der Karte zu verwenden, erzeugt Apple Pay einen dynamischen Sicherheitscode, um die Sicherheit eines jeden Zahlungsvorgangs zu bestätigen.
quelle: apple

So erklärt Apple das sichere kontaktlose Bezahlen

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