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Frau erstickt in «Menstruationshütte» in Nepal

Frau erstickt in «Menstruationshütte» in Nepal 

04.02.2019, 11:0204.02.2019, 15:21
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epa07308059 (FILE) - Pabitra Devi Jaisi (R), aged 29, and Sarada Jaisi (L), aged 30, share a tiny community 'Chapuadi' hut with their children at Mastamandali village in Acham disctrict, Nep ...
Verbotene Tradition: Frauen müssen in die Menstruationshütte. Bild: EPA/EPA

Erneut ist in Nepal eine Frau in einer sogenannten Menstruationshütte gestorben. Die 21-Jährige sei wahrscheinlich am Rauch eines Feuers erstickt, an dem sie sich gewärmt habe, teilte die Polizei im Westen des Himalaya-Staates am Montag mit.

Die Frau hatte den Angaben zufolge während ihrer Periode in einem leerstehenden Haus in der Nähe ihres Zuhauses im Dorf Purbichauki geschlafen, weil die gemeinschaftliche Menstruationshütte des Ortes voll war.

Nach dem «Chhaupadi» genannten Brauch werden hinduistische Frauen während ihrer Monatsblutung des Hauses ihrer Familie verwiesen. Sie müssen mindestens vier Tage lang in Kuhställen oder an anderen entfernt vom Haus liegenden Orten leben.

Da sie als unrein betrachtet werden, dürfen die Frauen in der Zeit keine Menschen und Rinder sowie kein Obst und Gemüse berühren. Der Brauch steht seit Kurzem in Nepal unter Strafe, hält sich aber als tief verwurzelte Tradition hartnäckig unter Hindus im Westen des Landes.

Vor wenigen Wochen waren eine Frau und ihre zwei Söhne beim Brand einer Menstruationshütte im Westen Nepals ums Leben gekommen. Nach Angaben von Frauenrechtlern sind in den vergangenen zehn Jahren mindestens 13 Frauen in Nepal gestorben, während sie aus ihren Häusern verbannt waren – etwa an Schlangenbissen, Unterkühlung oder starken Blutungen. (aeg/sda/dpa)

Proteste in Indien – weil 2 Frauen einen Tempel betraten

Video: srf

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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Miicha
04.02.2019 11:54registriert März 2014
Was für eine sinnlose Tradition.
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Saraina
04.02.2019 12:57registriert August 2016
Nein, die Frau ist eben nicht in einer Menstruationshütte erstickt, weil diese ja voll war. Man kann von solchen Bräuchen halten, was man will, aber es dürften in Nepal hin und wieder Menschen wegen offenen Feuern in ihren Schlafräumen ersticken.
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Mladjo86
04.02.2019 13:58registriert Januar 2019
Bei diesem Menschen hat Bildung einen grossen Bogen drum herum gemacht.
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    Der neue Papst Leo XIV. dürfte den Kurs seines Vorgängers Franziskus fortsetzen. Das bedeutet jedoch auch, dass tiefgreifende Reformen weiterhin nicht zu erwarten sind.

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