Historische Tage in Westminster: Grossbritanniens Premierministerin Theresa May hat ihren Brexit-Entwurf vorgestellt und im Kabinett eine Mehrheit dafür gefunden. Klar dominiert das Thema die Medienberichterstattung auf der Insel – auch in der BBC.
Am Mittwochvormittag befragt eine Journalistin des Fernsehsenders die Europaexpertin Georgina Wright von der Denkfabrik Chatham House zu den neusten Entwicklungen. Wie viele andere TV-Beiträge zur britischen Politik wird das Live-Interview vor dem Westminster Palace gedreht – dem Sitz des britischen Parlaments. Dort hat sich eine kleine Gruppe EU-freundlicher Demonstranten eingefunden. Wie jeden Tag demonstrieren die Aktivisten des «Stand of Defiance Euorpean Movement» für einen Verbleib Grossbritanniens in der EU.
Einer von ihnen erblickt das Drehteam der BBC, welches mit zwei Kameras vor Ort ist. Er stellt sich ins Sichtfeld der einen Kamera und hält seine Schilder hoch. «Stop the Brexit Mess!» ist dort unter anderem zu lesen.
Es beginnt ein köstliches, zweiminütiges Katz-und-Maus-Spiel zwischen dem Demonstranten und den BBC-Regisseuren. Die Fernsehmacher versuchen, stets die Bilder der Kamera zu wählen, auf welcher der Demonstrant nicht zu sehen ist.
Dieser wechselt aber munter seinen Standort und kommt immer wieder ins Bild. Die BBC-Journalistin und die Europaexpertin Wright lassen sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen. Sie bleiben «cool as a cucumber», wie die Briten sagen. (cbe)