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UNO ruft Türkei und EU zur Einhaltung des Asylrechts auf

Flüchtlinge im Camp von Idomeni in Griechenland. 
Flüchtlinge im Camp von Idomeni in Griechenland.
Bild: EPA/ANA-MPA

UNO ruft Türkei und EU zur Einhaltung des Asylrechts auf

19.03.2016, 13:4019.03.2016, 13:40
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Die UNO hat die Türkei und die EU aufgefordert, bei der Umsetzung ihrer Vereinbarungen zur Flüchtlingskrise das Grundrecht auf Asyl weiterhin zu gewährleisten. Vor einer Rückführung von Flüchtlingen in die Türkei müsse deren Schutzbedürftigkeit in individuellen Befragungen noch in Griechenland geprüft werden.

Das teilte das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) zu den am Freitag in Brüssel getroffenen Vereinbarungen mit. Dazu gehöre das Recht, gegen Entscheidungen Berufung einzulegen.

Die Bedingungen in den Aufnahmezentren in Griechenland müssten verbessert und die Möglichkeiten zur Prüfung von Asylansprüchen müssten erheblich verstärkt werden. Dies sei eine «enorme Herausforderung», heisst es in der am Freitagabend verbreiteten UNHCR-Erklärung.

Flüchtlinge in Idomeni an der mazedonischen Grenze

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Flüchtlinge in Idomeni an der mazedonischen Grenze
Idomeni kommt nicht zur Ruhe: Am Montag sind mehrere 100 Flüchtlinge aus der verschlammten Zeltstadt in Richtung Mazedonien aufgebrochen.
quelle: x01507 / stoyan nenov
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Die Türkei müsse gewährleisten, dass Menschen, die Anspruch auf internationalen Schutz haben, tatsächlich Asyl gewährt wird. Dazu gehörten «Arbeitsmöglichkeiten, medizinische Versorgung, Bildung für die Kinder und, wo nötig, Sozialhilfe».

Die UNO-Organisation äusserte Verständnis für Bemühungen zur Eindämmung der Flüchtlingskrise. «Das Chaos, das 2015 herrschte und bislang weiter anhält, hilft weder den Menschen, die vor dem Krieg fliehen und Sicherheit suchen, noch Europa.» Entscheidend sei, wie der Flüchtlingspakt konkret umgesetzt werde. 

Migration

Für Amnesty rechtswidrig

Nach Ansicht von Amnesty International ist der Pakt rechtswidrig. «Die Türkei ist für Flüchtlinge und Migranten kein sicheres Land, und jeder Rückführungsprozess, der darauf basiert, ist fehlerhaft, illegal und unmoralisch», teilte die Menschenrechtsorganisation als Reaktion auf den in Brüssel vereinbarten Kompromiss mit.

Die EU wolle der weltweiten Flüchtlingskrise den Rücken kehren und internationale Verpflichtungen bewusst ignorieren. Der für Europa und Zentralasien zuständige Amnesty-Experte John Dalhuisen nannte das Abkommen eine «Giftpille» für den Flüchtlingsschutz. (sda/dpa)

Flüchtlinge in Griechenland: Kinder leiden am meisten

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Flüchtlinge in Griechenland: Kinder leiden am meisten
Montag, 22. Februar: Kinder spielen in einem Flüchtlingscamp nahe Idomeini. Seit Griechenland die Grenze zu Mazedonien geschlossen hat, stauen sich die Migranten. Ihr Nachwuchs leidet am meisten unter den prekären Verhältnissen.
quelle: ap/ap / giannis papanikos
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