Die Vereinten Nationen haben sofortigen und vollständigen humanitären Zugang zu Madaja und anderen belagerten syrischen Städten verlangt. Die Belagerung von Städten sei eine «barbarische Taktik».
«Es kann keinen Grund, keine Erklärung und keine Entschuldigung dafür geben, Hilfe für Menschen in Not zu verhindern», sagte die UNO-Hilfsmitarbeiterin Kyung Wha Kang am Freitag bei einer Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrats in New York. Frankreich und Grossbritannien hatten die Dringlichkeitssitzung nach Berichten über dutzende Hungertote in Madaja anberaumt.
Die Stadt in den Bergen nahe der Grenze zum Libanon wird seit sechs Monaten von der Armee belagert. Nach UNO-Angaben halten sich rund 4,5 Millionen Syrer in Gebieten auf, die für Hilfsorganisationen nur schwer zugänglich sind. Etwa 400'000 Menschen werden demnach von Regierungssoldaten oder Rebellen belagert.
Die UNO-Mitarbeiterin Kyung nannte die Vorgänge einen «schweren Verstoss gegen internationales Recht», der «sofort» enden müsse. Angesichts der Hungersnot in Madaja haben die Vereinten Nationen eine mobile Klinik und ein Ärzteteam in die von der syrischen Armee eingeschlossene Stadt im Westen des Landes geschickt. Die mobile Klinik wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem syrischen Roten Halbmond betrieben.
Am Montag hatte erstmals ein Hilfskonvoi die hungernden Menschen in Madaja und den von Rebellen belagerten Städten Fua und Kafraja in der nordwestlichen Provinz Idlib erreicht. Am Donnerstag traf ein zweiter Lastwagenkonvoi mit Nahrungsmitteln und Medikamenten in Madaja ein. (sda/afp)
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Zum Thema Madaja, wo die Menschen verhungern, gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht