Schweiz
AHV

Alle (Bürgerlichen) gegen die AHV-plus-Initiative

Alle (Bürgerlichen) gegen die AHV-plus-Initiative

15.08.2016, 13:4215.08.2016, 13:47
Mehr «Schweiz»
Plakate von Gewerkschaften stehen vor der Einreichung der Volksinititative "AHVplus: fuer eine starke AHV" vor der Bundeskanzlei, am Dienstag, 17. Dezember 2013, in Bern. Es seien 112'1 ...
Geschlossene bürgerliche Front gegen die AHV-plus-InitiativeBild: KEYSTONE

In den Augen der bürgerlichen Parteien ist die Initiative «AHV plus» verantwortungslos. Die pauschale Rentenerhöhung koste Milliarden und gefährde die AHV, warnten sie am Montag vor den Medien in Bern.

Die Initiative des Gewerkschaftsbunds kommt am 25. September zur Abstimmung. Sie verlangt 10 Prozent höhere AHV-Renten. Nach Ansicht der Gegner steht diese Forderung quer zur derzeitigen Situation der Altersvorsorge und der demografischen Entwicklung. Die AHV schreibe schon heute rote Zahlen, heisst es in einer Mitteilung. Es brauche daher eine Gesamtreform der Altersvorsorge und keine Rentenerhöhung mit der Giesskanne.

AHVplus – Segen oder Fluch?

Diese Reform ist derzeit im Parlament hängig und soll die Probleme von erster und zweiter Säule gleichzeitig lösen. Ohne Gegenmassnahmen würden bis 2030 jährlich rund 7 Milliarden Franken im AHV-Topf fehlen, heisst es in der Mitteilung der gegnerischen Allianz, der CVP, SVP, FDP, BDP, GLP und EVP angehören. Zusammen mit den Mehrausgaben für die Rentenerhöhung ergebe sich ab 2030 ein Loch von jährlich 12.5 Milliarden Franken.

Ein Ziel der Initiative ist es, die Renten der tiefen und mittleren Einkommen zu stärken. Die Gegner sind überzeugt, dass das nicht gelingt. Sie erinnern daran, dass die Initiative für zwei Drittel der Bezügerinnen und Bezüger von Ergänzungsleistungen keine Vorteile bringe. Ein Teil von ihnen werde sogar benachteiligt, weil sie ihren EL-Anspruch verlieren.

Front gegen die Initiative machen auch der Wirtschaftsdachverband economiesuisse, der Arbeitgeberverband oder der Gewerbeverband. Derzeit scheinen die Gegner aber in Rücklage: Gemäss einer Umfrage von Tamedia aus der zweiten Augustwoche wollen 60 Prozent der Initiative zustimmen. Nur 32 Prozent sagten Nein. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
38 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
atomschlaf
15.08.2016 14:15registriert Juli 2015
Eine zehnprozentige Rentenerhöhung würde eine Erhöhung des AHV-Beitrages für Arbeitnehmer und Arbeitgeber um je ca. 0.4 Prozentpunkte bedingen.
Soll mir niemand erzählen, dies wäre nicht verkraftbar. Insbesondere im heutigen Niedrigzinsumfeld, das vielen PKs Probleme macht, müssen wir die AHV stärken.
Zudem ist eine Erhöhung um 10% eine moderate und realistische Forderung. Daher gebe ich der Initiative gute Chancen.
Lasst Euch nicht wieder von der Angstkampagne der Arbeitgeber einschüchtern!
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Christian Mueller (1)
15.08.2016 17:04registriert Januar 2016
Hört endlich auf dem SVP Newspeak zu glauben und die SVP als 'bürgerlich' zu bezeichnen. Das war sie vielleicht früher mal, heute nicht mehr. Nur weil es die SVP immer wieder und wieder wiederholt, wird es nicht wahrer. Die SVP ist etwa so bürgerlich oder für das 'Volk' wie die DDR demokratisch war...
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Christian Mueller (1)
15.08.2016 17:06registriert Januar 2016
Wir geben jährlich 5 Milliarden Franken für eine unnütze Armee aus, die auf Gefahren aus dem letzten Jahrhundert ausgerichtet ist. Würde man hier sparen (ausser beim Katastrophenschutz, was ca 2% des Armeebudgets sind) könnte man jährlich 500Fr jeden Bewohner der Schweiz auszahlen...
00
Melden
Zum Kommentar
38
Das Adventslos ist der Nachfolger des Millionenloses – so funktioniert es

Das Millionenlos war gleich zweierlei: eine Möglichkeit sein Weihnachtsgeld eventuell etwas aufzubessern sowie ein Adventskalender für Bastelfaule. Letztes Jahr wurde es ein letztes Mal an den Verkaufsstellen verkauft. 2021 wartet Swisslos mit einem neuen Los für die Adventszeit auf – dem Adventslos.

Zur Story