Schweiz
Bundesrat

Bundesrat soll Staatsverträge nicht im Alleingang kündigen dürfen

Bundesrat soll Staatsverträge nicht im Alleingang kündigen dürfen

18.11.2016, 16:0619.11.2016, 14:20

Wenn das Parlament oder das Volk einen Staatsvertrag genehmigt haben, sollen sie auch für die Kündigung zuständig sein. Das fordern die Staatspolitischen Kommissionen (SPK) von National- und Ständerat. Heute ist die Zuständigkeit unklar.

Die Nationalratskommission hat sich einstimmig der Ständeratskommission angeschlossen, welche die Zuständigkeiten klären will, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten. Die SPK des Ständerates kann nun einen Entwurf ausarbeiten.

Nach Auffassung des Bundesrats liegt es in seiner Kompetenz, einen Staatsvertrag zu kündigen. Das gilt seiner Meinung nach auch dann, wenn das Parlament oder das Volk über das Abkommen abgestimmt haben: Die Genehmigung sei eine Ermächtigung, nicht aber die Verpflichtung zur Ratifikation, lautet die Begründung.

Die Kommissionen sind anderer Auffassung: Wenn der Bundesrat für den Vertragsabschluss nicht allein zuständig sei, so könne er auch für die Kündigung des Vertrages nicht allein zuständig sein, argumentieren sie.

Bei der Kündigung von Verträgen muss ihrer Meinung nach das gleiche Verfahren gelten wie bei deren Genehmigung. Je nach Bedeutung der im Vertrag enthaltenen Bestimmungen sollen also der Bundesrat, die Bundesversammlung und allenfalls Volk und Stände zuständig sein. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Diese fünf Drohnen-Systeme hat die Schweizer Armee bereits im Arsenal
Drohnen über halb Europa – zuletzt über dem Flughafen München: Die Besorgnis ist gross. Die Schweizer Armee lässt nun in Eile Systeme für Abwehr- und Angriffsdrohnen entwickeln.
Polen, Dänemark, Norwegen und Deutschland: In halb Europa gibt es Drohnenalarm. In der Nacht auf Freitag wurden bis zu sechs mehrflügelige Drohnen von einem Meter Durchmesser über dem Flughafen von München gesichtet. 32 Flüge mussten verschoben werden. 3000 Passagiere übernachteten in Feldbetten oder Hotels. In der Nacht auf Samstag kam es zu einem erneuten Vorfall.
Zur Story