Was für ein Auftritt! Daniel Yule raste im 1. Lauf des Slaloms beim Weltcup-Final in St.Moritz zur Bestzeit. Der 23-jährige Walliser mit schottischen Wurzeln war noch nie besser als auf Rang 6 klassiert.
«Das frage ich mich auch, wie das möglich war», zeigte sich Yule im SRF-Interview verblüfft über die eigene Leistung. «Das Gefühl war nicht so schlecht, aber die Zeit war noch besser als das Gefühl.» Er hoffe nun, dass er es im zweiten Lauf noch einmal so machen könne, «aber der erste Lauf ist immer der einfachere.» Yule kündigte an, sich gut erholen zu wollen. «Es war ziemlich anstregend. Wenn es so flach ist, muss man von oben bis unten ‹pushen›.»
Daniel Yule is leading the very tight first SL run ahead of Marco Schwarz (2nd +0.01) & @SSolevaag (3rd +0.04) pic.twitter.com/qZaTuRbuGD
— FIS Alpine (@fisalpine) 20. März 2016
Zum bislang letzten Mal gewann ein Schweizer in der «historischen Sorgendisziplin» vor mehr als acht Jahren. Im November 2007 gewann Marc Gini auf der Reiteralm.
Überraschend sind auch Yules erste Verfolger: Der Österreicher Marco Schwarz (+0,01 Sekunden) und der Norweger Sebastian Foss-Solevaag (+0,04). Das Trio nutzte die perfekten Bedingungen aus, die sich auch ihnen mit den Startnummern 11, 12 und 13 noch boten.
Nach dem 1. Lauf war Schwarz zunächst disqualifiziert worden. Doch nach einem Einspruch des ÖSV gegen den Entscheid wurde dieser zurückgenommen. Stein des Anstosses war laut einem Tweet des österreichischen Verbands das letzte Tor vor dem Ziel, bei welchem unklar war, ob Schwarz es korrekt passiert hatte.
Keine DQ! Alles in Ordnung bei Marco Schwarz! #dankeorf pic.twitter.com/7nVWlQHbHF
— Austria Ski Team Men (@TeamAustria) 20. März 2016
Auch dahinter geht es eng zu und her. Der Schwede Andre Myhrer führt das Feld der «Etablierten» an, als Vierter liegt er nur zwei Zehntelsekunden zurück. Die ersten 17 Fahrer liegen innerhalb von einer Sekunde.
Henrik Kristoffersen, bereits als Sieger der Disziplinenwertung feststehend, büsste auf Yule 0,88 Sekunden ein. Der Norweger war zuletzt krank und ging angeschlagen ins Rennen. (ram)