Leute, es sieht düster aus. Die Mauer soll gebaut werden. Und Mexiko soll sie mittels einer 20%-Importsteuer bezahlen. Was natürlich kompletter Quatsch ist.
Ob nun deshalb für Amerikas Hipster Avocados demnächst unerschwinglich werden, bleibt abzuwarten. Für uns gilt: Kauft mehr mexikanische Waren, esst mehr mexikanisches Essen, ...
... geht nach Mexiko in die Ferien und vor allem:
Obiges schönes Bild bot sich uns, als ich vor Kurzem beschloss, meine liebe Chefin Madeleine abzufüllen ... womit wir gleich beim grundlegenden Imageproblem des Tequilas wären:
Ziemlich genauso ist das hiesige Verhältnis zum mexikanischen Edelbrand: ein Partygetränk. Mit meist katastrophalen Folgen. Fast jeder von uns hat eine Tequila-Story und keine enthält die Worte «Agaven-Aroma mit einer leichten Note von Vanille und Karamell».
Dabei ist das Tequila-Universum riesig, die traditionsreiche Geschichte lang und ehrenwert und die dazugehörige Trinkkultur durchaus gesittet. Zumindest bei Madeleine war's so, bei mir ... na ja.
Höchste Zeit also, mit den Irrtümern aufzuräumen! Fangen wir gleich beim Grundsätzlichen an: Tequila wird nicht aus Kaktus gewonnen. Nope. Tequila wird aus der blauen Agave gewonnen. Ebendiese Agave tequilana mag zwar scharfe Blätter und spitzige Nadeln besitzen, gehören tut sie zu einer komplett anderen botanischen Ordnung, der der Asparagales nämlich, der spargelartigen Gewächse – womit sie nicht nur mit der Yucca und dem Joshua Tree verwandt ist, sondern auch mit der Speisespargel. Einen Shot Spargelsaft gefällig, Amigo?
Dann sollte man noch wissen, dass es Tequila in diversen Kategorien gibt, unter anderem ...
Okay, und dazu muss man Salz schlecken und in einen Limettenschnitz beissen, gell? Oder Chlöpfti!
Nein.
Du willst Tequila wie ein Mexikaner trinken? Dann trink ihn wie Whisky. Will heissen: Schenk dir 3–5 cl in ein Glas und nippe daran genussvoll. Am besten beim gemütlichen Zusammensein mit Freunden. Besitos nennen die Mexikaner die Schlückchen, die man sich gönnt – «Küsschen».
Das mit dem Salz oder Sprite-Chlöpfti könnt ihr also getrost sein lassen, ist diese Trinkart einzig darin begründet, dass man hierzulande viel zu lange bloss qualitativ schlechten Tequila zur Verfügung hatte.
Aber das hat sich zum Glück inzwischen geändert. Hier kommt eine Auswahl an sieben grossartigen Tequilas! Fangen wir doch bei einem guten Allrounder an:
Eher weich und mit einer sanften Gewürznuance: Espolòn Tequila Blanco ist der ideale Allrounder für deine Hausbar. Eignet sich sowohl zum Purtrinken als auch zum Mixen. Und als Bonus bekommt man eines der besten Product Designs der Welt gratis dazu:
Der verantwortliche Illustrator Steven Noble ist ein Genie!
Vamos! Weiter mit den Tequila-Tipps!
Geradezu kremig schmeckt dieser Brand ... mit einer besonderen Salznote – ein grossartiger Sipping Tequila.
Hierfür wird ein 500 Jahre alter Herstellungsprozess angewendet, bei dem die Agave vor der Destillation mit vulkanischem Gestein zerstossen wird. Dieser Reposado wird danach fünf Monate in Bourbon-Fässern gelagert, was diesem Tequila eine gerundete, geschmeidige, fast buttrige Geschmacksnote verleiht.
Sierra Tequila? Kennt man, oder? Genau: Der mit dem roten Sombrero-Deckel. Und nun vergesst alle eure Voreingenommenheiten dem gegenüber! Neuerdings gibt es nämlich den 100% de Agave Tequila Luxury Range Sierra Milenario! Und die Fumado-Variante ist dann die Innovation darunter: Hier werden die Agaven in einem komplizierten Verfahren mit Mesquite-Holz zunächst geräuchert und danach destilliert. Unbedingt probieren!
Hach! Samtig, geradezu, dieser Tequila! Mit Vanille- und Karamell-Noten und einem Hauch Tabak beim Abgang.
In Mexiko seit bald 80 Jahren ein Nationalheiligtum, wird Tequila Tapatio noch nach dem traditionellen Verfahren mit der Tahona (einem sich drehenden Steinrad, das in einer Mulde die Agavenherzen zermalmt) produziert. Unter Barfachleuten seit jeher ein Favorit, gehört er zwingend in deine Hausbar.
Dieser Reposado reift während zehn Monaten in französischen Limousin-Fässern, bevor er in handgemachte Keramik-Totenkopf-Flaschen abgefüllt wird – eine Hommage an den Día de los Muertos, den Tag der Toten. Tod hin oder her – das Wort KAH steht in der alten Maya-Sprache für Leben.
Jap, das ist ein Likör. So ein süsses, klebriges Ding. Eigentlich ist er ein Dessert. Und er ist SUPER!
In diesem Sinne also: