«Offensiv teilweise fahrlässig» – Schweiz nach Sieg gegen Frankreich im Viertelfinal
Die Schweizer entledigten sich der Pflichtaufgabe auf souveräne Art und Weise. Nach etwas mehr als 15 Minuten führten sie bereits 2:0. Den ersten Treffer erzielte in der 13. Minute Gregory Hofmann, der zum zweiten Mal an diesem Turnier erfolgreich war. Der Stürmer von Lugano profitierte von einer genialen Vorarbeit von Gaëtan Haas, der seinen Gegenspieler via hinterem Torgehäuse aussteigen liess und dann zum im Slot positionierten Hofmann passte.
Beim 2:0 profitierten die Schweizer von einem Puckverlust von Kevin Hecquefeuille an der gegnerischen blauen Linie, worauf Nino Niederreiter und Timo Meier alleine auf den französischen Keeper Florian Hardy loszogen. Zwar liess sich Niederreiter die grosse Chance entgehen, Enzo Corvi schoss das Tor dann aber doch noch.
Im zweiten Drittel liessen die Schweizer eine zweiminütige doppelte Überzahl ungenutzt verstreichen. Dennoch gingen sie mit einem 3:0 in die zweite Pause. Ramon Untersander reüssierte in der 38. Minute im Powerplay mit einem Direktschuss. Es war für den Berner Verteidiger, der nach der letztjährigen WM wegen einer Störung des Gleichgewichtssinns im Innenohr ans Aufhören gedacht hatte, bereits der dritte Treffer und der sechste Skorerpunkt an dieser WM. Der Pass kam von Roman Josi, der in seinem zweiten Einsatz in Kopenhagen eine sehr dominante Rolle einnahm.
GOAL @SwissIceHockey! They're up 3-0 #SUIvsFRA #IIHFWorlds pic.twitter.com/dH1gzBZJQH
— IIHF (@IIHFHockey) May 15, 2018
Spätestens nach dem 4:0 von Kevin Fiala in der 43. Minute - wie bereits beim 1:0 war eine Strafe angezeigt - gab es über den Ausgang der Partie keinen Zweifel mehr. Der Stürmer der Nashville Predators schoss den Treffer allerdings nicht selber, vielmehr war es ein Eigentor von Hugo Gallet.
#SUIvsFRA Haas to @KevinFiala22 and a tip in from @hockey_FRA's own Gallet nets @swissicehockey's 4th goal of the game! #IIHFWorlds pic.twitter.com/x2LYCCrudQ
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49 Sekunden danach gelang Guillaume Leclerc mit einem Ablenker der Ehrentreffer für die Franzosen, die ohne ihre Topspieler Yohann Auvitu (Adduktoren) und Stéphane Da Costa (Hand) antreten mussten. Für den Schlusspunkt sorgte Simon Moser (54.) mit dem zweiten Schweizer Shorthander an diesem Turnier. Auf Seiten der Franzosen stand Headcoach Dave Henderson zum letzten Mal an der Bande - der 66-Jährige hatte das Amt 2004 übernommen.
Steigerung im Viertelfinal gegen Finnland
Obwohl sich die Schweizer souverän für die 3:4-Niederlage nach Penaltyschiessen an der WM vor einem Jahr in Paris revanchierten, gibt es durchaus noch Luft nach oben. So liessen sie zu viele gute Chancen der Franzosen zu. Vor dem 2:0 beispielsweise scheiterte Anthony Rech solo vor Leonardo Genoni.
Der Berner Keeper hatte zwar nicht allzu viel zu tun, er war jedoch auf dem Posten, wenn er gebraucht wurde. Genoni kam nur deshalb zum Zug, weil Reto Berra angeschlagen ist. Ausserdem kassierten die Schweizer zum dritten Mal an dieser WM eine Strafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Solche Unkonzentriertheiten dürfen sie sich gegen Finnland kaum leisten.
Die Finnen sicherten sich mit einem 6:2 gegen die USA den Sieg in der Gruppe C. Zuvor hatten sie schon Kanada (5:1) keine Chance gelassen. Das unterstreicht die Stärke der Nordländer. Der letzte Schweizer Sieg gegen Finnland an einem Grossanlass liegt 30 Jahre zurück. An den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary gewannen sie 2:1. Seither setzte es acht Niederlagen ab.
Die Tabelle
Das Telegramm
Schweiz - Frankreich 5:1 (2:0, 1:0, 2:1)
Kopenhagen. - 6573 Zuschauer. - SR Olenin/Schukies (RUS/GER), Davis/Jensen (USA/DEN).
Tore: 13. Hofmann (Haas, Müller) 1:0 (Strafe angezeigt). 16. Corvi (Niederreiter, Meier) 2:0. 38. Untersander (Josi, Corvi/Ausschluss Claireaux) 3:0. 43. Fiala (Haas, Fora) 4:0 (Strafe angezeigt) 4:0. 44. Leclerc (Chakiachvili, Perret) 4:1. 54. Moser (Vermin, Müller/Ausschluss Corvi!) 5:1.
Strafen: je 4mal 2 Minuten.
Schweiz: Genoni; Diaz, Josi; Untersander, Kukan; Fora, Müller; Frick; Rod, Schäppi, Scherwey; Niederreiter, Corvi, Meier; Andrighetto, Vermin, Fiala; Moser, Haas, Hofmann; Riat.
Frankreich: Hardy; Manavian, Chakiachvili; Hecquefeuille, Gallet; Janil, Raux; Thiry; Fleury, Guttig, Rech; Teddy da Costa, Texier, Treille; Lampérier, Claireaux, Douay; Perret, Ritz, Leclerc; Bouvet.
Bemerkungen: Schweiz ohne Berra (verletzt), Senn (Ersatztorhüter), Baltisberger und Genazzi (beide überzählig), Frankreich ohne Stéphane da Costa und Auvitu (beide verletzt). - Pfostenschuss Niederreiter (16./Nachschuss führt zum 2:0). -
Schüsse: Schweiz 34 (15-13-6); Frankreich 20 (6-5-9). -
Powerplay-Ausbeute: Schweiz 1/3; Frankreich 0/4 (ein Shorthander kassiert). (abu/sda)
Enzo Corvi im Interview
Patrick Fischer im Interview
Roman Josi im Interview
#FischerOut #SchläpferIn
Scho easy, gell
Schöne Geste
La haie d'honneur pour Dave Henderson et @PierrePousse ! #SUIFRA #Copenhague2018 #Merci pic.twitter.com/e8eKSNxNv7
— Équipes France Hockey (@Hockey_FRA) May 15, 2018
Man ist zufrieden mit der Nati
Ich glaube so deutlich hat die #Nati noch nie ein Entscheidungsspiel gegen einen "kleinen" gewonnen.
— Flurin Stiffler (@FlurinStiffler) May 15, 2018
Super Leistung der Schweiz, wenn auch mit defensiven Mängel zwischendurch.
Genoni endlich auch mit einem super Spiel.#SuperNati
Das letzte Mal als es die Schweiz zwei Mal hintereinander in den WM-Viertelfinal schaffte, war 2007/2008.. Aber #FischerRaus, amiright? #IIHFWorlds
— Dumenig Stiffler (@DumenigStiffler) May 15, 2018
Best Player
Schweiz: Leonardo Genoni
Ich glaube die Spielzeit steht noch nicht fest
60' - Spielende
We like this! pic.twitter.com/GavuASlqfZ
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59' - 2 Minuten Strafe - Schweiz - Mirco Müller
58'
Trolling Level @MeierTimo 😂 pic.twitter.com/NgOy9zapew
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56'
54' - Tor - 5:1 - Schweiz - Simon Moser
53'
52' - 2 Minuten Strafe - Schweiz - Enzo Corvi
52'
51'
Das Frage ich mich auch
50' - 2 Minuten Strafe - Schweiz - Noah Rod
49'
Da haben wir einen YB-Fan
Trotzdem, das dürften die Eisgenossen schaukeln
45'
43' - Tor - 4:1 - Frankreich - Guillaume Leclerc
42' - Tor - 4:0 - Schweiz - Kevin Fiala
#SUIvsFRA Haas to @KevinFiala22 and a tip in from @hockey_FRA's own Gallet nets @swissicehockey's 4th goal of the game! #IIHFWorlds pic.twitter.com/x2LYCCrudQ
— IIHF (@IIHFHockey) 15. Mai 2018
42'
41'
Ja, Finnland scheint der Viertelfinal-Gegner der Schweiz zu werden
40' - Drittelende
39'
37' - Tor - 3:0 - Schweiz - Ramon Untersander
GOAL @SwissIceHockey! They're up 3-0 #SUIvsFRA #IIHFWorlds pic.twitter.com/dH1gzBZJQH
— IIHF (@IIHFHockey) May 15, 2018
37'
36' - 2 Minuten Strafe - Frankreich - Valentin Claireaux
35'
34'
33' - 2 Minuten Strafe - Schweiz - Timo Meier
30'
28'
27'
25' - 2 Minuten Strafe - Frankreich - Kevin Hecquefeuille
25' - 2 Minuten Strafe - Frankreich - Alexandre Texier
Ja, mein Italienisch hat, wie das Schweizer Powerplay, noch viel Luft nach Oben...
Der LuganesE.
Luganesi ist plural. Wenn schon, dann richtig ;)
23'
20'
21'
Gaëtan Haas im Pausen-Interview
20' - Drittelende
20' - 2 Minuten Strafe - Frankreich - Hugo Gallet
20'
18'
Kollege Meile nickt entschieden. 😉
17'
Kannst du uns eine Tonaufnahme schicken?
Definitiv.
16' - Tor - 2:0 - Schweiz - Enzo Corvi
Slo-Mo Cheer 😁 pic.twitter.com/sx28C4fnhX
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15'
15'
13' - Tor - 1:0 - Schweiz - Gregory Hofmann
#SUIvsFRA After a number of shots and rebounds towards the @hockey_FRA net, Gregory Hofmann gets @swissicehockey on the board! #IIHFWorlds pic.twitter.com/hvj1vkV8dg
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Wenn Berra dann auch nicht fit ist, schon. Sonst bin ich mir nicht sicher.
12'
10
10'
7'
5'
3'
1'
1' - Spielbeginn
Die Mannschaften sind auf dem Eis - Vor dem Spiel
Turn up the sound! 🔊🔉🔉 pic.twitter.com/jXhFPki8iC
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Der Gesundheitszustand von Berra
Deine Meinung ist gefragt
Das Lineup von Frankreich - Vor dem Spiel
Florian Hardy et @FloChak sont de retour pour affronter @SwissIceHockey !
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Comme face à la République tchèque, @Damienfleury10 sera capitaine 🇫🇷#AllezLesBleus #SUIFRA #Copenhague2018 pic.twitter.com/worGUtD7IW
Das Lineup der Schweizer Nati - Vor dem Spiel
Das Lineup gegen @Hockey_FRA / La formation contre la France pic.twitter.com/hofeyTfzGc
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Frankreich muss auf Topspieler verzichten - Vor dem Spiel
Frankreich übrigens ohne den besten Stürmer, Stéphane Da Costa und den besten Verteidiger, Yohann Auvitu. #suivsfra
— Marcel Kuchta (@Guggti) May 15, 2018
Rochade im Tor - Vor dem Spiel
Reto #Berra gegen Frankreich nicht im Line-up. Gemäss offizieller Lesart "angeschlagen" #SUIvsFRA
— Marcel Kuchta (@Guggti) May 15, 2018
Kein Tor gegen die Grossen - Vor dem Spiel
Den Klassenerhalt sicherten sie sich in Kopenhagen mit deutlichen Siegen gegen Österreich (5:2) und Weissrussland (6:2) souverän. Gegen die drei Gruppenfavoriten Russland (0:7), Schweden (0:4) und Tschechien (0:6) gelang ihnen aber nicht einmal ein Tor. (sda)
Schwieriger Gegner - Vor dem Spiel
«Wir hatten schon an den Olympischen Spielen 2002 Mühe gegen sie», erinnert sich Patrick Fischer, der damals beim 3:3-Unentschieden als Spieler dabei war. «Es ist eine kleine Rivalität da, vielleicht nicht so extrem wie gegen Deutschland, aber trotzdem. Frankreich ist immer besonders motiviert gegen uns. Sie sind zudem in den letzten Jahren gewachsen und gehörten immer der A-Gruppe an.» (sda)
So ist die Ausgangslage. Ein Sieg und die Schweiz ist durch. - Vor dem Spiel
The situation between Switzerland, Slovakia and France, for the last QF spot in Group A, in a neat table format. #IIHFWorlds pic.twitter.com/KhIVUeeNXS
— 🇨🇦 Nick 🇨🇦 (@nicktheiihffan) May 14, 2018
Mit einer disziplinierten Leistung zu den geforderten Punkten
Nachdem sie zuletzt gegen Russland (3:4) und Schweden (3:5) als Aussenseiter in die Partie gegangen war, nimmt die Schweizer Mannschaft gegen Frankreich wieder die klare Favoritenrolle ein.
«Wir müssen das Zepter von Anfang an in die Hand nehmen, diszipliniert und gut von hinten heraus spielen, dann werden wir dieses Spiel auch sicher gewinnen», gab Trainer Patrick Fischer die Marschrichtung bekannt.
Den Schweizern reicht zum Weiterkommen ein Sieg mit zwei oder drei Punkten, um zum zweiten Mal in Folge an einer WM in die K.o.-Phase einzuziehen.
Fischer fordert keine Frustfouls
Fischer und die Mannschaft wollen sich aber nicht zu stark auf die Franzosen konzentrieren, sondern vielmehr auf das eigene Spiel. «Wir kriegten gegen Russland eine und gegen Schweden drei dumme Strafen, das wird auf diesem Niveau einfach bestraft», blickte Fischer noch einmal zurück auf das Wochenende.
Deshalb gelte es auch gegen Frankreich, diszipliniert zu spielen und keine «Frustfouls» (Fischer) zu begehen. «Frankreich hat ein gefährliches Powerplay, sie sind dort sehr trickreich», so Fischer.
Die erst am Sonntagmittag angereisten Roman Josi und Kevin Fiala werden gemäss Fischer eine wichtigere Rolle erhalten als noch gegen Schweden. «Im Training (vom Montag - Red.) konnten wir sie ins Powerplay integrieren und ihnen einige Punkte des Systems erklären», hofft der Trainer auf eine Steigerung des Duos aus Nashville. (abu/sda)