Sport
Fussball

Fussball-WM ab 2026 mit 48 Teams – die wichtigsten Fragen und Antworten

FIFA President Gianni Infantino gestures after a meeting of the FIFA Council at the FIFA headquarters in Zurich, Switzerland October 14, 2016. REUTERS/Arnd Wiegmann
Daumen hoch: FIFA-Präsident Gianni Infantino kriegt seine WM mit 48 Teams.Bild: ARND WIEGMANN/REUTERS

Fussball-WM ab 2026 mit 48 Teams – die wichtigsten Fragen und Antworten

10.01.2017, 10:3810.01.2017, 12:04
Mehr «Sport»

Es ist vollbracht: Gianni Infantino hat sein Wahlversprechen wahr gemacht und eine Aufstockung der Fussball-WM durchgeboxt. Ab 2026 werden 48 Teams teilnehmen. Der FIFA-Rat hat den neuen Modus einstimmig angenommen.

Statt der bislang acht Gruppen mit jeweils vier Teams wird es dann in der Vorrunde 16 Gruppen mit je drei Mannschaften geben. Details wird die FIFA nach der Sitzung verkünden. 2018 und 2022 findet die Weltmeisterschaften noch mit 32 Teams statt.

Was hältst du von der neuen Fussball-WM mit 48 Teams?

Die wichtigsten Fragen:

1. Mit welchem Modus wird gespielt?

Die Teilnehmer werden auf 16 Vorrundengruppen mit je drei Teams aufgeteilt. Voraussichtlich werden die Teams auf den Plätzen 1 und 2 jeder Gruppe in die K.o.-Runde einziehen. Damit steigt die Gesamtzahl der WM-Spiele voraussichtlich von 64 auf 80 Partien. Trotzdem soll das Turnier wie bisher 32 Tage dauern. 

Ob es wie von FIFA-Präsident Gianni Infantino angeregt bei der 48er-WM keine Unentschieden mehr geben und jede Partie auch in der Vorrunde bei Gleichstand mit einem Penaltyschiessen entschieden werden wird, steht noch nicht fest.

2. Wer bekommt die zusätzlichen 16 Startplätze?

Welche Kontinentalverbände wieviele Startplätze erhalten, steht noch nicht fest. Hier eine mögliche Verteilung:

Bild

Für die Schweiz wird sich nicht viel ändern. Es ist nämlich nicht zu erwarten, dass Europa (derzeit 13) viele zusätzliche Startplätze erhält. Infantino hatte besonders Afrika und Asien mehr WM-Teilnehmer versprochen.

Die sportpolitisch brisante Frage der Startplätze soll voraussichtlich bis zum FIFA-Kongress im Mai in Bahrain endgültig geklärt werden. 

3. Wo findet die erste 48er-WM statt?

Das wird erst 2020 entschieden. Die USA gilt momentan als Favorit, doch auch viele andere Ländern haben ihr Interesse angemeldet. Kanada, Mexiko, Australien und Neuseeland, Algerien und Tunesien sowie das Dreiergespann Ecuador/Kolumbien/Peru sind im Gespräch.

ANN ARBOR, MI - AUGUST 02: An aerial view of Michigan Stadium during the Guinness International Champions Cup match between Real Madrid and Manchester United at Michigan Stadium on August 2, 2014 in A ...
In den USA hätte es genügend grosse Arenen für eine WM mit 48 Teams.Bild: Getty Images North America

4. Welche Nationen profitieren von der 48er-WM?

Vor allem diejenigen Nationen der fünf Kontinentalverbände, welche sich bislang stets nur knapp oder gar nicht für die WM qualifizieren konnte, sind die grossen Nutzniesser. Also nicht Teams wie Liechtenstein, Aserbaidschan, Nepal, Fidschi oder Indien, sondern am ehesten Österreich, Island, Neuseeland, China, Kanada oder Venezuela.

5. Was sind die grössten Kritikpunkte?

Trotz Elfermodus könnte es in den Minigruppen zu Absprachen kommen. Die Abschaffung des Unentschiedens wäre zudem ein Eingriff in die Fussballkultur.

Moniert wird auch, dass die FIFA das Turnier nur aufbläht, um noch mehr Einnahmen zu generieren. Bis zu einer Milliarde könnte die FIFA an der neuen WM verdienen, den Gewinn auf 680 Millionen Dollar steigern. (pre/sda)

Alle Fussball-Weltmeister

1 / 24
Alle Fussball-Weltmeister
2022 in Katar: ARGENTINIEN – Frankreich 4:2 n. P.
quelle: keystone / manu fernandez
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Der Fussball schreibt oft die schönsten Geschichten

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
129 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Linus Luchs
10.01.2017 11:03registriert Juli 2014
Der internationale Fussball leidet immer mehr an Gigantismus. Und je gigantischer dieses Milliarden-Business wird, desto mehr widert es mich an. Als Blatter und Platini abgesägt wurden, kam kurz etwas Hoffnung auf. Aber die Modusänderungen in der Champions League und die Aufblähung der WM zeigen, die Gier setzt sich durch, mehr denn je.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
JonSerious
10.01.2017 11:08registriert Februar 2015
jeee noch mehr penaltischiessen 👍
können die beiden captains die partie nicht per schere stein papier ausmachen?
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
N. Y. P. D.
10.01.2017 10:49registriert Oktober 2015
48 Mannschaften !!!!!
Die Qualifikation zur WM schaue ich mir nicht mehr an, da ja jede Armleuchter-Mannschaft nach der Quali am Grümpelturnier mitmachen kann.
Ein Scheisstag für den Fussball.
00
Melden
Zum Kommentar
129
«Ich dachte, meine Karriere wäre endgültig vorbei» – Thomas Tumlers langer Weg zum Triumph
Im 124. Weltcuprennen geht alles auf. Mit 35 Jahren stösst Thomas Tumler mit seinem Sieg im Riesenslalom in Beaver Creek in eine neue, lange nicht mehr für möglich gehaltene Dimension vor.

Thomas Tumler steht mit feuchten Augen im Zielraum der Piste Birds of Prey, auf der er sechs Jahre zuvor mit Rang 3 im Riesenslalom schon einmal verblüfft hat. Er hat Mühe, seine Gefühlswelt kurz nach seinem grandiosen Erfolg zu ordnen. Seine Genugtuung ist ihm gleichwohl anzusehen. Der Stolz, den endgültigen Durchbruch im Alter von 35 Jahren doch noch geschafft und vielen Unzulänglichkeiten getrotzt zu haben, ebenso.

Zur Story