Lara Gut, Sie rutschten beim Sturz in die Beine einiger Fotografen am Pistenrand. Geht es Ihnen gut?
Es ist mir nichts passiert, aber die Fotografen leben gefährlich. Es ist mir lieber, am Samstag im Super-G mit blauen Flecken am Start zu stehen und dafür mit einer inneren Ruhe, weil ich weiss, dass ich es versucht habe.
Autsch! 😱 @Laragut räumt ordentlich ab. #PyeongChang2018 pic.twitter.com/dhCmKAnUxH
— Eurosport DE (@Eurosport_DE) 15. Februar 2018
Was ist passiert?
Es war ein klassischer Innenskifehler. Ich hatte mir am Start gesagt, dass ich angreifen und etwas probieren will. Es war das erste Mal, dass ich wieder bereit war, etwas zu riskieren und dafür das Risiko eines Sturzes in Kauf nahm. Bis vor drei, vier Tagen traute ich mich zu wenig, auf diese Weise wäre nichts zu holen gewesen. Jetzt war's halt ein bisschen zu viel. Ich wollte nicht als 20. ins Ziel kommen und mich darüber ärgern, dass ich nichts gewagt habe.
Zu verlieren hatten Sie im Riesenslalom nichts.
Es ist kein Geheimnis, dass im Riesenslalom seit meiner Verletzung noch nicht viel klappt. Es war auch in der Vergangenheit so, dass ich entweder schnell bin oder ausscheide. Der Riesenslalom bleibt eine Baustelle; er ist eine Challenge und ein Prozess. Klar hoffte ich, dass sich der Knopf heute löst. Es wäre schön gewesen, aber es ist auch nicht schlimm. Fehler gehören dazu, ich bleibe positiv.
Sie haben sich auf die Handschuhe die Worte «Keep it simple» und «Remember who you are» geschrieben. Was steckt dahinter?
Ich gehe immer mit gewissen Gedanken an den Start. Manchmal bin ich zu verkrampft und vergesse, Spass zu haben und locker zu sein. 'Keep it simple' war ein Motto vor der Saison. Ich war in den Trainings oft in den ersten Läufen schnell, weil ich instinktiv gefahren bin. Dann fing ich an zu studieren, und es wurde komplizierter. Ich bin eine, die den Instinkten folgen muss. Wenn sich der Kopf einschaltet, werde ich nicht schneller. (sda)