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Gurkenliga? Warum die unterhaltsame Super League super ist

Leonardo Bertone (FCT), links, und Elmin Rastoder (FCT) kaempft um den Ball mit $b im Fussball Meisterschaftsspiel der Swiss Super League zwischen FC Thun, FCT, und Zuerich, FCZ, vom Samstag, 20. Deze ...
«Schau, da oben auf der 1, da stehen wir!» Leonardo Bertone (links) und Elmin Rastoder von Wintermeister Thun. Bild: keystone
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Warum die Super League super ist

Gurkenliga! Das Urteil über die höchste Schweizer Fussball-Liga ist oft vorschnell gefällt. Dabei bietet die Super League beste Unterhaltung.
22.12.2025, 12:1822.12.2025, 12:54

Tiefes Tempo, versprungene Bälle, keine Stars und international null Relevanz. Niemand bestreitet, dass die spielerische Qualität in der Super League nicht das Gelbe vom Ei ist. Die Bundesliga oder die Premier League sind nur auf der Fernbedienung nah – der Fluch des Schweizer Klubfussballs im Jahr 2025.

Die Schiedsrichter und Mannschaften warten mit dem Einmarach, weil Feuerwerkskoeper der St. Galler Fans auf das Spielfeld fliegen, vor dem Fussball Meisterschaftsspiel der Swiss Super League zwischen  ...
Trotz durchzogener Saison kommen im Schnitt über 26'000 Fans an die Heimspiele des FC Basel.Bild: keystone

Dabei sollte man den ewigen Vergleich einfach lassen. Denn spielerische Qualität ist im Fussball längst nicht das Wichtigste. Die Klubs sind Teil der Unterhaltungsbranche – und unterhaltsam ist die Super League.

Ein Luxus, der verloren schien

Das sehen wir Runde für Runde. Da führt mit dem FC Thun ein Aufsteiger, dem im Sommer kaum jemand viel Kredit gegeben hat, in der Winterpause die Tabelle an. Da gehen die Young Boys, die wohl am besten dotierte Mannschaft, zuhause gegen den Vorletzten 2:6 unter und kassieren als Reaktion darauf eine weitere 0:3-Schlappe.

Jeder kann jeden schlagen – endlich! Das ist ein Luxus, der schon verloren schien. Wie lange haben wir uns über die erdrückende Dominanz eines Spitzenteams beklagt, erst war es der FC Basel, dann YB. Nun haben wir eine Unberechenbarkeit, die zu Ausgeglichenheit führt – das Gegenteil zur Bundesliga, wo Bayern München seinem nächsten Titel entgegenmarschiert.

Nähe schafft Verbundenheit

Schon Sepp Herberger, der legendäre deutsche Weltmeistertrainer, wusste, weshalb die Leute zum Fussball gehen: Weil sie nicht wissen, wie es ausgeht. Im Schnitt zieht es in dieser Saison rund 12'600 Zuschauer in ein Super-League-Stadion. Das sind nochmals etwa 300 mehr als in der letzten Saison, als ein neuer Rekord aufgestellt wurde.

Die Luzerner Fans vor dem Super League Spiel zwischen dem FC Thun und dem FC Luzern, am Samstag, 6. Dezember 2025 in der Stockhorn Arena in Thun. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Das «I» fanden Luzerner Fans zwar nicht, aber zahlreich den Weg nach Thun.Bild: keystone

Statt Stars erhalten vielerorts junge Spieler eine Chance. Das ist zwar auch der Wirtschaftlichkeit geschuldet. Aber wenn wie beim FC Luzern viele eigene Talente zum Einsatz gelangen, schafft dies eine Verbundenheit mit dem Publikum, die in schwächeren Phasen wertvoll ist.

Die Luzerner und GC sind die jüngsten Teams der Liga. Auch anderswo erhalten Teenager viel Auslauf – die Super League als Talentreservoir. In St.Gallen war der 18-jährige Cyrill May in der Abwehr lange gesetzt, beim FC Zürich ist Cheveyo Tsawa (18) Stammspieler im zentralen Mittelfeld, bei YB kam der 16-jährige Olivier Mambwa schon zu einigen Einsätzen.

Olivier Mambwa (YB) wird von den Fans und Teamkollegen gefeiert, nach dem Sieg im Super League Spiel zwischen dem BSC Young Boys und dem FC Lugano, am Sonntag, 31. August 2025 im Stadion Wankdorf in B ...
Bei YB stimmt vieles nicht, die Entwicklung von Olivier Mambwa schon.Bild: keystone

Spannung schlägt Klasse

Diese Nachwuchs-Arbeit der Klubs ist für das Nationalteam Gold wert. In der Super League bekommen Schweizer Talente Spielpraxis gegen Erwachsene, die womöglich mehr bringt als Trainings und Spiele in der U19 bei einem ausländischen Klub. Für Schweizer Vereine ist es zum Geschäftsmodell geworden, Spieler auszubilden und mit Gewinn zu verkaufen. Die einen (etwa der FC Basel) holen dazu Talente aus dem Ausland, andere (etwa Luzern) bilden Spieler aus der Region aus.

Solange in der Super League jeder jeden schlagen kann, ist für Spannung gesorgt. Und Spannung ist im Fussball mehr wert als makellose Klasse.

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44 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pümpernüssler
22.12.2025 13:01registriert Juli 2018
Die Super League ist die beste Gurkenliga der Welt! ❤️
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TheCookieMonster
22.12.2025 12:45registriert September 2019
Gurkenliga! Dieses abgedroschene Schlagwort hört man leider immer wieder. Ich bedaure Sportfans die diese Einschätzung teilen. Warum sollen wir uns mit den 5 Grossen in Europa vergleichen? Hier ist es eher eine Ausbildungsliga, aber eben eine unterhaltsame. In Bern haben wir einen Zuschauerdurchschnitt von 28‘000, das ist eine Viertelmillion nach 9 Heimspielen. Gurkenliga? Nur für Fans, die keine Ahnung haben.
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Truth Hurts
22.12.2025 12:43registriert Mai 2016
Der Zuschauerschnitt ist tatsächlich grossartig, das hätte ich mir vor dem Bau der Stadien für die Euro 2008 niemals zu erträumen gewagt.

Allerdings muss man schon sagen, dass diese in der Realität deutlich tiefer liegen, da z.B. bei YB der Anteil der No-Shows sehr hoch ist.
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