Nordkorea ist angeblich eine Gefahr für die Welt und seine Waffen eine Bedrohung bis hinüber nach Amerika. Aber die Welt will sich im Februar sozusagen in Schussweite der Grenze zu Nordkorea zu den Olympischen Spielen treffen. Eigentlich völlig verrückt. Was, wenn erst einmal alle angereist sind?
Für einen vernichtenden Feuerschlag auf den nur 80 Kilometer von der Grenze entfernten Olympiaort Pyeongchang genügt Kim ganz normale Artillerie. Dafür braucht er nicht einmal Raketen. Nun hat mit Frankreich erstmals eine wichtige Sportnation von Verzicht gesprochen.
Könnte ein Verzicht auch für die Schweiz zum Thema werden? Die Frage geht an Olympiageneral Ralph Stöckli, Chef de Mission von Swiss Olympic. Er sagt: «Wir verfolgen die Situation in Korea genau. Wir stehen in Kontakt mit dem Departement für auswärtige Angelegenheiten, der Bundespolizei Fedpol, mit der Schweizer Botschaft in Seoul und auch mit dem Internationalen Olympischen Komitee.» Bisher gebe es keine Verzichtsabsichten von Athletinnen oder Athleten.
Gibt es Szenarien, was passieren könnte, wenn die Situation weiter eskaliert? Ralph Stöckli: «Für Swiss Olympic steht die Sicherheit der Athletinnen und Athleten über allem, und natürlich machen wir uns unsere Gedanken über mögliche Szenarien. Doch zum Glück dauert es noch ein paar Monate bis zum Beginn der Spiele, und wir hoffen, dass sich die Situation bald beruhigt. Ein Teilnahmeverzicht der Schweizer Delegation steht daher aktuell nicht zur Diskussion.»
Eine Verschiebung der Spiele oder das Ausweichen an einen anderen Ort (z.B. Sotschi oder Vancouver) hält er für unwahrscheinlich. «Dieser Entscheid liegt beim IOC, Swiss Olympic hat darauf kaum Einfluss. Eine Verschiebung oder eine Verlegung der Spiele wäre jedoch für alle Beteiligten mit einem unglaublich grossen Aufwand verbunden. Daher sind diese Optionen – zumindest aus Sicht von Swiss Olympic – «wenig realistisch».
Ralph Stöckli bleibt gelassen – zumindest vorerst.Bild: KEYSTONE
Offiziell ist jeder Gedanke an eine Verlegung der Spiele tabu. Als René Fasel, mächtiges IOC-Mitglied und Präsident des internationalen Eishockey-Verbandes IIHF, gegenüber watson sagte, intern gebe es bei seinem Verband für den Fall eines Falles Gedankenspiele um einen Plan B – eine Verschiebung –, brach Hektik aus.
Die Organisatoren aus Südkorea reagierten umgehend und IIHF-Kommunikationsgeneral Adam Steiss präzisierte, die Äusserungen seines Präsidenten seien rein persönlicher und privater Natur und nicht eine offizielle IIHF-Stellungnahme. Dabei hatte René Fasel nur vor allen anderen das Prinzip jeder grossen Führungspersönlichkeit beherzigt: «Gouverner c’est prevoir». Die Nervosität ist jedenfalls gross.
Für die Nordkoreaner sind die Olympischen Spiele im südlichen Bruderland übrigens kein Thema. Mit einer Drohung gegen das globale Sportspektakel würde sich Kim im eigenen Land nicht unbeliebt machen. Der Durchschnittsnordkoreaner weiss nämlich nicht einmal, wann und ob diese Spiele in Südkorea überhaupt stattfinden.
Auf eine entsprechende Frage bei meinem Besuch im Juli in Kims Reich reagierte mein nordkoreanischer Reiseleiter – ein gebildeter Mann – mit Gegenfragen: Ob es denn überhaupt stimme, dass Südkorea die Olympischen Spiele durchführen wolle? Ob denn Südkorea überhaupt über entsprechende international taugliche Sportanlagen verfüge? Die Welt ist schon ein wenig aus den Fugen geraten.
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quelle: ap / lionel cironneau
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