Italien feiert in der Abfahrt im österreichischen Bad Kleinkirchheim einen Dreifach-Sieg. Sofia Goggia nahm allen anderen mehr als eine Sekunde ab. Sie triumphierte vor ihren Teamkolleginnen Federica Brignone, der gestrigen Super-G-Siegerin, und Nadia Fanchini.
Nach einem zweiten und zwei dritten Plätzen feierte Goggia ihren ersten Saisonsieg, den dritten der Karriere. Mit ihr wird an den Olympischen Spielen zu rechnen sein: Die Form stimmt und ihre ersten beiden Siege feierte sie im Vorjahr bei der Olympia-Hauptprobe in Jeongseon (Abfahrt und Super-G).
Emotional war der Podestplatz für Nadia Fanchini. Ihre ältere Schwester Elena, ebenfalls seit Jahren im Weltcup, musste die Saison vor wenigen Tagen wegen eine Tumor-Erkrankung abbrechen. «Sie ist immer bei uns. Ich hoffe, dass dieses Ergebnis Elena hilft, wieder auf die Beine zu kommen», sagte Brignone schon nach ihrem Erfolg gestern.
Es war bei den Frauen Italiens erster Dreifachsieg in einer Weltcup-Abfahrt. Die Männer schafften dieses Kunststück zwei Mal, erstmals 1988 in Leukerbad, als Michael «Much» Mair siegte – heute der Trainer der italienischen Frauen.
Die Abfahrt fand auf verkürzter Strecke statt. Wegen Nebels im obersten Teil wurde die erste dritte Abfahrt der Saison ab dem Super-G-Start durchgeführt. Als beste Schweizerinnen klassierten sich zeitgleich Michelle Gisin und Jasmine Flury auf Rang 6. Besser war Gisin in einer Abfahrt erst einmal gewesen, als sie Anfang Winter in Lake Louise Dritte wurde.
Für Flury, die überraschend den Super-G in St.Moritz gewonnen hatte, ist es mit Abstand das beste Abfahrtsresultat ihrer Karriere. «Die Piste schlägt von oben bis unten. Ich wusste, dass ich das Herz in die Hand nehmen musste», sagte Flury im SRF. «Aber ich wusste auch, dass es allen gleich gehen würde. Ich versuchte, mich gut auf die Bedingungen einzustellen und mich hinunter zu kämpfen.»
Lara Gut hatte nach Platz 2 gestern heute nichts mit den Podestplätzen zu tun. Der Tessinerin fehlten dazu rund sieben Zehntelsekunden. (ram/sda)